TAC Spitze

mit dabei:
Ernst und Wolfgang

Nach dem gemeinsamen Bergerlebnis am Sonntag war es diesmal kein Zufall, wieder mit Ernstl auf Tour zu gehen. Ich habe mich für diesen schönen Nachmittag freigemacht und mich mit ihm zu einer gemeinsamen Tour verabredet. Am Präbichl, wo wir uns bei nahezu sommerlichen Temperaturen getroffen haben, ist auch noch Wolfgang zu uns gestoßen.

Aufstieg zur Leobner Hütte
Aufstieg zur Leobner Hütte
Vom Kristallstüberl ging es anfangs mit geschulterten Schiern wenige Minuten in Richtung Handlalm. Etwas Schatten entlang des Weges hinauf bis zur Talstation der Materialseilbahn zur Leobnerhütte hat uns noch vor der sengenden Sonne geschützt. Aber spätestens nach dem Erreichen der freien Flächen war der weitere schweißtreibende Nachmittag vorgezeichnet.

Aufstieg vom Präbichl zur Leobner Hütte
Aufstieg vom Präbichl zur Leobner Hütte
Angesichts der hohen Temperaturen und der Sonneneinstrahlung hatte die Stabilität des Schnees arg gelitten. Ernstl hat uns eine zwar steile, aber doch sichere Spur hinauf zur Leobnerhütte vorgegeben.

Aufstieg zum Hirscheggsattel
Aufstieg zum Hirscheggsattel
Ab da ging es dann in gerader Linie hinauf bis oberhalb des Hirscheggsattels. Im letzten Teil des Anstiegs hat sich wieder die schon am Sonntag geäußerte Ansicht wegen des genetischen Ursprungs von Ernstl bei mir manifestiert. Während Wolfgang und ich irgendwann ohne Spitzkehre nicht mehr ausgekommen sind, hat er seinen Aufstieg bis zum Wechsel auf die Nordseite ohne eine einzige Kehre in gerader Linie durchgezogen.

Aufstieg vom "Keppelzahn" auf das Plateau
Aufstieg vom "Keppelzahn" auf das Plateau
Auch hier war der Schnee oberflächlich schon sehr faul und daher problemlos ohne Harscheisen zu gehen. Zwischen NW-Grat und Keppelzahn ging es hinauf in Richtung Griesmauer ? Gipfel. Der imposante Landschaftseindruck zwischen den Felsen wurde, trotz Trinkpausen zuvor, lediglich durch den immer größer werdenden Durst ein wenig getrübt.

Über das Plateau zur TAC Spitze
Über das Plateau zur TAC Spitze
Nach dem Erreichen der Hochfläche haben wir den Gipfelaufbau der Vordernberger Griesmauer ? vorerst ? rechts liegen lassen und sind hinüber zur TAC Spitze. Nach 1 Std 40 min Aufstiegszeit haben wir das Schidepot erreicht. Während Wolfgang sich dazu entschlossen hat, am Fuße des Aufstiegs den Feierabend gemütlich in der Sonne zu verbringen, haben Ernstl und ich uns entlang der teilweise eingeschneiten Seilversicherungen auf den Weg zum Gipfel gemacht. Und wieder war es ein Genuss über eine ?Ernstl?sche Himmelsleiter? die letzten Meter zum Gipfel gemütlich hinauf gehen zu können. Nach weiteren 10 min waren wir am Gipfel.

Sonnenbad unter der TAC Spitze
Sonnenbad unter der TAC Spitze
Während des Gipfelaufenthalts mit der herrlichen Rundumsicht auf viele altbekannte und mögliche weitere Schitourenziele ist ein leichtes angenehmes Lüfterl aufgekommen. Danach ging es in den tiefen Tritten im weichen Schnee und entlang der Seilversicherung wieder hinunter. Wolfgang hat seine mittlerweile eingenommene bequeme Liegeposition derart genossen, dass er auch den nächsten Gipfelgang nicht mit machen wollte.

Vordernberger Griesmauer 2.014 m
Vordernberger Griesmauer 2.014 m
Also sind Ernstl und ich wieder über die Hochfläche zurück unter den Gipfelaufbau der Vordernberger Griesmauer und danach in wenigen Minuten zum zweiten Gipfel dieses Tages aufgestiegen. Von hier ist der (Tief)blick zum Präbichl und weiter hinüber zum Reichenstein und zu all den im Laufe des Winters schon bestiegenen dahinter aufgereihten Gipfeln noch eindrucksvoller.

Abfahrt oberhalb des "Keppelzahns"
Abfahrt oberhalb des "Keppelzahns"
Nach dem kurzen Gipfelaufenthalt ging es wieder hinunter zu den Schiern und es wurde für die Abfahrt umgerüstet. Der Schnee war von etwas schwerer Qualität, sodass wir uns von der Abfahrt nicht wirklich viel erwartet haben. Über die große Wechte ging es zuerst in Richtung Keppelzahn und an diesem rechts vorbei hinunter auf die Nordseite. Entlang der Aufstiegsspur sind wir dann bis zu den felsigen Ausläufern des NW Grats abgefahren und haben dort wieder auf die SW Seite gewechselt.

Abfahrt vom Hirscheggsattel zur Leobner Hütte
Abfahrt vom Hirscheggsattel zur Leobner Hütte
Die Entscheidung, entweder in einer langen Querung auf die Polsterseite zu wechseln oder genussvoll in der Aufstiegslinie abzufahren, um hinterher in einer kurzen Gegensteigung wieder zur Leobner Hütte anzusteigen, wurde für die zweite Variante gefällt. Im teilweise recht tiefen firnig bis sulzigen Schnee haben wir in der Falllinie unsere Spuren gezeichnet. Der Abfahrtsgenuss war viel schöner als erwartet; und weil ich mir einige Meter im Anstieg sparen wollte bin ich im untersten Teil in eine flotte Geradeaus-Abfahrt übergegangen.

Kurzer Gegenanstieg nach Genussabfahrt zur Leobnerhütte
Kurzer Gegenanstieg nach Genussabfahrt zur Leobnerhütte
Dieses Vorhaben wurde, da die schlecht gewachsten Schier im Pappschnee urplötzlich gestoppt haben, mit einem lupenreinen Überschlag quittiert. Die Landung im weichen Schnee war aber ohnedies eine willkommene Abkühlung. Nach der kurzen Steigung hinauf zur Leobner Hütte, wo wir vom Hüttenhund überaus freundlich begrüßt wurden, gab es dann die eigentliche Abkühlung in Form von viel malziger Flüssigkeit.

Das Lamingegg im Abendlicht
Das Lamingegg im Abendlicht
Eine recht lange Einkehrh ist es schlussendlich geworden und die Plauderei mit dem Hüttenpächter und den Tourenkollegen ist erst durch die hereinbrechende Abenddämmerung beendet worden. Hätten sich nicht Wofgangs Schistöcke in der Zwischenzeit versteckt (oder hat da ERNSTlich jemand nachgeholfen?), wir hätten die Abfahrt sicher noch locker vor Einbruch der Dunkelheit beendet. So aber haben wir uns nach der langen Suche sputen müssen, um nicht im Finstern die Tour zu beenden. Jedenfalls ist es uns aber nicht verborgen geblieben, dass während unseres Einkehrschwungs eine riesige Grundlawine vom Grüblzinken in den Laugensack unsere Abfahrtsroute vom Sonntag zugeschüttet hat.