Tockneralm

mit dabei:
Der Weihnachtshase

Aufbruch in der Morgendämmerung
Aufbruch in der Morgendämmerung
In der Morgendämmerung bin ich bei frostigen -15,3 Grad vor dem Elternhaus aufgebrochen. Von Beginn an hat mich der Weihnachtshase begleitet, auch wenn ich ihn in der Dämmerung noch nicht gesehen habe. Seine Spuren waren jedenfalls da.

Die Spuren meines ständigen Begleiters, des Weihnachtshasen
Die Spuren meines ständigen Begleiters, des Weihnachtshasen
In der Diretissima ging es über die Höfl ? Leiten, wo wir in der Kindheit mit waghalsigen Schussfahrten unsere Standfestigkeit auf Schiern geschult haben, in Richtung Wetterkreuz. Die frisch gewachsten Schi in Verbindung mit den tiefen Temperaturen haben mein nicht mehr ganz neues Fell in einer eisigen Böschung abgeworfen. Auffellen hat nichts genützt, denn einen Schritt später war das Fell schon wieder irgendwo, nur nicht am Schi. Bis zur Schilift Bergstation habe ich dann die Schi geschultert und dort einen neuen Versuch unternommen, wieder aufzufellen.

Stapfen in mehr als knietiefem Schnee
Stapfen in mehr als knietiefem Schnee
In der fast ebenen Passage mit einer Zaunquerung hinüber zum alten Hohlweg hat sich das Dilemma aber mehrfach wiederholt. Abwechselnd hat sich das linke und das rechte Fell verabschiedet. Zuletzt habe ich beide Felle zusammengelegt, sie zum Zwecke einer möglichen Regeneration möglichst nah am Körper untergebracht und bin ein paar Meter in den Hohlweg abgefahren. Dort habe ich dann die Schi gechultert und bin zu Fuß, teilweise tief einbrechend weiter angestiegen.

Sonnenaufgang am Weg zur Fixl Hütte
Sonnenaufgang am Weg zur Fixl Hütte
Im Hohlweg ging es ja noch halbwegs gut, aber hinauf zum Rafalt Weg bin ich dann teilweise bis weit übers Knie eingesunken. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich schon sehr auf den Fixl Weg gefreut, der üblicherweise sehr tief geräumt ist. In einer Traktorspur bin ich mit weiterhin aufgepackten Schiern auch ganz gut vorangekommen, aber in der ersten Linkskurve bei der Schotterentnahmestelle war die Spur zu Ende. Die weiterführende Schispur hat zwar einen weiteren ökonomischen Aufstieg versprochen, aber nicht gehalten. Bei jedem Schritt bin ich sehr tief eingebrochen. Der schöne Sonnenaufgang hat mich da auch nicht wirklich darüber hinwegtrösten können. Eine Zeit lang habe ich mir diese Tortur noch angetan.

Aufstieg am Fixl Weg, jetzt wieder auf Schiern
Aufstieg am Fixl Weg, jetzt wieder auf Schiern
Dann habe ich einen neuen Versuch gestartet, die sauber geputzen und trocken geriebenen Schier wieder aufzufellen. Meine Köperwärme hat die Klebeflächen gottlob so weit wiederbelebt, dass sie bis zum Gipfel gehalten haben. Weiter ging es also in einer gut ausgetretenen Spur entlang der obligaten Route vorbei an der Fixl Hütte über die nächsten Geländestufen. Das Gelände hat sich hier durch Schlägerungen im Laufe des letzten Sommers zu einem noch besseren Schigelände entwickelt.

Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitze
Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitze
Ab der Waldgrenze bin ich dann der pfeilsgerade in der Falllinie verlaufenden Groggoba (Krakauer) Spur gefolgt. Abfahrtsspuren vom Vortag im flockigen Pulverschnee haben für die spätere Abfahrt schon Vorfreude aufkommen lassen. Über das Niederfeld ging es dann in einer langen Schräge hinauf zum großen Gipfelkreuz am Hochfeld.

Strahlender Sonnenschein auf der Tockneralm; dahinter das Nebelmeer in Kärnten
Strahlender Sonnenschein auf der Tockneralm; dahinter das Nebelmeer in Kärnten
Wegen meiner Materialprobleme habe ich diesmal 2 ½ Stunden gebraucht. Vor mir war schon eine Gruppe aus Krakaudorf (2x Thanner, 1x Schweiger) am Gipfel und hat so wie ich, den Blick zu vielen möglichen weiteren Tourenzielen in einer eisigen Brise genossen. Diese hat den Gipfelaufenthalt dann auch etwas verkürzt und der Abfahrt stand nichts mehr im Wege.

Blick zurück auf genussvoll abgebaute Höhenmeter
Blick zurück auf genussvoll abgebaute Höhenmeter
Entlang der Aufstiegsroute wurden die vorher teilweise sehr schweißtreibend erarbeiteten Höhenmeter wieder genussvoll abgebaut. War das Hochfeld noch hart und stellenweise abgeblasen, so gab es bis hinunter zur Waldgrenze dann einen Pulverrausch in Form von einigen Zentimetern flockigem Schnee auf einem tragfähigen Harschdeckel.

Durchwachsene Schneequalität in den mäßig geneigten Passagen unterhalb der Waldgrenze
Durchwachsene Schneequalität in den mäßig geneigten Passagen unterhalb der Waldgrenze
Mit den ersten Bäumen hat sich die Schneequalität schlagartig geändert und es folgte der typische Tockneralm Schneemix mit festem Harsch in den steileren Passagen, krusteligem etwas brüchigem Harsch in den mäßig geneigten Hängen und umgewandeltem , aber noch pulvrigem Schnee auf den dazwischenliegenden Böden. Über allem gab es eine dünne pulvrige Neuschneeauflage.

Sehr flott bin ich durch diesen Mix – begünstigt durch den neuerdings lichten Baumbestand (s.o.) ? zum Fixl Weg hinunter gestochen. Angetrieben durch die frische Wachsung der Schier war dann auch der Weg schnell absolviert. Der folgende Hohlweg hatte infolge der derzeitigen Schneehöhe auch keine Hindernisse in Form von Steinen parat und so war auch dieser Teil der Abfahrt schnell vorbei.

Blick von Krakaudorf auf Tockneralm und Preber
Blick von Krakaudorf auf Tockneralm und Preber
Vor der letzten Zaunpassage hinüber zum Schilift, dort wo ich in der Früh andauernd die Felle verloren habe, da habe ich ihn dann endlich gesehen; der Weihnachtshase hat sich kurz in seinem Winterkleid gezeigt, bevor er im Wald verschwunden ist.

Über den Krakauer FIS Hang, der jetzt schon für die FIS Tage am 7. und 8.2 gerüstet ist ging es dann sehr flott hinunter und direkt vor der Haustüre habe ich 3 Std 40 min nach dem Weggehen wieder abgeschnallt. Das anschließende Auffüllen der Energiespeicher haben wir diesmal ins Gasthaus verlegt, wohin wir Vater entführt haben. Und danach ging es zur nachmittäglichen Rodelpartie beim Prebersee.