Tockneralm

mit dabei:
Der Hase

Einen intensiven Pistenschitag mit Charly am Aineck und am Katschberg haben wir mit einem Abendessen ausklingen lassen. Und weil manche Krakauer meinen, dass man auch an der Theke vom Stigenwirth stehend übernachten kann, ist die Zeit bis mich der Wecker wieder aus den Federn gebeutelt hat, sehr kurz geworden.

Aufbruch in aller Herrgott?s Früh
Aufbruch in aller Herrgott?s Früh
Trotzdem bin ich bereits 10 Minuten vor 6 Uhr gestartet. Von Beginn an hat es bei -5 Grad leicht geschneit. Im Schein der Stirnlampe habe ich, zeitenweise der Spur meines Gefährten, des Hasen, folgend diesmal wieder den Weg über die Höfl Leite genommen, weil der Hans gerade dabei war, den Lifthang zu präparieren.

Flockiger Pulverschnee und der Hase als Begleiter
Flockiger Pulverschnee und der Hase als Begleiter
Das Spuren des flaumigen nächtlichen Neuschneezuwachses war kein Problem. Auch die Felle haben diesmal keine Anstalten gemacht, sich von den Laufflächen zu verabschieden. Bald habe ich daher auch die Passage durch den Hohlweg passiert gehabt. Und weil der Tag schon wieder ordentlich lang ist, habe ich bereits am Fixl Weg die Stirnlampe wieder ausknipsen können.

UFO Alarm über der Krakau?
UFO Alarm über der Krakau?
Ab hier bis zur Waldgrenze gab es auch eine noch nicht ganz zugeschneite Aufstiegsspur vom Vortag, die den Aufstieg noch etwas erleichtert hat. In gleichmäßigem Tempo habe ich die Fixl Hütte passiert und bei vollkommener Windstille und immer noch leichtem Schneefall etwas weiter oben eine länger Pause zum Fotografieren einlegen müssen, weil sich die Morgensonne durch die Wolkendecke gekämpft hat.

Einsame Spur auf die Tockneralm über der Krakau
Einsame Spur auf die Tockneralm über der Krakau
Ab der Waldgrenze hatte ich dann keine Spur mehr. Aber der flaumige Neuschnee war auch in diesem Bereich leicht zu spuren. Bis zum Niederfeld hinauf war die Sicht noch gut, aber dann bin ich von unten in die Wolkendecke eingetaucht. Die Sicht in Richtung Gipfel war total verbaut, aber der Weg hinauf zum Hochfeld mit dem Gipfelkreuz ergibt sich ja ohnehin von selbst.

Am Gipfel nach 2 ¼ Stunden Aufstiegszeit
Am Gipfel nach 2 ¼ Stunden Aufstiegszeit
Am Hochfeld hat es dann wieder aufgerissen. Hier waren zwischendurch 30 bis 40 cm etwas verblasener Neuschnee zu spuren. Dazwischen gab es einige abgeblasene Harschflächen. 2 ¼ Stunden nach meinem Aufbruch war ich am Gipfel. Und im Gegensatz zu vielen anderen Besteigungen zuvor es diesmal nahezu windstill.

Vom Wind verzierte Gipfelzeichen auf der Tockneralm
Vom Wind verzierte Gipfelzeichen auf der Tockneralm
Trotzdem war es nicht wirklich wirtlich und ich habe den Gipfelaufenthalt daher eher kurz gehalten. Auf besondere Wokenstimmungen habe ich nicht warten müssen, da die Bewölkung ziemlich dicht war und gleichmäßig Schneeflocken herabgelassen hat.

Einsame Abfahrtsspur von der Tockneralm (wer?s sieht)
Einsame Abfahrtsspur von der Tockneralm (wer?s sieht)
Nach unten ist die Sicht aber doch kurzfristig besser geworden. Und diesen Augenblick habe ich genutzt und bin gleich einmal bis zum Niederfeld abgefahren. Traumhafter Pulverschnee hat dies zum ultimativen Vergnügen werden lassen. Wäre die Sicht noch besser gewesen, es wäre absolut perfekt geworden.

Einsame Aufstiegs- und Abfahrtsspur
Einsame Aufstiegs- und Abfahrtsspur
Nach der kurzen obligaten Langsamfahrpassage zwischen den abgeblasenen Rücken folgte dann der herrliche Hang hinunter bis zur Waldgrenze. Auch hier gab es die schon erwähnte Pulverschneeauflage auf einem festen Harschdeckel.

Um Klassen besser als Bruchharsch
Um Klassen besser als Bruchharsch
Im lockeren Wald danach gab es genauso herrlichen Pulverschnee. Und habe ich hier vor zwei Wochen im Bruchharsch meine Sünden (welche eigentlich?) abgebüßt, so gab es diesmal im gesamten Bereich bis hinunter zum Weg bei der Fixl Hütte Pulverschnee vom Feinsten. Diese Wiedergutmachung für die Qual von vor zwei Wochen habe ich dankend und genussvoll angenommen.

Abfahrt durch den Hohlweg
Abfahrt durch den Hohlweg
Die Wegpassage bis hinunter zur Abzweigung in den Hohlweg war dann schnell absolviert und auch der Hohlweg selbst war sehr gnädig mit Harsch und der flockigen Pulverschneeauflage. Nach dem ?Hasenwohnzimmer? ging es hinüber zur Schilift – Bergstation. Ob der frühen Stunde gab es noch keinen Liftbetrieb und deshalb war es mir vorbehalten, auch hier auf der frisch präparierten Piste die ersten Schwünge hinunter zu ziehen.

Krakauer F.I.S. Hang, Spielwiese für den Rest des Tages
Krakauer F.I.S. Hang, Spielwiese für den Rest des Tages
Um 9.13 Uhr habe ich die Tour bereits beendet. Das anschließende ausgiebige Familienfrühstück ? Brigitte ist gleichzeitig mit mir mit dem frischen Gebäck eingetroffen ? hat dann die nötige Reserven für den anschließenden Pistenschitag am Krakauer F.I.S. Hang gebracht. Nach dem Umrüsten auf das Pistenequipement ging es also zum Genuss-Carven.

Vaters Schweinsbraten aus dem Holzofen
Vaters Schweinsbraten aus dem Holzofen
Dass es zu Mittag diesmal wieder Vaters legendären Schweinsbraten aus dem Holzofen gab, hat nicht nur uns gefreut, sondern wird auch der Heinrich mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Hat er doch beim letzten Mal gemutmaßt, dass irgendwas nicht in Ordnung sei, weil es nach der Tour auf die Tockneralm nicht die von ihm erwartete obligate Labung gegeben hat.

Rauf und runter
Rauf und runter
Abschließend sei noch erwähnt, dass ich die Tour auf die Tockneralm auf der von mir begangenen Route trotz des tragischen Lawinenunglücks vom Montag im angrenzenden Rantengraben mit zwei toten Tourengehern und des riesigen Schneebretts von der Ostflanke des Preber in den Prebergraben am Donnerstag für sehr sicher halte. Das gilt auch für den ?Normalweg? von der Klausen (Ausgangspunkt bei vlg. Mathias oder noch besser gleich am Parkplatz direkt beim Schallerwirt), der sich ja am Niederfeld mit meiner Route vereinigt. Diese Sicherheitseinschätzung gilt aber nur, wenn man auch entlang der Aufstiegsroute wieder abfährt. Im Sinne der Sicherheit ist die Südrinne tunlichst zu meiden, da diese sehr stark eingeblasen ist und hier in der Vergangenheit schon einmal eine Lawine letale Auswirkungen gehabt hat.