Zinkenkogel und Regenkarspitze

mit dabei:
Bernhard und Michael

Ein sehr schönes, aber auch sehr frostiges Erlebnis war diese Tour nach der Vollmondnacht allemal. Am Ausgangspunkt bei der Fahrverbotstafel im Authal hat das Außenthermometer des Autos ? 21,5 Grad angezeigt.

Morgenstund' hat Gold im Mund
Morgenstund' hat Gold im Mund

Vorbei am Jagdhaus ging es deshalb sehr flott zum Aufwärmen bis zur Neualm. Bernhard hat zwar versucht, etwas zu „entschleunigen“, so ganz ist ihm dies ob der Kälte aber nicht geglückt. Knapp nach der letzten Hütte sind wir rechts hinauf in den Auwinkel und über mehrere Karböden vorbei an einer riesigen Grundlawine, die in den letzten Tagen aus dem mäßigen Steilgelände unter Sonneneinstrahlung abgegangen ist, auf den Rücken, der dem Gipfel südseitig vorgelagert ist.

Blick zurück ins Ilmkar; links die anschließend bestiegene Regenkarspitze, rechts der Hochschwung
Blick zurück ins Ilmkar; links die anschließend bestiegene Regenkarspitze, rechts der Hochschwung

Dieser war nach 3 Stunden erreicht. Ein sehr frischer Wind aus südlicher Richtung hat uns den Gipfelaufenthalt verleidet und uns sogleich zur Abfahrt gedrängt, obwohl es hier oben in der Sonne mit -9 Grad vergleichsweise „warm“ war. Den längst fälligen Jausenstopp haben wir daher um 200HM weiter nach unten verlegt.
Und war der südseitig exponierte Gipfelhang schon schön zu fahren, so folgte nach der Stärkung ein Tourenzuckerl mit Paradepulver in den nordwestseitig ausgerichteten Passagen hinunter bis zur nächsten Geländestufe.

Abfahrt vom Zinkenkogel
Abfahrt vom Zinkenkogel

Danach gab es lupenreinen Eisenbahnerpulver (=Schienenschnee oder bei uns auch vielfach Bruchharsch genannt; die Schweizer sagen. „Derr Schnää hat einen Deckkel druf“, um alle gängigen Bezeichnungen zu vervollständigen). Und je nach Geländeexposition hat der Schnee bei der Querung hinüber in Richtung Ilmkar fortlaufend gewechselt.
Nach dem neuerlichen Auffellen ging es dann unter den Südabstürzen des Hochschwung im Ilmkar in einem weiten Bogen nach links hinauf auf den dem Gipfel vorgelagerten ostseitigen Gratrücken.

Der Sonne entgegen: Wiederanstieg durch das Ilmkar
Der Sonne entgegen: Wiederanstieg durch das Ilmkar

Dort hieß es jetzt die Schi aufzupacken und zuerst über den Rücken, danach in die Norflanke querend anzusteigen. Den Abschluss des Anstiegs bildete die mehr als 40 Grad steile Rinne, die uns knapp nördlich des Gipfels der Regenkarspitze wieder vom Schatten in die Sonne geleitet hat.

Aufstieg durch die mehr als 40 Grad steile Rinne nordöstlich des Gipfels
Aufstieg durch die mehr als 40 Grad steile Rinne nordöstlich des Gipfels

Der Gipfel war nach etwas mehr als 1 1/2 Stunden weiterer Aufstiegszeit erreicht.
Nach der Gipfelrast ? diesmal mit bedeutend weniger Wind als am Zinkenkogel ? sind wir dann kurz südseitig abgestiegen und bei erster Gelegenheit in das anfangs ziemlich steile Ostkar eingefahren.

Abstieg zur Einfahrt ins Ostkar
Abstieg zur Einfahrt ins Ostkar

Waren die Schneeverhältnisse anfangs super, so hat sich im Kar ein Wechselspiel zwischen allen bekannten Schneearten aufgetan. Weiter unten, wo dann die Oberflächenreifauflage dicker geworden ist, gab es dann noch ein rauschendes Abfahrtsvergnügen.

Abfahrt durch das Ostkar
Abfahrt durch das Ostkar

Dieses haben wir ein bisschen zu sehr genossen und die rechtzeitige Abzweigung nach links über den Graben verpasst. So sind wir zuerst rechts des Grabens, schließlich im Graben bis zum Authalbach abgefahren und dann nach der Skiwäsche im Bach (Bernhard) entlang des Baches bis zum Steg auf Höhe Neualm wieder angestiegen und von dort entlang der Aufstiegsspur zum Ausgangspunkt zurück.
Beim Auto angekommen hatte es schon wieder ? 14 Grad und bis zur Abfahrt ist die Temperatur noch einmal um 2 Grad gesunken. Dass bei der folgenden Einkehr in Bretstein der sonst zum Durstlöschen begehrte Radler bis zum Eintreffen der Suppe zum Händeanwärmen herhalten musste, darf als Kuriosum vermerkt werden.

Bernhard wärmt sich die Hände am Radler
Bernhard wärmt sich die Hände am Radler