Gr. Schober und Kl. Schober

mit dabei:
Hans Jörg, Michael, Daniel und Bernhard

In der Nacht wurde auch Graz von den ersten paar Millimeter Schnee dieses Winters angezuckert. Das hat uns schon einmal einen Vorgeschmack darauf gegeben, was uns am Schoberpass erwarten würde. Und unsere Erwartung wurde bei weitem übertroffen.

Viel Spurarbeit am Forstweg
Viel Spurarbeit am Forstweg
Um 8 Uhr sind wir bei dichtem Schneefall und ziemlich stürmischem Wind gestartet. Am Forstweg waren von Beginn an 40 cm Neuschnee zu spuren. Da Forstwege üblicherweise von Waldökonomen relativ flach angelegt werden, war dies mit der Überwindung von größeren Distanzen verbunden und daher auch entsprechend schweißtreibend. Die möglichen Abkürzungen der langen Kehren durch den dichten Wald waren aber nicht wirklich einladend.

Viel Schnee auf der Schwarzbeeralm
Viel Schnee auf der Schwarzbeeralm
Nach der vierten Kehre und durch den Moserwald haben wir dann aber doch eine direkte Linie hinauf zur Schwarzbeeralm gewählt. Zuerst sind wir in einem Graben mit einem zugeschneiten Bächlein darunter und danach durch den lichten Hochwald aufgestiegen. Auf der Alm haben wir uns in der winterlichen Märchenlandschaft die erste Jausenpause gegönnt. Der kalte Wind, der uns den Aufenthalt etwas verleidet hat, hat auch bei der weiteren Routenwahl Regie geführt.

Aufstieg zum Kl. Schober
Aufstieg zum Kl. Schober
Wegen der großen Verfrachtungen haben wir zuerst nach links in südliche Richtung und dann in einem Rechtsbogen auf den langen Rücken, der zum Kl. Schober hinaufführt, gespurt. Die Schneehöhe (oder eher Schneetiefe) war in diesem Bereich stellenweise recht anstrengend.

Schlussanstieg zum Kl. Schober
Schlussanstieg zum Kl. Schober
Zwischendurch hat der kalte Wind die Sicht geraubt, einmal ist aber auch die Sonne (fast) durchgekommen. Schließlich haben wir am kleinen Schober die Bindungen für die Zwischenabfahrt hinunter zum Sattel fixiert und sind gleich auf Fellen abgefahren.

Stürmischer Empfang am Gr. Schober
Stürmischer Empfang am Gr. Schober
Während des Schlussanstiegs hinauf zum Gr. Schober hat der Wind noch einmal an Stärke zugelegt. Nach insgesamt knapp 4 ½ Stunden (mit Pause) haben wir den Gipfel im Sturm erreicht. Und bei den herrschenden tiefen Temperaturen in Verbindung mit dem starken Wind ist keine chillige Stimmung aufgekommen. Der Windchill hat hingegen unsere Umrüstphase für die Abfahrt sehr beflügelt.

Abfahrt zur Schwarzbeeralm
Abfahrt zur Schwarzbeeralm
Danach ging es schaum- oder eher windgebremst zurück zum Sattel. Dort haben wir uns nach den Schnee- und Geländestudien im Anstieg dazu entschlossen, in etwa entlang des Sommerweges zur Schwarzbeeralm abzufahren. Das war anfangs mit längeren Schrägfahrten, danach mit Abfahrten in der Falllinie durch sehr tiefen Schnee verbunden.

Abfahrt auf der Schwarzbeeralm
Abfahrt auf der Schwarzbeeralm
Auf der Schwarzbeeralm haben wir uns die überfällige Gipfelrast gegönnt. Und weil auch während der zweiten Jausenpause des Tages am selben Fleck keine heimelige Stimmung aufgekommen ist, hat uns die Kälte auch jetzt sehr bald wieder weiter getrieben

Abfahrt durch den Wald nach Wald a. Sch.
Abfahrt durch den Wald nach Wald a. Sch.
Anfangs sind wir noch das Stück entlang der Aufstiegsspur abgefahren, wo wir am Vormittag die Kehren abgekürzt haben. Starker Schneefall und anfangs Wind auf den freien Flächen haben diesen Teil der Abfahrt begleitet. Danach sind wir durch den lichten Hochwald weiter in der direkten Linie abgefahren.

Abfahrt durch den Wald nach Wald a. Sch.
Abfahrt durch den Wald nach Wald a. Sch.
Der Neuschneezuwachs der letzten Tage hat für eine traumhafte Unterlage gesorgt. Die Steilheit des Geländes und das Material haben den Rest zu einer sehr genussvollen Abfahrt beigetragen. Mann musste nur ein bisschen mit dem Hintern wackeln und sich in die Tiefe treiben lassen, ein Traum! Spätestens jetzt wurden wir für den frostigen Abschnitt oberhalb der Schwarzbeeralm entschädigt, wo wir auch in der Abfahrt stellenweise spuren mussten.

Zurück am Ausgangspunkt
Zurück am Ausgangspunkt
Viel zu schnell waren wir wieder am Ortsrand von Wald a. Sch. angelangt und haben nach letzten Schwüngen über die Wiese hinunter zu den ersten Häusern bei nach wie vor anhaltendem Schneefall die Ausrüstung im Auto verstaut.

Bergsteigersuppe
Bergsteigersuppe
Danach ging es zum Einkehrschwung ins Gasthaus im Ort. Die uns gereichte Bergsteigersuppe mit dreierlei Einlagen hat uns zumindest innerlich wieder erwärmt. Der Heinrich wird zwar nach wie vor die feste Nahrung vermissen, sich aber sicher freuen, dass zumindest der Einkehrschwung als Tradition nach der Schitour weiter zelebriert wird.

Winterfeste Kamera
Winterfeste Kamera
Abschließend noch eine paar Bemerkungen zur Ausrüstung. Hans Jörg hat seinen „Schlauchklemmenschi“ endgültig zum Geröllschi erklärt und in neues High Tech Gerät investiert. Das hat auch mich dazu motiviert, meinem neuen Schi endlich einmal sein Betätigungsfeld zu zeigen. In solchem Puderzuckerschnee wie heute geht ja jeder Schi gut, aber die größere Breite und der damit verbundene Auftrieb haben schon viel Fahrfreude aufkommen lassen. Auch der Einstieg in die Leichtbindung hat sich als vollkommen unproblematisch erwiesen. Vom Gehkomfort beim Aufstieg werden wir erst dann richtig profitieren, wenn die Hochwintertouren und damit das Spuren vorbei sein werden. Aber vorweg herrscht noch hochwinterliche Witterung. Hans Jörgs Kamera zeigt unübersehbare Spuren davon und muss hoffentlich nicht auch bald durch neues Gerät ersetzt werden.

Profil Garmin Oregon 450
Profil Garmin Oregon 450
Das heutige Höhenprofil wird Gerhard K. (siehe Kommentare) hoffentlich als Kopfbedeckung eines Faschingsprinzen durchgehen lassen. Wie eine Zwergenmütze schaut es jedenfalls aus. Die vermisste Nikolomütze wird – genügend Schnee vorausgesetzt – zum passenden Zeitpunkt im Dezember nachgereicht.