Preber

mit dabei:
Hans Jörg und Philipp

Bei den angekündigten tiefen Temperaturen in Verbindung mit dem ebenso prognostizierten Nordwind war die Wahl des Tourenziels die erste Herausforderung. Als möglichst weit westlich gelegener südseitiger Anstieg mit der Hoffnung auf einen Windschatten bis knapp unterhalb des Gipfels hat sich der altbewährte Hausberg Preber wieder einmal fast aufgedrängt. Vorsorglich wurde jedenfalls in der Früh gleich einmal der Kälteschutz dicker und exakter als sonst ins Gesicht geschmiert.

Die ersten Aufstiegsmeter
Die ersten Aufstiegsmeter
Bei -16 Grad und Windstille sind wir um ½ 9 Uhr am Parkplatz beim Prebersee gestartet. Dass unser Auto zu dieser relativ späten Zeit das einzige am Parkplatz war, hat uns aber doch etwas überrascht.

Aufstieg bei der Prodingerhütte
Aufstieg bei der Prodingerhütte
Entlang der obligaten Aufstiegsroute ging es dann bei leichtem Schneefall hinauf zur Prodingerhütte und weiter zur Preberhalterhütte. Auch hier oben auf Höhe der Waldgrenze war es noch immer windstill. So gesehen ist der erste Teil unserer Rechnung jedenfalls aufgegangen.

Vermummter Anstieg zur Roßscharte
Vermummter Anstieg zur Roßscharte
Beim weiteren Anstieg hinauf in Richtung Roßböden hat uns die sehr harte Spur immer wieder dazu veranlasst, im griffigen Schnee daneben aufzusteigen. Knapp unterhalb der Roßböden haben wir einen Getränkestopp eingelegt. Und weil sich zu diesem Zeitpunkt doch ein frisches Lüfterl eingestellt hat, haben wir auch gleich die Oberbekleidung ergänzt. Jacke, Haube, Gesichtsmaske und dicke Handschuhe haben in Verbindung mit der Muskelpumpe beim flotten weiteren Anstieg für Schutz und Wärme gesorgt. Die Harscheisen als zusätzliche Aufstiegshilfe haben einen direkten Anstieg in der geraden Linie erlaubt.

Leicht zugefroren
Leicht zugefroren
Bis zur Roßscharte war es mit Ausnahme einiger Böen fast windstill. Im Anstieg hinauf zum Vorgipfel hat der Wind dann – wie erwartet – an Intensität zugelegt. Am Vorgipfel im Bereich des kleinen Gedenkkreuzes haben wir schließlich die Skier deponiert und den Schlussanstieg auf den nach wie vor abgeblasenen Gipfel gegen den jetzt noch einmal stärker werdenden Wind nach 2 Std 20 min Aufstiegszeit beendet.

Abstieg zum Vorgipfel
Abstieg zum Vorgipfel
Am Gipfel haben wir dann die Bekleidungsreserven aus dem Rucksack auch noch drübergezogen. Während der kurzen Zeit des Zusammenwartens wegen des unterschiedlichen Aufstiegstempos haben wir uns mit viel Bewegung warm gehalten. Gemeinsam sind wir dann sofort wieder bis zum Vorgipfel abgestiegen, wo es ungleich freundlicher war.

Beginn der Abfahrt in die Nebelsuppe
Beginn der Abfahrt in die Nebelsuppe
Hans Jörg hat sich deshalb auch seine obligate (Vor)Gipfelzigarette gegönnt. Und nach dem Umrüsten für die Abfahrt ging es schließlich auf Skiern weiter hinunter. Das erhoffte Abfahrtsvergnügen hat sich dabei aber nicht eingestellt, weil jetzt auch noch Nebel die Sicht verhüllt hat. Hans Jörg bestreitet wieder einmal vehement, dass sein Rauchopfer dafür verantwortlich zeichnet.

Abfahrt durch den Lärchenwald unterhalb der Halterhütte
Abfahrt durch den Lärchenwald unterhalb der Halterhütte
So haben wir auf einer pulvrigen Triebschneeauflage auf einem festen Harschdeckel lustlos hinuntergestochert, wo wir bei guter Sicht gejubelt hätten. Erst auf den letzten Hängen von den Roßböden hinunter bis zur Preberhalterhütte hat sich die erste Abfahrtsfreude eingestellt. Allerdings hat es hier wieder zu schneien begonnen. Von der Halterhütte sind wir dann durch den lichten Lärchenwald auf die Ski-/Rodelpiste darunter abgefahren.

Abfahrt vorbei an der ???-Hütte
Abfahrt vorbei an der ???-Hütte
Die Piste, der wir dann an der Prodingerhütte vorbei bis zur Eberlhütte gefolgt sind, hat jetzt eine so dicke fest präparierte Schneeauflage, dass die Tourensaison bis weit ins Frühjahr hinein gesichert sein sollte. Von der Eberlhütte sind wir dann in der direkten Linie weiter hinunter zum Prebersee, vorbei an jener Hütte auf halbem Weg, von der ich noch immer nicht den Namen weiß. Vielleicht kann mir ein Lungauer Insider einmal den Namen verraten, damit ich nicht weiter rätseln muss.

Über den Zaun zurück zum Parkplatz
Über den Zaun zurück zum Parkplatz
Am Ende der Abfahrt sind wir dort, wo ich beim letzten Mal noch über den Zaun gestiegen bin, über diesen ob der guten Schneelage gleich drüber gefahren. Nach dem Abschnallen direkt neben dem Parkplatz und dem Verstauen der Ausrüstung ging es gleich zum Aufwärmen in die Ludlalm.

Cordon bleu
Cordon bleu
Und nicht nur uns ist in der Hütte warm geworden, auch dem Heinrich, der sich schon über die ewige Suppenlöfflerei beklagt hatte, wird bei der verzehrten festen Nahrung warm ums Herz werden. Nach einer Kaspressknödelsuppe mit viel Begleitmusik in Form von geröstetem Zwiebel haben wir auch noch ein Cordon bleu geordert. Das hat zwar – weil von der Kellnerin vergessen – etwas länger gedauert, dann aber ausgezeichnet geschmeckt. Und die Wartezeit ist dann auch noch mit einem extra großen Verdauungsschnaps abgegolten worden.

Zirberl bei Vater in Murau
Zirberl bei Vater in Murau
Und nach der Völlerei haben wir uns bei Vater in Murau noch auf ein zweites Verdauerl in Form eines Zirberls überreden lassen. Felipe unser Chauffeur hat nicht nur zweimal zugeschaut, sondern uns auch noch seinen Anteil abgetreten. Da hat er wohl etwas gut bei uns.