Jalovec (SLO)

mit dabei:
Hans Jörg, Michael und Philipp

Erster Blick zum Tourenziel am Weg ins Tamar
Erster Blick zum Tourenziel am Weg ins Tamar
Im steirischen Oberland war Regen angesagt. Daher haben wir eine Information, dass die Verhältnisse im Tamar augenblicklich sehr gut sind, gerne aufgegriffen und sind in den sonnigen Süden gefahren. Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch dort vor knapp 4 Jahren (01.03.2008), als wir im Waschelregen abgesoffen sind und umgedreht haben, hat uns diesmal sehr freundliches Wetter empfangen. Bei 0 Grad und Sonnenschein sind wir knapp nach ½ 9 Uhr bei der Flugschanze in Planica gestartet.

Der bergkristallförmige Gipfelaufbau und das Kugy-Couloir
Der bergkristallförmige Gipfelaufbau und das Kugy-Couloir
Über den Fahrweg sind wir ins Tamar. Sehr früh schon hat man den Gipfel und das Kugy Couloir im Visier. Vorbei an der Tamar Hütte ging es weiter in den Buchenwald. Die typisch slowenische Kombispur (die Slowenen sind zwar im Winter zusehends auch auf Skiern unterwegs, aber viele von ihnen besteigen zu jeder Jahreszeit unabhängig von der Schneelage immer noch zu Fuß die Gipfel) hat uns durch den Waldgürtel geleitet. Ein kurzes Stück sind wir noch angestiegen und haben uns danach die erste Jausenpause gegönnt.

Aufstieg im Kugy Couloir
Aufstieg im Kugy Couloir
Gestärkt sind wir dann in Richtung Kugy Couloir weiter angestiegen. Stetig haben wir schweißtreibend Höhe gewonnen und schließlich an der Weggabelung zum Kotsattel noch einmal gerastet. Anschließend ging es noch hinauf bis zum Rinnenmaul. Dort haben dann die Helme ihren Dienst angetreten. Auf Skiern sind wir noch gut 2/3 des Kugy Couloirs in einer von vielen vor uns Aufsteigenden gut festgetretenen Spur aufgestiegen.

Ausstieg aus dem Kugy-Couloir
Ausstieg aus dem Kugy-Couloir
Danach wurden die Latten aufgepackt und in der direkten Linie ging es weiter hinauf in der Rinne. Die Felswände sind im obersten Bereich zwar teilweise vereist. Die Rinne selbst ist aber noch nahezu eisfrei. Wir haben den erstmöglichen Ausstieg nach links hinaus genommen und sind dann noch in einigen Kehren auf Skiern bis zum Sattel und ein kurzes Stück weiter bis zu unserem Skidepot am Beginn des Gipfelanstiegs aufgestiegen.

Aufstieg über die Firnflanke
Aufstieg über die Firnflanke
Von da ging es dann mit Steigeisen und Pickel ausgerüstet in die ausgesetzte Querung und über die steile Firnflanke hinauf zum Gipfelgrat. Bester Trittfirn und nur ganz wenig Blankeis unter dem Schnee haben diesen Teil des Anstiegs sehr erleichtert. Am Grat ging es dann wieder in nordnordöstlicher Richtung weiter hinauf. Nach einer kurzen vereisten Stelle ging es in den Schlussanstieg und nach insgesamt 5 ¼ Stunden Aufstiegszeit (mit Pausen) waren wir am Gipfel.

Gipfelfreude am Jalovec
Gipfelfreude am Jalovec
Vollkommene Windstille und eine tolle Fernsicht hätten uns eingeladen, sehr lange dort oben zu verweilen, aber der Rückweg ist bekanntlich genauso lange wie der Aufstieg. Daher haben wir uns sehr bald wieder zum Abstieg aufgemacht. Eine Gruppe Bergretter aus Kärnten ist zugleich mit uns abgestiegen. Sehr vorsichtig und etwas langsamer als im Anstieg ging es entlang der ausgesetzten Passagen zurück zum Skidepot. Nach dem kurzen Stück zurück zum Sattel haben wir dort noch einmal – sofern noch Vorrat vorhanden – die Energiespeicher für die Abfahrt aufgefüllt.

Einfahrt ins Kugy Couloir
Einfahrt ins Kugy Couloir
Die Ausrüstung wurde für die Abfahrt umgerüstet und los ging es hinunter zur Einfahrt ins Kugy Couloir. Nach dem etwas härteren Einfahrtsbereich gab es dann bis hinunter ans Ende des Couloirs zerfahrenen Pulverschnee. Der Höhenabbau gestaltete sich daher in diesem Bereich sehr lustvoll. Auch im Auslauf der Rinne gab es noch bestens fahrbaren Schnee.

Abfahrt ins Tamar
Abfahrt ins Tamar
Dieser ist zwar dann in den Passagen hinunter ins Tamar etwas schwerer geworden, durch die Erwärmung hatte sich aber das leichte Krusterl, das in der Früh noch oben drüber gewesen war, verflüchtigt. Daher sind wir auch hier, soweit es die Muskeln zugelassen haben, noch sehr genussvoll abgefahren.

Beginn der Langlaufeinheit bei der Tamarhütte
Beginn der Langlaufeinheit bei der Tamarhütte
Die Waldpassage war dann in einer sehr gut ausgefahrenen Spur auch schnell überwunden. Und nach einer kurzen Pause bei der Tamarhütte, die Hans Jörg zum Wasser nachtanken und zum Nachholen der oben nicht gerauchten Gipfelzigarette genutzt hat, ging es dann in die Langlaufeinheit zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Die kurzen Gegensteigungen haben noch die letzten Energiereserven hervorgekitzelt und um ½ 5 Uhr haben wir neben der Flugschanze wieder abgeschnallt.

Gegrilltes oder Gebackenes
Gegrilltes oder Gebackenes
Nach dem Verstauen der Ausrüstung ging es nach Rastice zum Auftanken des Flüssigkeitsverlustes. Und damit der Heinrich auch die zweite Woche der Fastenzeit gut übersteht, haben wir auch an ihn gedacht. Gegrilltes oder Gebackenes, chacun à son gout, haben nach der Pilzsuppe den Bauch gefüllt.

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