Göller

mit dabei:
Christoph

Ungeplanter Tourenstart mitten im Ort
Ungeplanter Tourenstart mitten im Ort
Eine gemütliche, möglichst südseitige Vater-Sohn Jahresabschlusstour zum gemeinsamen Rückschau halten auf ein tolles Jahr war geplant. Schon bei der Anreise haben wir sehr viel geplaudert. Deshalb und auch weil dies unsere allererste Tour im Nachbarbundesland Niederösterreich war, haben wir – ortsunkundig – im Ort Lahnsattel etwas zu früh neben der Bundesstraße eingeparkt.

Aufstieg im Lahngraben
Aufstieg im Lahngraben
Das haben wir dann auch schon beim Weggehen mit dem Blick auf die Karte gleich bemerkt, da waren die Skischuhe aber bereits an den Beinen und mit denen fährt es sich bekanntlich nicht so gut. Also haben wir beschlossen die ohnehin kurze Tour um einige Höhen- und Streckenmeter zu verlängern. Entlang der Straße ging es zuerst einmal mit geschulterten Skiern hinauf bis zum – zu diesem Zeitpunkt noch leeren (!) Parkplatz am Beginn des Lahngrabens.

Mehr Grip neben der Spur
Mehr Grip neben der Spur
Einer sehr gut ausgetretenen Spur sind wir dann im Graben und später nach links hinauf gefolgt. Sehr bald schon haben wir festgestellt, dass es sich auf der glasigen Unterlage mit Harscheisen vielleicht besser gehen lässt und diese montiert. Chris hatte trotzdem von Beginn an mit seinen glatten Fellen und den nicht optimal konzipierten Harscheisen seine liebe Not. Viel Energie hat er daher bei unzähligen rutschbedingten Balanceakten verbraten.

Energienachschub
Energienachschub
Und weil er in den vergangenen beiden Tagen beim Ausmalen in seiner WG auch schon sehr viel Energie liegen gelassen hatte, war bald einmal ein kleiner Energieschub aus meiner eisernen Reserve nötig, um seinen Hungerast zu bekämpfen. In fürsorglicher Art hat er mich im Gegenzug mit Getränk versorgt, haben doch meine beiden Trinkflaschen, gut gefüllt mit heißem Tee, die Reise ins Nachbarbundesland nicht mitgemacht.

Aufstieg zum Terzer Göller
Aufstieg zum Terzer Göller
Stetig haben wir in der wärmenden Sonne an Höhe gewonnen und schließlich den Terzer Göller als ersten Gipfel des Tages überschritten. Am Weg hinüber zum Hauptgipfel hat uns dann ein frisches Lüfterl begleitet. Chris hat daher beschlossen, gleich am tiefsten Punkt nach der kurzen Zwischenabfahrt seine Oberbekleidung im Windschatten zu wechseln und zu ergänzen.

Göller 1.766 m
Göller 1.766 m
Bei dieser Gelegenheit hat er auch gleich seinen widerborstigen Fellen eine Dunkelhaft im Rucksack verordnet und die Skier für den letzten kurzen Anstieg aufgepackt. Deshalb ist er auch einige Minuten nach mir am Gipfel angekommen, hatte es aber zu diesem Zeitpunkt trotz der eisigen Brise bereits sehr warm, während ich noch die Oberbekleidung ergänzen musste.

Chris am Göller mit Ötscher im Hintergrund
Chris am Göller mit Ötscher im Hintergrund
Den Gipfelaufenthalt zum Genießen des Panoramas und zum Plaudern mit Tourenkollegen haben wir uns trotz des störenden Windes gegönnt. Dies auch deshalb, da die Südflanke zum Auffirnen in der schwachen Hochwintersonne noch ein bisschen Zeit gebraucht hat.

Abfahrt durch die Eisgrube
Abfahrt durch die Eisgrube
Genau zum richtigen Zeitpunkt sind wir schließlich direkt vom Gipfel in die Eisgrube eingefahren. Eine wegspritzende dünne Firnschicht hat uns von Beginn an jubeln lassen. In einer möglichst direkten Linie, die Steilabbrüche umfahrend, haben wir sehr lustvoll die schweißtreibend erarbeitete Höhe wieder abgebaut.

Haube geborgen
Haube geborgen
Chris hat bei einem Absitzer seine neue, von der Mama eines Vereinskollegen gehäkelte, helmförmige Haube abgeworfen. Die ist dann einige hundert Meter in eine steile Rinne im Steilgelände entfleucht. Durch die haben wir dann zum Zwecke des Bergens der Kopfbedeckung hinunter müssen.

Abfahrt in den Lahngraben
Abfahrt in den Lahngraben
Danach ging es zuerst durch Latschen, anschließend durch den lichten Buchenwald und schließlich über einen holzigen Schlag zurück zur Aufstiegsspur am Forstweg. Diesem sind wir dann in flotter Fahrt bis zum Lahnsattel gefolgt. Der dortige Parkplatz war, wie auch der beim Lahngraben, mittlerweile sehr gut gefüllt.

Abfahrt vom Sattel ins Ortsgebiet
Abfahrt vom Sattel ins Ortsgebiet
Jetzt galt es nur noch, möglichst ökonomisch entlang der letzten 1½ km in den Ort zurück zu gelangen. Auf dem nicht immer schneebedeckten Wanderweg unterhalb der Straße sind wir im transalp – Stil bis zu den Häusern unterhalb der Lahngrabenbrücke abgefahren. Nach einem kurzen Zwischenanstieg entlang der Hofzufahrt und einer weiteren Abfahrt entlang der Loipe und in der Straßenböschung sind wir zurück zum Ausgangspunkt der Tour gelangt.

Neuberger Münster
Neuberger Münster
Nach dem Verstauen der Ausrüstung ging es zurück in die Steiermark. Im Münster von Neuberg haben wir diesmal geistige Einkehr gehalten. Der aus massivem Lärchenholz gezimmerte Dachstuhl dieses Sakralbaus ist größer, als der des Stephansdoms in Wien. Ein Architekturmodell in einer Seitenkapelle vermittelt den Eindruck der Dimensionen, die ich vor Jahren bei einem Besuch des Dachgebälks schon einmal in natura erleben durfte.

Prosit 2013
Prosit 2013
Die kulinarische Einkehr ist diesmal in Erwartung der bei der Abendeinladung aufgetischten Köstlichkeiten unterblieben. Das wird auch der Heinrich verstehen. Ihm und allen Besuchern meines weblogs wünsche ich am Schluss dieses Tourenjahres alles Gute für 2013 und allen Tourenkollegen und Kolleginnen eine schöne und unfallfreie Saison.