mit dabei:
20 C + M + H 13
Eine Dreikönigstour hat in unserer Tourenrunde mittlerweile auch schon Tradition. Dass der Wettergott dabei nicht immer mitspielt, ist auch schon fast zur Tradition erhoben. Und wenn dann die Lawinenwarnstufe für die Gebiete, die als Tourenziel in Frage kommen, mit Warnstufe 4 ausgegeben wird, muss man eben kleinere Brötchen backen und sich mit niedrigen Zielen zufrieden geben.
Starker Regen bei der Anfahrt hat uns trotz der möglichen niedrigen Ziele nach einem möglichst hohen Ausgangspunkt schielen lassen. Die aktuellen Temperaturen der Wetterstation in der Ramsau haben uns zumindest hoffen lassen, dass es dort – im Gegensatz zum 23.12. – nicht regnet. Diese Rechnung ist aufgegangen und so konnten wir bei Schneefall unseren ersten Anstieg in die Lasitze beginnen.
Am Vortag hatte es weit hinauf geregnet. So war nur der Neuschneezuwachs der letzten Nacht zu spuren. Eine alte Spur darunter hat diese Aufgabe wesentlich erleichtert. Mit zunehmender Höhe ist auch die Schneehöhe mitgewachsen.
Bei der Plöschhütte haben wir uns eine Jausenpause gegönnt. Danach ging es hinauf in Richtung Gipfel. Jetzt wurde die Spurerei zur Aufgabe. Die alte Spur war total zugeweht und zusätzlich hatten sich einige ordentliche Wechten aufgebaut.
Nach einer Aufstiegszeit von insgesamt 1 Std 50 min (mit Jausenpause) waren wir erstmals am Gipfel. Beim Umrüsten für die Abfahrt haben die meisten von uns zur Vorbeugung gegen lange Skisuchaktionen auch gleich die Tiefschneebänder montiert.
Danach ging es bei stärker werdendem Schneefall hinunter in Richtung Kaltenbachrinne. Dieser erste Teil der Abfahrt ist im flachen Bereich zur Schwerarbeit geworden. Die Wechten und der bodenlos tiefe Schnee haben nur ein mühsames Fortkommen ermöglicht.
Auch die weitere Zufahrt zur Kaltenbachrinne hat uns mit viel Pressschnee nicht wirkliches Abfahrtsvergnügen gebracht. Mit zunehmender Steilheit sind wir zumindest einmal ins Fahren gekommen. Im oberen Teil der Rinne war auf der vom Regen des Vortages in Mitleidenschaft gezogenen, ziemlich tiefen Schneedecke noch viel Balancegefühl gefragt.
Ab dem Mittelteil der Rinne wurde die Abfahrt auf der jetzt deutlich dünneren Neuschneedecke doch noch halbwegs ein Genuss. Sehr schnell haben wir in diesem Bereich die Höhe bis hinunter zum Forstweg abgebaut.
Dort wurde wieder aufgefellt. Entlang des Forstweges ging es um den ganzen Kogel herum zurück zu unserer ersten Aufstiegsspur. Ein kurzes abwärts führendes Wegstück war dabei auch einmal mit dem Verlust von einigen Höhenmetern verbunden. Nach dem Schließen der Runde ging es schließlich wieder hinauf zur Plöschütte, wo wir abermals eine Jausenpause eingelegt haben.
Deutlich leichter als beim ersten Mal haben wir in der mittlerweile gut ausgetreten Spur schließlich zum zweiten Mal an diesem Tag den Gipfel des Plöschkogels erreicht. Wieder wurde auf Abfahrtsbetrieb umgerüstet. Die Tiefschneebänder wurden auch jetzt zur Vorsicht wieder montiert.
Anfangs kurz in die gleiche Richtung wie beim ersten Mal, danach aber nach rechts hinunter in Richtung Lasitze sind wir diesmal den Spuren einiger Vorausfahrender gefolgt. Das war weniger mühsam als bei ersten Abfahrt.
Mit abnehmender Seehöhe ist aber auch die Temperatur angestiegen. Der Schnee ist dadurch in seiner Konsistenz nicht besser geworden. Der schwere Patzen, ein richtiger Haxenreißer, hat für jede Richtungsänderung viel Kraft gebraucht. Weiter unten war dann die Schneehöhe zwar deutlich niedriger, dafür aber der Untergrund umso holziger. Schließlich waren wir sehr froh, wieder unbeschadet in der Lasitze angekommen zu sein.
Den bei guten Verhältnissen geplanten dritten Anstieg haben wir spätestens jetzt verworfen, hatte es doch mittlerweile auch leicht zu regnen begonnen. Daher sind wir entlang der Rodelpiste zum Ausgangspunkt der Tour abgefahren und haben dort die nasse Tourenbekleidung gegen trockene Wäsche getauscht.
Bevor es zum Einkehrschwung ging, wollten wir noch der Oswaldikirche in Eisenerz einen Besuch abstatten. Dieser mächtige Wehrbau, der so dominat im Ort steht, ist aber in der Winterszeit leider geschlossen und kann erst ab Palmsonntag wieder besucht werden. Der Anstieg über die Stufen aus dem Ortszentrum, hätte bei eingeschaltetem Navi der Dreikönigskrone des Tourenprofils noch eine kleine dritte Zacke verliehen.
Für den entgangenen Besuch des Sakralbaus hat uns die Ausstellung von vielen Krippen der Eisenerzer Krippenfreunde in den leeren Schaufenstern der Innenstadt entschädigt. Nach deren Besichtigung ging es zum Suppe löffeln nach Vordernberg. Dies als abschließende Information für den Heinrich.
Nun könnte sich noch jemand fragen, welche Rolle bei dieser Dreikönigstour wohl mir zugefallen ist. Ich nehme gerne die des Sternträgers für mich in Anspruch. Der sackt bei den vielen Besuchen immer alle Süßigkeiten ein. Und als einer, der dem Süßkram nicht abgeneigt ist, könnte ich damit sehr gut leben.