Lahngang

mit dabei:
Hans Jörg und Michael

Nach einem Kurzurlaub im andalusischen Malaga, wo „mein“ FC Porto im 1/8 Final Rückspiel leider keine Lorbeeren einheimsen konnte, war ich so tiefenentspannt, dass ich den Wecker überhört habe und mich die Kollegen erst aus dem Bett beuteln mussten. Das Frühstück wurde daher erst während der Anfahrt eingenommen. Und als wir bei frischen -8 Grad in der Kaiserau gestartet sind, war ich endgültig wach.

Aufstieg zum Westgipfel
Aufstieg zum Westgipfel
Entlang der Skipiste ging es der Sonne entgegen hinauf zur Bergstation. Von dort sind wir dem Forstweg in Richtung Osten gefolgt. Auch hier hatte der Wind in den letzten Tagen ganze Arbeit geleistet und übermannshohe Wechten aufgetürmt. Auch im Hochwald weiter hinauf in Richtung Westgipfel waren die Spuren des starken Windes der letzten Tage noch zu sehen.

Am Weg zum Ostgipfel
Am Weg zum Ostgipfel
1 1/4 Stunden nach unserem Aufbruch haben wir am Westgipfel die erste Trinkpause eingelegt und die herrliche Fernsicht in alle Richtungen genossen. Danach ging es in einem stetigen Auf und Ab weiter in Richtung Ostgipfel. Die Felsszenerie der Gesäuseberge hat uns immer wieder zu Fotostopps angehalten.

Erste Abfahrt in die Flitzen
Erste Abfahrt in die Flitzen
Entlang riesiger Wechten haben wir schließlich den Ostgipfel erreicht und unsere Ausrüstung für die erste Abfahrt des Tages umgerüstet. Jubelnd sind wir durch 25 – 30 cm lockeren Pulverschnee auf einem festen Harschdeckel in die Flitzen abgefahren. Der lichte Baumbestand und die Exposition haben dafür gesorgt, dass der Wind hier im Vorfeld keinen Unfug mit dem Schnee anrichten konnte.

Wiederanstieg auf den Lahngang
Wiederanstieg auf den Lahngang
Unten wurde wieder aufgefellt und entlang einer Spur vom Vortag sind wir zum Kaiblinggatterl angestiegen. Die ehemalige Skipiste unterhalb vom Kaibling hat zwar sehr einladend ausgesehen, aber zu diesem Zeitpunkt waren die sonnseitigen Hänge noch mit einem Krusterl überzogen. Daher sind wir nach links hinauf ein zweites Mal zum Ostgipfel angestiegen.

Zweite Abfahrt in die Flitzen
Zweite Abfahrt in die Flitzen
Oben angekommen wurde erst einmal gejausnet, danach ging es etwas weiter links wie beim ersten Mal ein weiteres Mal lustvoll wieder abwärts in die Flitzen. Der lockere Pulverschnee lag auch hier auf dem festen Harschdeckel und hat uns während der Abfahrt um die Ohren gestaubt.

3er Bank mit Blickrichtung Birgit; Danke für das Foto!
3er Bank mit Blickrichtung Birgit; Danke für das Foto!
Nach dem Wiederanstieg zum Kailblinggatterl haben wir den Zeitpunkt als richtig erachtet, jetzt doch nach rechts hinauf weiter anzusteigen. Bis zu dem Aussichtspunkt mit dem Bankerl oberhalb der ehemaligen Schilift Bergstation sind wir angestiegen und haben dort wieder eine Pause eingelegt und dabei die Aussicht auf unsere Spuren von den ersten beiden Abfahrten genossen. Der Birgit sage ich hier herzlichen Dank für das „Gipfelfoto“, das sie von uns geschossen hat.

Oberst Klinke Hütte im Winterkleid
Oberst Klinke Hütte im Winterkleid
Anschließend ging es auf der von der Sonne inzwischen leicht angetauten Unterlage hinunter zur tief verschneiten Oberst Klinke Hütte. Dort haben wir dann zum letzten Mal an diesem Tag die Felle aufgezogen. Wieder ging es – zum dritten Mal – vorbei am Kaiblinggatterl hinauf zum Ostgipfel.

Felskulisse der Gesäuseberge als Hintergrund (li. Reichenstein, re. Hochtorgruppe und Ödstein)
Felskulisse der Gesäuseberge als Hintergrund (li. Reichenstein, re. Hochtorgruppe und Ödstein)
Jetzt sind wir aber entlang der Wechtengalerie weiter in Richtung Westgipfel gewandert und haben nach einigen Auf und Abs am höchsten Punkt noch einmal eine kurze Pause eingelegt. Während die Niederen Tauern von Südwesten her schon ordentlich angestaut waren, war der Himmel über uns noch immer wolkenlos. Daran hat sich auch durch Hans Jörgs Gipfelrauchopfer nichts geändert.

Nach dem Abziehen der Felle ging es nordseitig, jetzt wieder im Pulverschnee, abwärts. Freie Flächen und etwas dichterer Baumbestand haben dabei den Schwungradius bestimmt. Über einen am Schluss recht steilen Schlag haben wir den oberen Forstweg erreicht und sind diesen ein kurzes Stück mit geschulterten Skiern angestiegen.

Abfahrt über den letzten Kahlschlag
Abfahrt über den letzten Kahlschlag
Danach ging es über den nächsten Schlag hinunter zur im Winter gesperrten und nicht geräumten Zufahrtsstraße zur Oberst Klinke Hütte. Hier gab es einen Mix von festem Harsch und tiefen Windgangeln. Nach der Wegabfahrt ging es ein ganz kurzes Stück über die Skipiste hinunter zum Parkplatz. Und hätten wir in der Früh unsere Parkposition etwas schlauer gewählt, dann hätten wir nach dem Abschwingen direkt den Einkehrschwung in der Skihütte auf der anderen Seite des Parkplatzes anhängen können.

So aber galt es zuerst noch entlang der Piste bis zum Auto einige Stockschübe einzulegen. Dafür waren nach dem Verstauen der Ausrüstung der Hunger und vor allem der Durst noch größer. Gebrautes aus dem Halbliterglas und eine würzige Kaspressknödelsuppe haben den Elektrolythaushalt wieder ins Lot gebracht; dies als abschließende Information für meinen Freund Heinrich.

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