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mit dabei:
Hans Jörg

Spuren des Winters beim Kristallstüberl
Spuren des Winters beim Kristallstüberl
Das Wetter spielt schon ein bisschen verrückt heuer. Vor einer Woche habe ich auf der Insel Krk vom Meer aus am Ucka und am Velebit Schnee gesehen; dass sich zum meteorologischen Sommerbeginn auch bei uns noch einmal der Winter einstellen würde, ist aber schon extrem. Eigentlich hatten wir uns für dieses Wochenende ein höheres Ziel vorgenommen, aber wenn es 55 min Fahrzeit von Graz entfernt im Sommer noch eine Möglichkeit gibt auf Tour zu gehen, dann muss man diese jedenfalls ergreifen.

Spurarbeit im Sommer
Spurarbeit im Sommer
Die Schneegrenze hatte sich seit dem Vortag zwar etwas nach oben zurückgezogen, aber schon knapp oberhalb unseres Ausgangspunktes beim Kristallstüberl hat der Schnee das lange Gras zugedeckt. Mit aufgepackten Schiern sind wir im zunehmend dichter werdenden Nebel nach oben gestapft. Und weil mit zunehmender See- auch die Schneehöhe zugenommen hat, haben wir schließlich angeschnallt und weiter nach oben gespurt.

Zunehmende Steilheit am abgewehten Rücken unterhalb der 1er Bergstation
Zunehmende Steilheit am abgewehten Rücken unterhalb der 1er Bergstation
Auf Höhe der Bergstation des 4er Sessellifts ist kurz einmal die Sonne durchgekommen. Danach ist die Nebelsuppe aber wieder dichter geworden. Mit der zunehmenden Steilheit hinauf in Richtung Bergstation des 1er Sessellifts ist die Schneehöhe noch weiter angewachsen. Deswegen haben wir unsere Aufstiegslinie möglichst nahe am abgeblasenen Rücken angelegt.

Hochwinterliche Verhältnisse am Gipfel
Hochwinterliche Verhältnisse am Gipfel
Der steile Schlussanstieg hinauf zum Sendemast am Gipfel hat schließlich noch einmal Spitzkehrenakrobatik von uns gefordert. Knapp 1 ¾ Stunden nach unserem Aufbruch waren wir trotz der anstrengenden Spurerei am Gipfel. Der Sendemast hatte offensichtlich etwas gegen die frühe Störung einzuwenden. Mit Hilfe des kalten Windes hat er uns daher mit Eisbrocken beworfen. Da hat der Helm zum Schutz vor Unbill etwas früher als geplant seinen Dienst antreten dürfen.

Abfahrt über den stellenweise sehr tiefen Gipfelhang
Abfahrt über den stellenweise sehr tiefen Gipfelhang
Nach kurzem Gipfelaufenthalt haben wir dann, begleitet von den brüllenden Motoren der Motocrossmaschinen bei der Qualifikation für das Hare Scramble am benachbarten Erzberg, unsere Abfahrt direkt vom Gipfel begonnen. So wie sich die Motorräder drüben im Dreck eingegraben haben, so sind wir herüben anfangs im sehr tiefen Schnee versunken. Fahrspaß hat sich aber trotz des fehlenden Untergrunds aber gleich einmal eingestellt. Das dünne Krusterl obenauf war nicht störend. Etwas störend war allerdings der kalte Wind, der die feuchte Luft auf der Optik meines Fotoapparats hat gefrieren lassen. Und weil auch die Sonnenbrille beschlagen war, habe ich dies nicht gleich bemerkt. Deswegen gibt es von der Abfahrt mehr Fotos aus Hans Jörgs Kamera.

Schwerer Schnee unterhalb der 4er Bergstation
Schwerer Schnee unterhalb der 4er Bergstation
Beim Umsetzer haben wir unsere Aufstiegsspur nach Osten verlassen und sind in der breiten Mulde sehr genussvoll abgefahren. Nach einer kurzen Passage durch einige Stauden oberhalb der 4er Sessellift Bergstation haben wir dort ordentlich Schwung genommen und den schweren Schnee darunter fast in der Falllinie durchpflügt.

„Wenn i nur aufhör’n könnt!“
„Wenn i nur aufhör’n könnt!“
Mit abnehmender Schneehöhe hat sich später zwar auch das eine oder andere Nebengeräusch aus diversen Berührungen fester Bodenbestandteile unter unsere Jubelschreie gemischt, aber es hat während des Winters einige Touren gegeben, wo der 1er Schi mehr Schläge von unten hat einstecken müssen als der heute extra dafür ausgewählte Geröllschi. Am Schluss sind wir noch über die nasse Wiese bis zum Ausgangspunkt der Tour beim Kristallstüberl hinunter gebraust. Hätten wir nicht in der Früh das Auto nach dem Umdrehen auf der Piste auf der befestigten Fläche unterhalb des Lokals eingeparkt, so hätten wir direkt in den Kofferraum hineinspringen können.

Radler im Garten
Radler im Garten
In diesem haben wir dann schnell unsere Ausrüstung verstaut, und weil es so früh war, ohne kulinarischen Zwischenstopp die Heimfahrt angetreten. Da sich südlich der Gleinalm die Sonne sehr wohl gezeigt hat, haben wir den Radler zur Wiederherstellung des Elektrolythaushalts dann bei uns im Garten eingenommen.

A Gulasch und a Seidl Bier…
A Gulasch und a Seidl Bier…
Bevor jetzt meine kulinarischen Kritiker, allen voran der Heinrich, ihr Informationsrecht auf die Art der festen Verpflegung einfordern, sei diesen verraten, dass es anschließend ein köstliches Gulasch mit Bio Rindfleich aus der Krakau und dazu den passenden Gerstensaft aus Murau gegeben hat.

Wenn sich der Sommer weiter so entwickelt, dann sollte die heurige Tourensaison noch lange gehen. Aber auch wenn wir heute schon ein bisschen Grasschi fahren geübt haben, so werden wir doch darauf achten, diese lustvolle Fortbewegung, wenn möglich, weiterhin auf Schnee auszuüben. Daher wird die nächste Tour – passendes Wetter vorausgesetzt – nun wohl doch eine Hochtour werden.

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