Gr. Schober und Silberling

mit dabei:
Michael und Daniel

„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“

Gr. Schober
Gr. Schober
Trotz gegenteiliger Informationen im Netz sind wir in der Hoffnung, auf ausreichend Neuschneezuwachs zu stoßen, in den Liesinggraben gefahren. Der Parkplatz beim Reichenstaller hätte aber nach dem Regen des Vortags und einer Außentemperatur um den Gefrierpunkt nur als Eislaufplatz eine Zweitfunktion übernehmen können.

Aufstieg zur Haggenalm
Aufstieg zur Haggenalm
Entsprechend vorsichtig sind wir beim Aussteigen und Anschnallen ans Werk gegangen. Auch vorbei am Reichenstaller gab es noch keinen Neuschneezuwachs zu sehen. Die noch immer lebendige Hoffnung hat aber ab der Abzweigung in Richtung Haggenalm aufgelebt. Eine mausknietiefe Schneeschicht auf der sehr tief geräumten Forststraße hat zwar die herausragenden Steine verziert, aber nicht wirklich zugedeckt.

Aufstieg auf der Haggenalm
Aufstieg auf der Haggenalm
Im Anstieg war dies, noch dazu mit dem alten Schi- und Fellmaterial kein Problem. Für die Abfahrt in diesem Bereich haben wir uns jedenfalls schon um Linien in der Böschung oder auf dem weggeschobenen Schnee neben der Straße umgesehen. Ab der Haggenalm gab es dann ca. 2 cm Neuschnee. Auch das hat der Hoffnung wieder Nahrung gegeben.

Der Hohlweg ist gegenüber den Vorjahren von Totholz etwas befreit worden und daher der Anstieg – und natürlich auch eine allfällige Abfahrt – in diesem Bereich jetzt angenehmer. Nach dem Rechtsschwenk sind wir schließlich in der breiten Schneise in etwa bis zur Hälfte angestiegen. Der Harschdeckel unter der weiterhin mit maximal 2 cm unverändert dünnen Neuschneeauflage ist stellenweise gebrochen.

Aufstieg zum Gr. Schober
Aufstieg zum Gr. Schober
Schließlich sind wir nach rechts in den lichten Wald abgezweigt und haben dort auf einem größtenteils tragfähigen Untergrund eine Spur durch den dünnen Neuschnee hinauf gezogen. Mit zunehmender Höhe war dieser immer mehr verblasen. Harte Harschflächen haben sich mit Triebschneelinsen abgewechselt. Das hat für die Abfahrt kein homogenes Vergnügen erwarten lassen.

Aufstieg im Bereich der Waldgrenze
Aufstieg im Bereich der Waldgrenze
Schließlich sind wir etwas tiefer als bei vergangenen Anstiegen nach rechts hinaus in Richtung Gipfel gequert und haben uns an den herrlichen Gegenlichtstimmungen zwischen den angezuckerten letzten Bäumen im Bereich der Waldgrenze immer wieder zu Fotostopps eingebremst. Nach einer Aufstiegszeit von 2 Std 10 min (einschließlich Trinkpause und vieler Fotostopps) waren wir schließlich am Gipfel.

Michael und Daniel
Michael und Daniel
Ein frisches Lüfterl hat hier oben – wie fast immer – zwar geblasen, trotzdem haben wir den Gipfelaufenthalt zelebriert und uns an den herrlichen Wolkenstimmungen rund um uns erfreut. Restfeuchte der Niederschläge in den Tälern und Hochnebelbänke darüber, sowie – oft nur ganz kurz – sonnenbeschienene Gipfel dazwischen und darüber haben eine besondere Stimmung erzeugt.

Abfahrt vom Gr. Schober
Abfahrt vom Gr. Schober
Nach der Jause und dem Umrüsten für die Abfahrt ging es dann wieder talwärts. Der Harschdeckel unter der dünnen Neuschneeauflage hat sehr gut gehalten, auch der Wechsel zwischen glatten Flächen und Triebschnee war kein Problem. So war die Höhe bis hinunter zur Abzweigung in Richtung Sauboden sehr schnell wieder abgebaut.

Anstieg zum Silberling
Anstieg zum Silberling
Nach dem Auffellen haben wir uns anfangs durch den lichten Hochwald, danach über die freien Flächen unterhalb der Leckenkoppe eine Spur hinauf über den Sauboden bis hin zur Standard- Aufstiegsroute auf den Silberling gelegt. Sehr überrascht hat uns, dass an diesem Tag auch hier noch niemand vor uns diesen sonst so stark begangenen Berg erklommen hatte. Also haben wir – durch jetzt doch etwas tieferen (ca. 5 cm) – Neuschnee (in der Hoffnung auf noch mehr) zum zweiten Tagesgipfel hinauf gespurt.

Die letzten Meter zum Gipfel
Die letzten Meter zum Gipfel
Nach einer weiteren Aufstiegszeit von einer Stunde war auch dieser erreicht. Auch am Weg hierher haben wir uns immer wieder einbremsen müssen um die herrlichen Wolkenstimmungen und die oft nur für einen kurzen Augenblick angeschienenen Gipfel zu betrachten. Oft schon haben wir diese beiden Gipfel aneinander gehängt. Aber auf beiden als erste an einem Tag anzukommen, ist uns noch nie geglückt.

Abfahrt vom Silberling
Abfahrt vom Silberling
Nach dem Umrüsten für die Abfahrt sind wir dann in den Gipfelhang eingefahren. Die 5 cm lockerer Pulver auf dem festen Harschdeckel haben uns bis hinunter zum Sauboden mehr als nur einmal jubeln lassen. Auch die weitere Abfahrt über Lichtungen und durch den Wald weiter hinunter hat uns für die Mühen des Anstiegs belohnt.

Schonung für den (Schotter)ski
Schonung für den (Schotter)ski
Sogar der letzte doch etwas weichere Stockschlag vis à vis von der Haggenalm hinunter bis zum Bach hat uns noch einmal jubeln lassen. Der Jubel ist dann beim Suchen nach einer steinfreien Abfahrtslinie am Forstwegrand zwar wieder verstummt, aber wir sind, ohne wesentlichen Schaden an unseren Skiern anzurichten, bald wieder am Reichenstaller vorbei am Ausgangspunkt der Tour gelandet.

Hühnercremesuppe
Hühnercremesuppe
Im letzten Teil der Abfahrt sind wir durch von den Bäumen heruntertropfende Feuchtigkeit äußerlich ganz schön nass geworden. Um den Ausgleich herzustellen, haben wir uns nach dem Verstauen der Ausrüstung mit Radler und einer Suppe auch innerlich angefeuchtet. Der Heinrich wird sicher verstehen, dass wir angesichts bevorstehender Nachmittagseinladungen diesmal auf die Hauptspeise verzichtet haben.