Sonntagskogel (Nordrinne)

mit dabei:
Hans Jörg und Michael

Track
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Unsere Jungmannschaft ist wieder einmal auf Reisen. Chris spielt Ultimate Frisbee bei einem Turnier in Budapest und Philipp („Mr snow mountain“) erzählt seinen Geschäftspartnern in Korea, Taiwan und China von der letzten Skitour und den Vorzügen der von ihm vertriebenen Lagerlogistik. Daher ging die „Altherrentruppe“ wieder einmal alleine auf Tour. Das Tourenziel hat sich nach den positiven Erfahrungen vom letzten Wochenende von selbst aufgedrängt.

Morgenstimmung im Triebental
Morgenstimmung im Triebental
Über die sehr dünne und vereiste Schneedecke ging es gleich einmal auf Skiern los. Nach einem kurzen Abstecher in die Botanik entlang des Bärnbaches sind sie später für die Abkürzung der Forstwegkehren durch den Wald auf die Rucksäcke geschnallt worden. Am Forstweg haben wir dann endgültig angeschnallt. Zwischen einigen sehr bedrohlichen Felsbrocken von einem Felssturz ging es aufwärts. Im Bereich unterhalb der Waldgrenze hat die dünne Neuschneeauflage zu massiver Stollenbildung an den Steigfellen geführt.

Aufstieg im Bereich der Steiner Alm
Aufstieg im Bereich der Steiner Alm
In einem Bogen ging es nach der Trinkpause oberhalb der Steiner Alm über die Geländestufe hinauf ins flache Kar. In diesem Bereich hat der Wind an Stärke zugelegt und es ist zwischendurch recht ungemütlich geworden. Im Kar hat der Blick nach vorne keine freie Sicht auf den weiteren Aufstiegsweg gewährt, der Blick nach hinten hingegen alle Gipfel wolkenfrei gezeigt.

Zustieg zur N-Rinne, die sich in den Wolken versteckt
Zustieg zur N-Rinne, die sich in den Wolken versteckt
Die kräftige Südströmung hat für stürmischen Föhn sowie überschwappende Staubewölkung im Gipfelbereich gesorgt. Auch die vorher noch wolkenfreien umliegenden Gipfel sind hinter der Staubewölkung verschwunden. Der Auslauf der Rinne war noch erkenntlich und diesen haben wir einmal angepeilt.

Aufstieg durch die N-Rinne
Aufstieg durch die N-Rinne
Ein kurzes Stück sind wir noch auf Skiern angestiegen. Danach haben wir wieder aufgepackt und auch gleich die Steigeisen montiert. Die Rinne hat von Beginn an eine gleichmäßige Steigung von ca. 40 Grad. Nur eine Stelle knapp unterhalb der Engstelle ist etwas steiler, aber auch nicht mehr als 45 Grad.

Ausstieg aus der Rinne
Ausstieg aus der Rinne
Beim Stufen schlagen im Windharschdeckel haben wir uns abgewechselt und so flott an Höhe gewonnen. Gezählt haben wir sie nicht. Und hinter uns ist auch keiner nachgekommen, der dies – so wie in der Vorwoche – getan hätte. Der böige Wind hat uns immer wieder Triebschneefontänen entgegen geblasen. Im Bereich des Ausstiegs war die Rinne ziemlich ausgeblasen. Der Wind hat noch einmal an Stärke zugelegt.

Sehr windiges Gipfelerlebnis
Sehr windiges Gipfelerlebnis
In Verbindung mit der hohen Luftfeuchtigkeit hat dies dazu geführt, dass sich auf unseren Ausrüstungsgegenständen eine dünne Wassereisschicht gebildet hat. Leider sind auch unsere Kameras zugefroren. Und mit klammen Fingern eine Komplettreinigung durchzuführen war nicht drinnen. Daher gibt es von der Abfahrt etwas getrübte Aufnahmen.

Im Föhnsturm zurück vom Gipfel zum Rinnenausstieg
Im Föhnsturm zurück vom Gipfel zum Rinnenausstieg
Der Gipfelaufenthalt wurde daher sehr kurz gehalten. Beim Umrüsten für die Abfahrt im Windschatten der Wechte am Rinnenausgang war es immer noch sehr wichtig, alle losen Dinger gut festzuhalten, wollte man diesen nicht in den Schlund nachschauen.

Abfahrt durch die N-Rinne
Abfahrt durch die N-Rinne
Danach sind wir in die Rinne eingefahren. Anfangs galt es noch den herausschauenden Steinen auszuweichen, danach hat uns noch einmal ein sehr stürmischer Wind eingebremst. Aber unterhalb der etwas steileren Stufe hat sich dann doch noch Abfahrtsvergnügen eingestellt, auch wenn die Sicht nicht überragend war. Auf dem sehr griffigen Harschdeckel und den eingelagerten Triebschneefeldern haben wir die Höhe sehr schnell wieder abgebaut. Während der Abfahrt haben wir die Trittstufen, die in der Zwischenzeit ohnedies schon größtenteils wieder zugeweht waren, erst recht nicht nachgezählt.

Abfahrt über die Geländestufe zur Steiner Alm
Abfahrt über die Geländestufe zur Steiner Alm
Im Bereich des Rinnenauslaufs haben wir die Wolkenuntergrenze nach unten wieder durchstoßen und unterhalb derselben freie Sicht nach Norden gehabt. Eine geplante Fortsetzung der Tour zu weiteren Gipfeln und/oder Rinnen haben wir spätestens zu diesem Zeitpunkt verworfen und sind entlang der Aufstiegsspur durch das Kar und später über die Geländestufe recht genüsslich zur Steiner Alm abgefahren.

Verspätete Gipfeljause bei der Steiner Alm
Verspätete Gipfeljause bei der Steiner Alm
Der Neuschnee, der in der Früh noch angestollt hatte, hat durch Föhneinfluss jetzt das Abfahrtstempo im Bereich oberhalb der Hütte gedrosselt. Daher war das Einbremsen bei der Alm kein Problem und auf der Bank vor der Hütte haben wir die längst fällige Gipfeljause nachgeholt. Hans Jörg hat auch noch ein Rauchopfer nachgeschickt. Kurzzeitig hat sich dadurch(?) – wie zum Hohn – sogar ein Wolkenfenster über dem Triebener Törl gebildet. Den Wolkenstau im Bereich des Gipfels hat es aber definitiv nicht auflösen können.

Abfahrt am Forstweg
Abfahrt am Forstweg
Anschließend sind wir entlang des Forstweges weiter abgefahren. Auch dort, wo wir in der Früh durch den Wald abgekürzt hatten, sind wir am Forstweg bzw. am schmalen Schneeband daneben geblieben. Schließlich haben wir für ein kurzes Stück auch einmal abgeschnallt und die Skier über den aperen und leicht vereisten Weg getragen.

Wiener Schnitzel
Wiener Schnitzel
Schließlich haben wir wieder angeschnallt und die Abfahrt auf einer zwar sehr dünnen, aber bis zum Parkplatz durchgehenden Schneedecke beendet. Zum Einkehrschwung nach dem Verstauen der Ausrüstung haben wir diesmal ein anderes Lokal aufgesucht und – das wird den Heinrich freuen – uns mit einem Schnitzel belohnt.

Profil
Profil
Das Höhenprofil der heutigen Tour hat mit einer Krone (siehe Dreikönigstour) nichts zu tun, sondern ist – der Jahreszeit entsprechend – eher mit einem spitzen Faschingshut vergleichbar.

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