Edelfeld

mit dabei:
Bernhard

Wolkenstimmung am Edelfeld
Wolkenstimmung am Edelfeld
Ein Urlaubstag in der Krakau mit einigen kleinen Erledigungen ist um diese Jahreszeit erst komplett, wenn auch eine Skitour mit dabei ist. Dazu galt es auch noch, das nur für wenige Stunden prognostizierte Wolkenfenster zu erwischen. All das unter einen Hut zu bringen ist schließlich hervorragend gelungen.

Beginn des Anstiegs am Etrachsee
Beginn des Anstiegs am Etrachsee
Mit den letzten Niederschlägen ist die bis dahin triste Schneelage in meiner alten Heimat inzwischen zumindest so, dass man nun auch in der Krakau endlich die Standardtouren halbwegs problemlos begehen kann, obwohl am Ausgangspunkt beim Etrachsee immer noch wenig Schnee liegt. Das sollte sich aber mit den für die nächsten Tage angekündigten intensiven Schneefällen noch wesentlich ändern.

Aufstieg zur Schöttlhütte
Aufstieg zur Schöttlhütte
Bei -7 Grad sind wir am Parkplatz beim Etrachsee gestartet. Anfangs war der Forstweg vorbei an der Spreitzerhütte wegen Holzbringungsarbeiten ziemlich tief geräumt. Auch nach der Abzweigung zur Schoberhütte und weiter hinauf in Richtung Hubenbauertörl sind wir auf dem geräumten Weg angestiegen. Erst etwa 400 m nach der Brücke über den Grafenalmbach war es mit der Schneeräumung vorbei.

Aufstieg zur Oberen Schöttlhütte
Aufstieg zur Oberen Schöttlhütte
Ab da waren dann bis hinauf zur Schöttlhütte 10 – 15 cm Neuschnee zu spuren. Bei der Hütte hat uns auch erstmals an diesem Tag die Sonne angelacht. Das hat uns für den weiteren Anstieg über den Saumweg hinauf zur Oberen Schöttlhütte beflügelt. In diesem Bereich waren schon etwa 20 cm Pulverschnee zu spuren.

In der flachen Passage westlich der Oberen Schöttlhütte haben uns einige Wumm-Geräusche an den derzeit nicht optimalen Schneedeckenaufbau erinnert. In der Folge galt es eine Sicherheitsspur über den Aufschwung hinauf zum Grübelsee zu legen. Zweimal bin ich dabei auch bis in den Grund der Südrinne hinein gegangen, um auch dort die Schneedecke zu untersuchen. Die Bindung zwischen dem Neuschnee und der verharschten Altschneedecke darunter war zwar nicht optimal, aber keinesfalls besorgniserregend.

Kurzes Sonnenfenster unterhalb der beiden Felsen
Kurzes Sonnenfenster unterhalb der beiden Felsen
Während des Anstiegs wurde daher auch schon die optimale Abfahrtsroute geplant. Am Plateau beim Grübelsee sind wir von unten in die Hochnebeldecke eingetaucht. Auch während der Jausenpause, die wir dort eingelegt haben, hat sich der Nebel nicht verzogen und uns die Sicht nach oben geraubt. An Hand markanter Geländemerkmale war es aber kein Problem, den weiteren Anstiegsweg in Richtung Edelfeld auszumachen.

Aufstieg über die Hochfläche in einem Mix aus Nebel und Sonne
Aufstieg über die Hochfläche in einem Mix aus Nebel und Sonne
Auf der flacher werdenden Hochfläche oberhalb der zwei markanten Felsen ist dann immer stärker die Sonne von oben durchgekommen. Die Sicht nach vorne war aber immer noch nicht frei. Und war es bis dahin nahezu windstill, so ist im letzten Aufschwung hinauf zur westlichen Gipfelkuppe plötzlich ein sehr frischer Wind aufgekommen. Der hatte allerdings auch den Vorteil, dass er die angestaute feuchte Nebelschicht zerstreut hat und plötzlich gab es freie Sicht auf die Bergszenerie vor uns. Vor allem der nun auch schon länger nicht mehr bestiegene Predigtstuhl ist imposant vor uns gestanden. Nach einer Aufstiegszeit von ca. 3 Stunden waren wir am Gipfel.

Wegen des stürmischen Windes haben wir allerdings die herrliche Stimmung nicht so ausgiebig genießen können, wie dies eigentlich geplant war. Es wurde also hurtig für die Abfahrt umgerüstet und nach einigen Fotos sind wir wieder in den Nebel, aber auch in den Pulverschnee eingetaucht.

Abfahrt zum Grübelsee
Abfahrt zum Grübelsee
Mit unserer Aufstiegsspur als Orientierungshilfe haben wir die ersten 200 Hm genussvoll abgebaut. Und weil sich der Nebel mittlerweile gehoben hatte, hat sich über die Stufe hinunter zum Grübelsee das Abfahrtsvergnügen noch gesteigert.

Pulvertraum in der Südrinne
Pulvertraum in der Südrinne
Dass eine weitere Steigerung noch möglich sein könnte, haben wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht für möglich gehalten. Die ersten Schwünge in der Südrinne haben uns dann aber eines besseren belehrt und uns erst richtig jubeln lassen. Und der Jubel ist bis hinunter zum tief verschneiten Forstweg, der in Richtung zur Oberen Trattenbauernhütte führt, nicht mehr abgerissen. Über 400 Hm haben wir in der gleichmäßig geneigten Rinne Pulverschnee vom Feinsten vorgefunden und darin unsere Spuren hinterlassen.

Anschupfen am flachen Forstweg
Anschupfen am flachen Forstweg
Viel zu schnell war das Vergnügen vorbei. Danach galt es, am Weg die Skier durch kräftiges Anschieben in Schwung zu bringen und diesen bis zur Schöttlhütte nicht zu verlieren. Knapp oberhalb der Hütte hat sich die Runde geschlossen. In unserer Aufstiegsspur ging es jetzt wieder etwas flotter talwärts. Und ab der Stelle, wo der Forstweg geräumt war, ging es sowieso wieder ganz flott hinunter.

Viele Schlittschuhschritte entlang des Etrachsees
Viele Schlittschuhschritte entlang des Etrachsees
Ab der Spreitzerhütte sind wir wegen der tiefen Räumung und des entlang des Etrachsees sehr flachen Weges wieder etwas langsamer mit Schlittschuhschritten bis zum Ausgangspunkt der Tour zurück gefahren. Mittlerweile hatte es -2 Grad. Es ist uns aber trotz der vielen Schlittschuhschritte nicht wirklich warm geworden, so sehr ist die eisige Kälte vom Gipfel immer noch in unseren Gliedern gesteckt.

Warm geworden ist es uns dann aber beim Einkehrschwung beim Stigenwirth in Krakauebene. Das Duett vom Bergkalb mit Rosmarin Butter und Safterl, Mini Rösti, sowie einem Gemüsespieß hat nach der Suppe ausgezeichnet gemundet. Dazu gab es ein Murauer Weissbier, dem viele bayrische Pendants nicht das Wasser reichen können. Darüber wird sich auch der Heinrich freuen.

Ein Zirberl bei Vater in Murau
Ein Zirberl bei Vater in Murau
Nach der Einkehr ging es noch auf den Friedhof und auf kurze Verwandtenbesuche. Danach haben wir unsere Heimfahrt angetreten und diese in Murau noch einmal unterbrochen. Das Zirberl, das uns Vater zur Verdauung kredenzt hat, habe ich als Chauffeur wieder einmal ablehnen müssen. Bernhard hat den harzigen Duft des Bergwalds von der Tour nun auch in flüssiger Form noch einmal genießen dürfen. Anschließend ging es wieder zurück nach Graz.

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