Rupprechtseck

mit dabei:
Philipp

Preber und Tockneralm bei der Anreise vom Franzosenkreuz aus gesehen
Preber und Tockneralm bei der Anreise vom Franzosenkreuz aus gesehen
Nach meiner Tour auf die Tockneralm am 20. 2. habe ich im Tourenforum des Lawinenwarndienstes Steiermark das baldige Erscheinen des Firnschweins in den Südflanken der Krakauer Skiberge angekündigt. Spätestens an diesem Wochenende war es so weit. Und Philipp hat gut daran getan, nach seinem 5(!) tägigen business trip nach Australien rechtzeitig wieder zurück zu sein, um auch diesem so beliebten Tier nachzujagen.

Mit seinem Boliden hat er uns zum Ausgangspunkt der Tour bei der Karlhütte im Etrachtal chauffiert. Dort haben wir unmittelbar neben der Straße angeschnallt und unseren Anstieg begonnen. Vorerst hat uns ein Blick nach oben davon in Kenntnis gesetzt, dass es im kammnahen Bereich und am Gipfel recht ungemütlich werden könnte. Weit hinausreichende Schneefahnen haben den dort oben blasenden Wind jedenfalls erahnen lassen.

Aufstieg zur Trafleralm
Aufstieg zur Trafleralm
Vorerst sind wir aber bei annähernder Windstille entlang des Forstweges in Richtung Trafleralm angestiegen. Tiefblicke zum zugefrorenen Etrachsee und zu den bereits in diesem Winter bestiegenen Tourenzielen im Talschluss (Edelfeld und Krautgartenscharte) haben diesen Teil des Anstiegs sehr kurzweilig gestaltet.

Aufstieg über den Leitenriegel mit Tiefblick zum Etrachsee, zur Karlhütte und in die Krakau
Aufstieg über den Leitenriegel mit Tiefblick zum Etrachsee, zur Karlhütte und in die Krakau
Nach einer Aufstiegszeit von 1 Std 10 min haben wir die Trafleralm erreicht und uns im Nahbereich der Hütte eine Pause gegönnt. Danach wurden die Harscheisen montiert und weiter ging es über den Leitenriegel hinauf. Mit zunehmender Höhe hat sich die Bergszenerie rund um uns immer weiter geöffnet und daher vermehrt Fotostopps eingefordert. Im kammnahen Bereich hatten sich Triebschneefelder gebildet, die stellenweise recht rutschig waren.

Aufstieg mit Tiefblick zur Hubenbaueralm
Aufstieg mit Tiefblick zur Hubenbaueralm
Philipp, der mir wegen meiner vielen Fotostopps etwas vorausgeeilt war, hat sich am Kamm eine kurze Pause gegönnt. Danach ging es gemeinsam weiter. Dabei sind wir, um einer steilen Stelle an der Südseite auszuweichen, auf die felsdurchsetzte Nordseite gewechselt. Danach ging es wieder zurück auf den Kamm und an der Südseite weiter hinauf zum Gipfel. Diesen haben wir nach einer Gesamtaufstiegszeit von 3 ½ Stunden (mit Pausen) erreicht.

Blick in die Schladminger Tauern vom Rupprechtseck
Blick in die Schladminger Tauern vom Rupprechtseck
Die Rundumsicht war fantastisch. Wegen des kühlen Windes, der immer noch geblasen hat, haben wir uns aber etwas gesputet. Und nach dem Abschießen unzähliger Fotos, einer Jausenpause und der Zeit, die wir für das Umrüsten der Skier auf den Abfahrtsbetrieb gebraucht haben, haben wir unsere Abfahrt begonnen.

Abfahrt vom Rupprechtseck mit Tiefblick zum Ausgangspunkt bei der Karlhütte
Abfahrt vom Rupprechtseck mit Tiefblick zum Ausgangspunkt bei der Karlhütte
Bevor es aber so weit war, hat mich meine widerborstige Bindung, die nicht richtig schließen wollte, zweimal zu Boden gezwungen. Danach habe ich noch einmal einige Minuten gebraucht um die Bindung und auch meine Brille vom Schnee zu befreien. Aber danach bin ich ins Fahren gekommen und zu Philipp, der schon in der Gipfelflanke gewartet und dort den Schnee studiert hat, abgefahren.

Rassige Abfahrt vom Rupprechtseck in die Arfeldrinne
Rassige Abfahrt vom Rupprechtseck in die Arfeldrinne
Es war zwar nicht durchgehender Firn zu erwarten, aber die Qualität der Altschneedecke hat jedenfalls gestimmt. Also haben wir auf die angedachte Fahrt zurück entlang der Aufstiegspur in Richtung Leitenriegel verzichtet und sind in der direkten Linie in Richtung des Auslaufs der Arfeldrinne hinunter gebraust.

Abfahrt im Auslauf der Arfeldrinne
Abfahrt im Auslauf der Arfeldrinne
Mit abnehmender Höhe ist der Schnee immer besser geworden. Angefirnte, bestens fahrbare Triebschneefelder in der nach unten hin enger werdenden Rinne haben uns in einem fort jubeln lassen Schließlich sind wir nach dem Einmünden in den Auslauf der Arfeldrinne dieser noch ein kurzes Stück bis hinunter zum querenden Forstweg gefolgt.

Wegabfahrt ins Etrachtal
Wegabfahrt ins Etrachtal
Über diesen sind wir in weiterer Folge wieder aus dem Graben nach oben gestiegen. Unterhalb der Trafleralm hat sich für uns die Runde geschlossen und entlang des bereits im Aufstieg begangenen Zufahrtsweges ging es weiter abwärts. Mit wenigen Ausnahmen, in denen die Abfahrt ohne Steinkontakt nur in der Böschung möglich war, gab es kein Hindernis am zwar geräumten, aber schneebedeckten Forstweg.

Blick zurück auf genussvoll abgebaute Höhenmeter
Blick zurück auf genussvoll abgebaute Höhenmeter
Zuletzt sind wir noch am Waldrand des letzten flachen Schlags zur Karlhütte abgefahren und haben exakt an der Stelle, wo wir in der Früh angeschnallt hatten, wieder abgeschnallt. Nach dem Verstauen der Ausrüstung ging es schließlich zurück in die Krakau.

Blattsalate mit Schafkäse im Speckmantel
Blattsalate mit Schafkäse im Speckmantel
Dort sind wir diesmal beim Schallerwirt eingekehrt. Birgitt hat uns mit einer köstlichen Kaspressknödelsuppe bewirtet. Darin befinden sich 5 verschiedene Käsesorten aus einer Hofkäserei in der Umgebung. Auch der mit Speck ummantelte Schafkäse auf Blattsalaten hatte keine weite Anreise hinter sich und stammt ebenso aus der Region. Der Heinrich darf sich nach dieser Tour also trotz Fastenzeit über herzhafte Nahrung freuen. Nach dem Friedhofsbesuch sind wir noch kurz bei Vater in Murau eingekehrt. Sein angebotenes Zirberl als Digestif ist dann aber weniger dem Fastengebot, als der Notwendigkeit, sich beim Fahren dem Alkohol zu enthalten, zum Opfer gefallen.

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