Preber

mit dabei:
Philipp

Preber bei der Heimfahrt von Unteretrach aus gesehen
Preber bei der Heimfahrt von Unteretrach aus gesehen
Für das prognostizierte Schönwetterfenster zwischen zwei Schlechtwettertagen wollten Philipp und ich gerne einen Urlaubstag investieren. Der in dieser Saison bislang noch unbestiegene Hausberg in meiner Krakauer Heimat hat sich dafür angeboten. Lediglich bei der Anfahrt ins obere Murtal hat es so gar nicht im Sinne der Prognose ausgeschaut. Auch in der Krakau war in der Früh noch grau in grau angesagt.

Aufstieg zur Prodingerhütte
Aufstieg zur Prodingerhütte
Als wir 100 m oberhalb der Ludlalm angeschnallt haben, hat sich der Preber immer noch hinter der Nebeldecke versteckt. Auch der erhoffte Neuschneezuwachs hatte sich nächtens nicht eingestellt. Eine mausknietiefe Neuschneedecke hat keine Spurarbeit erfordert.

Aufstieg bei der Prodingerhütte
Aufstieg bei der Prodingerhütte
Auf der obligaten Route, vorbei an der Prodingerhütte, ging es aufwärts. In den Abkürzungen der Wegkehren am Wanderweg war die Schneeauflage eher dürftig und stellenweise eisig. Wer solche Verhältnisse nicht mag, ist am präparierten Weg außen herum besser aufgehoben.

Aufstieg zu den Roßböden
Aufstieg zu den Roßböden
Am Weg hinauf zur Preberhalterhütte hat sich dann erstmals die Sonne gezeigt. Vorbei an der Hütte ging es dann hinauf in Richtung Roßböden. Ein am 11. Februar in der bekannten Problemzone in der Südrinne abgegangenes mächtiges Schneebrett hat dabei unsere Blicke auf sich gezogen. Die Felle haben in diesem Bereich immer wieder angestollt und daher auf das Aufstiegstempo gedrückt.

Nach der Pause geht’s weiter
Nach der Pause geht’s weiter
Sehr flott haben wir trotzdem an Höhe gewonnen und uns beim Steinmann auf 2.300 m eine Pause gegönnt. Danach ging es bei wechselnden Sichtverhältnissen und zunehmendem Wind weiter hinauf. Von oben ist uns Peter aus Scheifling, den ich bei einer der Besteigungen im letzten Frühjahr auf das benachbarte Roteck getroffen habe, entgegen gekommen.

Vorhang auf! Wieder Sicht nach unten
Vorhang auf! Wieder Sicht nach unten
Nachdem wir uns eine Zeit lang über Tourenziele in der Umgebung ausgetauscht hatten, ging es weiter hinauf. Auf Höhe der Roßscharte sind wir dann 20 Minuten später auf seinen Tourenführerkollegen Heimo, der bei unserem Treffen im Vorjahr am Roteck auch dabei war, gestoßen. Die beiden hatten sich zuvor ebenso zufällig am Gipfel getroffen.

Sehr windig unterhalb vom Vorgipfel
Sehr windig unterhalb vom Vorgipfel
Im etwas steileren Anstieg hinauf zum Vorgipfel ist der Triebschnee immer wieder weggerutscht. Zudem ist der Wind immer stärker geworden. Nach dem Ergänzen der Oberbekleidung haben wir dann am Vorgipfel eine Zeit lang auf das beste Fotofenster zwischen den über den Gipfel fetzenden Wolken gewartet.

Kurzer sonniger Moment
Kurzer sonniger Moment
Schließlich haben wir den letzten Aufschwung noch gemacht und nach 2 Stunden 35 Minuten Aufstiegszeit (mit 10 minütiger Pause, Plaudereien mit den abfahrenden Kollegen und den Fotostopps) den Gipfel erreicht.

Sonne oben, der Nebel unter uns
Sonne oben, der Nebel unter uns
Im Schutz des Unterstands (Gipfelgrube) lässt es sich auch bei Wind etwas länger aushalten, auch wenn ich die meiste Zeit mit gezückter Kamera am Gipfel unterwegs war um die tollen Wolkenstimmungen einzufangen. Das ist durch den schnellen Wechsel von Sonnenschein und Nebel nur bedingt gelungen.

Genussabfahrt vom Preber
Genussabfahrt vom Preber
Schließlich wurde für die Abfahrt umgerüstet und wieder abgefahren. Und waren im Bereich des Vorgipfels und später auf Höhe der Roßscharte – gleich auf Skiern – noch einige Steine zu übersteigen, so gab es zuvor und vor allem danach einen Abfahrtsgenuss vom Feinsten.

Schnebrett Details
Schnebrett Details
Die dünne Neuschneeauflage auf der kompakten Altschneedecke war eine perfekte Unterlage für die flotte Abfahrt bis hinunter zur Preberhalterhütte. Auf Höhe des Schneebretts in der Südrinne haben wir uns allerdings eingebremst um dessen gewaltige Außmaße bzw. die Gleitschicht und die Zugrisse oberhalb der Anrisskante zu begutachten.

Abfahrt vorbei an der Prodingerhütte
Abfahrt vorbei an der Prodingerhütte
Ab der Halterhütte sind wir dann nur mehr entlang der präparierten Route am Weg abgefahren. Hier herunten hat der sich in der Sonne schnell umwandelnde Neuschnee allerding ziemlich stark gestoppt. Dort wo wir in der Früh angeschnallt hatten, haben wir schließlich auch wieder abgeschnallt.

Rindschnitzerl „Znaimer Art“
Rindschnitzerl „Znaimer Art“
Nach dem Schuhwechsel auf der bequemen Bank und dem Verstauen der Ausrüstung ging es dann zum Einkehrschwung in die Krakau zum Stigenwirth. Wenn der Heinrich die vielen Absätze dieser Geschichte vielleicht bis jetzt nur überflogen hat, so wird er ab jetzt sicher mit der Zungenspitze seine Lippen befeuchten, wenn ich ihm die Menufolge verrate. Die Kaspressknödelsuppe (alternativ Fritattensuppe – chacun à son gout) vorweg wird ihm vielleicht noch egal sein, aber spätestens mit der Hauptspeise wird er seine Freude haben. Das steirische Rindschnitzerl vom Bergrind „Znaimer Art“ mit Fettuccine und dazu ein buntes Salatschüsserl hat auch uns begeistert.

Zirberl bei Vater in Murau
Zirberl bei Vater in Murau
Nach dem Kaffee und dem Friedhofsbesuch haben wir dann die Krakau wieder verlassen. In Murau haben wir allerdings noch einen längeren Zwischenstopp eingebaut und uns von Vater zu einem Zirberl verführen lassen. Dieser Digestif mit dem harzigen Duft der heimischen Bergwelt hat das Mahl noch abgerundet.

Gipfelkreuz Preber
Gipfelkreuz Preber
Dass dies das letzte persönliche Zusammentreffen mit dem Vater bzw. für Philipp mit dem Opa sein sollte, haben wir zu diesem Zeitpunkt nicht geahnt. Nach seinem plötzlichen Tod am 3. März zieren nun die Gipfelkreuze der Berge rund um unsere Krakauer Heimat, Preber und Tockneralm seine Parte und sein Andenkbild.

Vater
Vater
Gipfelkreuz Tockneralm
Gipfelkreuz Tockneralm

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