Gr. Grießstein

mit dabei:
Chris, Hans Jörg, Philipp und Michael

Track Gr. Grießstein
Track Gr. Grießstein
Am ersten Tag des jungen Frühlings haben wir den Gr. Grießstein nach mehreren Besteigungen über die Standardroute (Westrinne) in den Vorjahren sowie im letzten Winter über die Nordrinne über eine weitere alpine Variante bei der Jahreszeit angepassten Bedingungen bestiegen. Die Südflanke mit dem Ausgangspunkt bei der Bergerhube hat zwar den Nachteil des Gegenanstiegs über das Knaudachtörl, die landschaftliche Schönheit und die gegenüber der „Autobahn“ in Richtung Gamskögel südlich der Königin fast garantierte Einsamkeit an deren Nordseite entschädigen aber jedenfalls für den zusätzlichen Aufwand.

Aufstieg mit Blick zum Mödringkogel
Aufstieg mit Blick zum Mödringkogel
Etwas früher als gewohnt sind wir zu Hause aufgebrochen und haben als erste an diesem Tag bei der Bergerhube eingeparkt. Ein kurzes Stück am gut gedüngten Weg vorbei an den Hochlandrindern haben wir die Skier noch getragen. Danach haben wir angeschnallt und unseren Skianstieg auf der anfangs sehr glasigen Spur in Richtung Mödringalm begonnen.

Aufstieg auf der Mödringalm
Aufstieg auf der Mödringalm
Bis knapp unterhalb der Königin sind wir der obligaten – im Vorjahr so oft begangenen – Spur in Richtung Gamskögel gefolgt. Dort sind wir dann nach rechts abgezweigt und entlang des zugeschneiten Sees ins Kar hinein gequert. Beim Jagdstand in der Mitte des Kars, umgeben von knorrigen Lärchen und Zirben, haben wir uns eine erste Jausenpause gegönnt.

Anstieg zum Knaudachtörl
Anstieg zum Knaudachtörl
Danach sind wir in einem langen Rechtsbogen und in einigen Kehren an der Südseite des Kl. Grießstein weiter angestiegen. Vor dem Steilaufschwung zum Knaudachtörl haben wir am flachen Boden erst einmal den Blick zurück zu den Gamskögeln genossen und dann in einigen steilen Kehren den weiteren Anstieg absolviert. Die letzten Meter zum Törl sind wir dann hinauf gestapft.

Harte glasige Flächen an der Westseite des Kl. Grießstein
Harte glasige Flächen an der Westseite des Kl. Grießstein
Vom Törl, wo sich für uns der Blick nach Westen, bis hin zum in der Vorwoche bestiegenen Bruderkogel geöffnet hat, mussten wir erst ein Stück absteigen bzw. abfahren. Der glasig harte Harschdeckel an der Westseite und die aufgezogenen Felle waren dabei eine kleine Herausforderung.

Aufstieg im mittleren Abschnitt der Südflanke
Aufstieg im mittleren Abschnitt der Südflanke
Danach ging es in den Anstieg über die schon voll in der Sonne stehende Südflanke. Nach der Querung eines Nassschneerutsches vom Vortag haben wir noch einige Kehren auf Skiern zurückgelegt. Für den steileren Mittelteil haben wir die Skier dann aber aufgepackt und Chris hat uns Stufen geschlagen.

Anstieg mit Tiefblick zum Kl. Grießstein; dahinter die Gamskögel
Anstieg mit Tiefblick zum Kl. Grießstein; dahinter die Gamskögel
Mit zunehmender Höhe sind wir aber immer tiefer eingesunken und daher haben wir beschlossen, wieder anzuschnallen. Einzig Chris hat seinen Aufstieg – zur besseren Verteilung des Körpergewichts – auf allen Vieren fortgesetzt.

Die letzten Meter zum Gipfel
Die letzten Meter zum Gipfel
Die beiden „Jungspunde“ waren schließlich trotz unterschiedlicher Aufstiegsmethoden als erste von uns am Gipfel und als wir nach einer Aufstiegszeit von 4 Std 10 min (mit Pausen) oben angekommen sind, hatten die beiden schon die Plätze mit der besten Aussicht am Querbalken des Gipfelkreuzes besetzt.

Gr. Grießstein 2.337 (+4 m)
Gr. Grießstein 2.337 (+4 m)
Den Gipfelaufenthalt bei Windstille hätten wir gerne noch sehr lange zelebriert, die unaufhörlich in die Flanke hineinleuchtende Sonne hat uns aber zur Eile gedrängt. So haben wir dann nach dem Umrüsten für die Abfahrt direkt neben dem Gipfelkreuz angeschnallt und unsere Abfahrt begonnen.

Abfahrt in der Südflanke
Abfahrt in der Südflanke
Der Firn war zwar schon etwas tiefer, aber mit der Hangneigung von um die 40 ° bestens fahrbar. Anfangs über glatte weite Flächen, im Mittelteil durch eine kurze Rinne und danach wieder über weites Gelände sind wir jauchzend nach unten gebraust.

Schmieriger Firn in Schlussteil der Abfahrt
Schmieriger Firn in Schlussteil der Abfahrt
Im Schlussteil auf den flacher werdenden Hängen hat sich der Schnee dann so richtig geschmiert. Bis zum letzten Schwung haben wir daher die Abfahrt ausgekostet. Danach hieß es wieder Auffellen für den Gegenanstieg zum Knaudachtörl. Die kurzzeitig angedachte Überschreitung des Kl. Grießstein haben wir angesichts der vorgerückten Stunde und der Schneequalität auf der weiteren Abfahrt in einem demokratischen Prozess verworfen.

Die letzten Meter zum Törl
Die letzten Meter zum Törl
Nach einer Anstiegszeit von 10 min durften die Felle am Knaudachtörl endgültig ihre Plätze im Rucksack einnehmen. Dort haben sie sich neben die mitgetragenen Harsch- und Steigeisen gekuschelt, die an diesem Tag nicht zum Einsatz gekommen sind.

Abfahrt vom Knaudachtörl
Abfahrt vom Knaudachtörl
Auch die nächsten Hänge hinunter vom Törl und weiter entlang der Südseite des Kl. Grießstein waren noch sehr gut fahrbar. Mit abnehmender Höhe ist zwar der Schnee noch etwas tiefer geworden, an der ostseitigen Geländestufe hinunter zur Mödringalm ist mit der Hangexposition aber noch einmal Fahrfreude aufgekommen.

Wegabfahrt zurück zur Bergerhube
Wegabfahrt zurück zur Bergerhube
Entlang der Aufstiegsspur ging es schließlich zurück zur Bergerhube. Und weil wir in der Abfahrt auf die große Wiese ausgewichen sind, haben wir direkt neben den Zottelrindern abgeschnallt.

Kaspressknödelsuppe
Kaspressknödelsuppe
Einkehren brauchten wir nicht wirklich, weil gleich vis à vis von unserem Parkplatz ein Tisch an der Hausmauer frei geworden war. Dort haben wir uns niedergelassen und gelabt. Der Heinrich, der ja in der Fastenzeit dem Alkohol entsagt, hätte sicher mit dem „flüssigen Brot“ mehr Freude gehabt, als mit der von ihm nicht so sehr verehrten Kaspressknödelsuppe. Mir hat die große Portion jedenfalls gemundet und war angesichts der bevorstehenden Essenseinladung am Abend sicher ausreichend.

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