Zagelkogel und Karlhochkogel

mit dabei:
Hans Jörg und Philipp

Track Zagelkogel_Karlhochkogel
Track Zagelkogel_Karlhochkogel
Ein déjà vu der Tour vom 17.3.2012 war diese Tour jedenfalls schon vor ihrem Beginn. Wie damals bin ich schon knapp nach ½ 5 Uhr vor dem PC gesessen und habe die Temperaturkurven der umliegenden Wetterstationen studiert. Und weil die nächtliche Abkühlung nicht im erhofften Ausmaß stattgefunden hatte, war der um eine Stunde vorverlegte Tourenstart jedenfalls gerechtfertigt.

Morgstimmung über dem Hochschwabmassiv
Morgstimmung über dem Hochschwabmassiv
Um ½ 7 Uhr sind wir beim Bodenbauer zwar bei – 2 Grad aufgebrochen, es war aber zu erwarten, dass es mit zunehmender Höhe nicht nur bei den umliegenden Wetterstationen, sondern auch im Tourenverlauf keine Nachttemperaturen im Minusbereich gegeben hatte.

Aufstieg unterhalb der Hundswand
Aufstieg unterhalb der Hundswand
Gleich auf der Wiese hinter dem Bodenbauer haben Philipp und ich zwar angeschnallt, wegen des tief geräumten Forstweges aber bald auch schon wieder abgeschnallt und die Skier aufgepackt. Nach etwa 800 m sind die Latten aber wieder von den Rucksäcken herunter gekommen und haben den weiteren Aufstieg im weichen Schnee bis zur Bachquerung und danach weiter hinauf zur Hundswand jedenfalls erleichtert.

Zustieg zum Rauchkar
Zustieg zum Rauchkar
Unter der Hundswand ging es weiter hinauf über die Geländestufe bis unter das Rauchkar. Und haben wir uns für die felsdurchsetzte Steilstufe hinauf ins Kar sonst immer überlegt, gleich sofort die Harscheisen zu montieren, so hat sich diese Frage diesmal nicht gestellt.

Pause oberhalb vom Jausenstein
Pause oberhalb vom Jausenstein
Auf sehr griffigem Schnee sind wir daher problemlos ins Kar und in diesem – jetzt aber in der Sonne – bis zu jenem Punkt oberhalb des Jausensteins angestiegen, wo wir uns schon aus Tradition jedes Mal eine kleine Stärkung genehmigen. Bis dahin und auch nach der Jause galt es, den Sicherheitsabstand zur Beilsteinwand, aus der einige Geschoße heruntergefallen sind, nicht zu vergessen. Anderen war dies offensichtlich egal. Ich habe zwei Tourenkollegen beobachtet, die – ohne Helm – direkt unter der Wand gerastet haben.

Aufstieg im - steileren – oberen Abschnitt des Rauchkars
Aufstieg im - steileren – oberen Abschnitt des Rauchkars
Auch die etwas steilere Stufe vom Jausenplatz weiter hinauf war ohne Harscheisen kein Problem. Diese sind, so wie auch die am Hochschwab wegen diverser Erlebnisse bei vergangenen Touren immer mitgetragenen Steigeisen, für den gesamten Verlauf der Tour als Ballast im Rucksack geblieben.

Anstieg zum Zagelkogel
Anstieg zum Zagelkogel
Nach einer kurzen Abschnallstelle beim Queren eines ausgeaperten Bereichs unterhalb des Unteren Rauchtalsattels, haben wir wieder angeschnallt und uns Aug in Aug mit einem sehr zutraulichen Rudel Gämsen bis zum Sattel hinauf bewegt. Von dort sind wir kurz ins Rauchtal hinein abgefahren und ab dessen Mitte über ziemlich glasige Flächen in Richtung Zagelkogel wieder angestiegen. Am Schluss ging es dann noch über vereiste Windgangeln hinauf bis zum Gipfel, den wir nach 3 ½ Stunden Aufstiegszeit erreicht haben.

Zagelkogel 2.255 m
Zagelkogel 2.255 m
Ein ungemütlicher, kühler Wind hat den Gipfelaufenthalt auf das nötigste Ausmaß für die Jause und das Umrüsten verkürzt. Hans Jörg hat überdies noch seine verlorene Stockspitze und den Schneeteller aus meinem transportablen Ersatzteillager ergänzen müssen.

Direkte Einfahrt ins Zagelkar
Direkte Einfahrt ins Zagelkar
Danach ging es hinunter zur Einfahrt ins Zagelkar. Die Ungewissheit betreffend die Schneebeschaffenheit im Kar war mit dem ersten Schwung nach der Einfahrt in der direkten Linie von ganz oben sofort verflogen. Auf den ersten 200 steilen Metern hat es sich unter den Skiern geschmiert und jeder Schwung war ein Genuss.

Abfahrt im Zagelkar
Abfahrt im Zagelkar
Danach ist der Schnee etwas tiefer geworden. Auch die Wasserrinnen und die Reste von Nassschneerutschen vom Vortag waren ein bisschen lästig. Aber bis zu jenem Punkt oberhalb des Vogelbades, wo wir auch beim letzten Mal wieder aufgefellt hatten, war die Abfahrt jedenfalls unproblematisch.

Philipp im Auslauf des Zagelkars
Philipp im Auslauf des Zagelkars
Philipp hat uns zu diesem Zeitpunkt wissen lassen, dass er sich für den zweiten Teil der Tour eine Auszeit gönnen werde und uns nach seiner Abfahrt zurück zum Bodenbauer am Ende unserer Tour beim Parkplatz in der Nähe der Karlschütt abholen werde.

Aufstieg über Wasserrinnen zum Trawiessattel
Aufstieg über Wasserrinnen zum Trawiessattel
Hans Jörg und ich haben die Felle wieder aufgezogen und sind in einigen Kehren und längeren Querungen zur Wegkreuzung und dem Gedenkkreuz beim G’hacktbrunn aufgestiegen. Von dort sind wir auf Fellen bis zur Melkboden Eishöhle abgefahren. Diese nur bis zum Eispfropfen in 540 m Tiefe erforschte Schachthöhle haben wir sodann beim Aufstieg zum Trawiessattel wieder hinter uns gelassen.

Tierisches Empfangskomittee auf der Hinterwiesen
Tierisches Empfangskomittee auf der Hinterwiesen
Knapp vor dem Sattel sind wir über die Geländestufe nach rechts hinauf in Richtung zur Hinterwiesen abgezweigt. Dort hat uns schon wieder ein tierisches Empfangskomitee in Form von einigen Gämsen erwartet.

Blick zurück vom Karlhochkogel zum Zagelkar
Blick zurück vom Karlhochkogel zum Zagelkar
Mit der Hochschwab Südwand und dem Wind im Rücken ging es über die lange flache Almfläche weiter hinauf zum zweiten Tagesgipfel. Auf den letzten Metern des Anstiegs war zum Zwecke der Fellschonung auf den ausgeaperten Flächen noch ein bisschen Spurensuche zwischen den Steinen angesagt. Den Gipfel haben wir schließlich nach einer weiteren Aufstiegszeit von 1 ½ Stunden erreicht.

Gipfelrast am Karlhochkogel
Gipfelrast am Karlhochkogel
Am Karlhochkogel, dem genialen, dem Hochschwab südlich vorgelagerten Panorama–Aussichtspunkt haben wir dann den Gipfelaufenthalt zelebriert. Weit und breit war außer uns niemand unterwegs. Hans Jörg und ich haben uns an die Anfänge unserer gemeinsamen Skitourenzeit – lange bevor dieser Sport zu boomen begonnen hat – erinnert, als wir des Öfteren völlig allein in den heimischen Bergen unterwegs waren.

Blick zurück auf 400 Hm, die in direkter Linie genussvoll abgebaut wurden
Blick zurück auf 400 Hm, die in direkter Linie genussvoll abgebaut wurden
Nach der Rast haben wir wieder angeschnallt und sind direkt vom Gipfel zuerst über die Gipfelflanke und danach weiter in der direkten Linie in den oberen Karlgraben abgefahren. Wegen der fortgeschrittenen Stunde hatten wir uns von der Schneequalität nichts erwartet. Umso erfreuter waren wir nach den ersten 400 Hm beim Blick zurück zum Gipfel.

Abfahrt im Karlgraben
Abfahrt im Karlgraben
Mit Ausnahme der 200 m nach der Einfahrt ins Zagelkar war der Schnee hier herunter sicher besser als bei der ersten Abfahrt des Tages. Auch im Karlgraben waren dann – je nach Exposition – immer wieder Abschnitte mit gutem Schnee dabei. Mit Abnahme der Höhe ist er allerdings immer tiefer geworden, aber noch halbwegs gut fahrbar geblieben.

Abstieg vorbei an blühenden Frühlingsboten
Abstieg vorbei an blühenden Frühlingsboten
Auf Höhe des Wasserfalls sind wir schließlich aus dem Graben ausgestiegen und haben die Skier wieder aufgepackt. Anfangs noch im patzigen Schnee und über sprudelnde Bächlein, später vorbei an blühenden Frühlingsboten ging es dann talwärts.

Abstieg am Rand der Karlschütt
Abstieg am Rand der Karlschütt
Mit dem obligaten Nervenkitzel beim Queren von erodierten Gräben sind wir bis in die Karlschütt abgestiegen. Durch diese und schließlich wieder an deren Rand ging es Tal auswärts zum vereinbarten Treffpunkt mit unserem Lieblingschauffeur.

Wienerschnitzel mit Salat
Wienerschnitzel mit Salat
Philipp hat uns nach dem Umziehen und dem Verstauen der Ausrüstung dann heimwärts chauffiert. Und der Heinrich wird sich sicher darüber freuen, dass wir in St. Ilgen noch einen Einkehrschwung gemacht haben. Ein Wiener Schnitzel mit Salat hat einen Großteil der während der 8 ½ Stunden am Berg verbrannten Energie wieder zurückgebracht. Der noch fehlende Rest wurde dann zu Hause mit einem gereiften Lagenwein aus dem heimischen Keller aufgefüllt.

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