Roteck und Gr. Barbaraspitze

mit dabei:
Philipp und Andreas (Anderl)

Sonnenaufgang im Murtal
Sonnenaufgang im Murtal
Nach einer ziemlich kurzen Nacht im heimischen Bett war schon wieder eine frühe Tagwache angesagt. Um 4.45 Uhr sind wir bereits wieder in Graz abgefahren. Im Murtal hat ein sehr schöner Sonnenaufgang in unserem Rücken die Anfahrt in die Krakau begleitet. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Krakauer Friedhof zur Vollendung der am Vortag begonnenen Grabpflege haben wir schließlich bei der Moarhütte eingeparkt.

Aufstieg über die Nassschneerutsche vom Vortag
Aufstieg über die Nassschneerutsche vom Vortag
Mit aufgepackten Skiern ging es bei -2 Grad hinauf bis zum auslaufenden Ölasch’ngraben. Dort wurde wie am Vortag angeschnallt und wir sind auf Skiern weiterangestiegen. Die mächtigen Knollen des gestrigen Nassschneerutsches waren ebenso wie die tiefe Schleifbahn im oberen Teil der Rinne einige Male zu queren.

Ausstieg aus der Rinne
Ausstieg aus der Rinne
Schließlich haben wir die Skier wieder aufgepackt und die Rinne weiter nach oben durchstiegen. Nach dem Ausstieg durften sie auch schon wieder ihrer Funktion als Aufstiegshilfen gerecht werden. Sofort wurde angeschnallt und weiter aufwärts ging es in Richtung Moarkar.

Norbert Schitter und Mario
Norbert Schitter und Mario
Auf halbem Weg dorthin haben wir zwei Tourenkollegen eingeholt. Einer der beiden war mein Namensvetter Norbert, bei dem ich mich nun endlich auch persönlich für das geschnitzte Edelweiß bedanken konnte, das er mir vor zwei Jahren in der Krakau hinterlegt hatte. Und gleich jetzt bedanke ich mich hier schon für das ausgelobte nächste Exemplar, das ebenso einen Ehrenplatz bei meinen Bergutensilien bekommen wird. Norbert wurde von seinem Freund Mario aus Semriach begleitet.

Schlussanstieg im Kar
Schlussanstieg im Kar
Gemeinsam sind wir weiter angestiegen und haben während unserer Jausenpause im Kar den nächsten gemeinsamen Bekannten, Hubsi Marktler aus Unzmarkt getroffen. Hubsi habe ich in den letzten Jahren jeweils mindestens einmal auf dieser Tour getroffen. Er war schon auf der Abfahrt und hat kurz bei uns gestoppt. Gestärkt ging es dann im Kar weiter aufwärts und schließlich über die steiler werdende Flanke und den Rücken hinauf in Richtung Skidepot. Knapp unterhalb davon sind wir noch auf weitere Bekannte gestoßen. Kurt Würger mit Sohnemann Christoph und seinem flauschigen weißen Begleiter, die wir vor vier Jahren auch schon hier oben getroffen hatten.

Kraxeln am Roteckgrat
Kraxeln am Roteckgrat
Nach einem kurzen Plauscherl sind wir noch die wenigen Meter zum Skidepot hinauf gegangen. Dort war noch ein Tourenkollege, Franz Stock aus St. Georgen, diesmal ohne seinen Bruder, denen ich im Vorjahr auf dieser Tour schon begegnet bin. Ein kurzes Sondieren der Verhältnisse hat gezeigt, dass im Gegensatz zu gestern heute der Grat auch ohne Steigeisen gefahrlos zu begehen sei. In den mittlerweile gut ausgetretenen Stapfen sind wir hinüber gestiefelt und 12 Minuten später wieder einmal am Gipfel gestanden.

Gipfelselfie am Roteck
Gipfelselfie am Roteck
Die Rundumsicht war wegen der beginnenden Quellungen nicht uneingeschränkt, aber recht gut. Allzu lange sind wir nicht am höchsten Punkt der Krakau (2.742 m) geblieben und haben wieder den Abstieg angetreten, zumal die Jause in den Rucksäcken am Skidepot darauf gewartet hat, verzehrt zu werden.

Andreas auf der Gr. Barbaraspitze
Andreas auf der Gr. Barbaraspitze
Eine Viertelstunde später hat Philipp sich schon über seine Vorräte her gemacht. Andreas und ich haben dies noch einige Minuten aufgeschoben und sind zuvor noch auf die Gr. Barbaraspitze angestiegen. Die ist ja mit 2.726 m nur unwesentlich niedriger als das Roteck und daher auch ein sehr würdiger Jausenplatz.

Nach der Stärkung sind wir wieder in den Sattel zwischen den beiden Gipfel abgefahren und von dort zusammen mit Philipp gleich in der direkten Linie ins Moarkar eingefahren. Jetzt weiß ich auch, wie unlustig es ist, wenn sich ausgerechnet an der steilsten Stelle (ca. 50 Grad) eine Bindung ungewollt öffnet. Den Sturz konnte ich zwar vermeiden, indem ich mich nach Gewichtsverlagerung auf den Bergski an den Hang gelehnt habe. Das Anschnallen war dann aber eine kleine Challenge. Und dabei ist mir noch ein Stock abgehauen. Mit nur einem war dann die Fortsetzung der Abfahrt etwas unlustiger.

Direkte Einfahrt ins Moarkar
Direkte Einfahrt ins Moarkar
Nach dem Aufsammeln des Ausbüchsers ging es dann wieder recht genussvoll weiter hinunter ins Kar. Auf die weitere Abfahrt in der direkten Linie haben wir heute verzichtet, weil der Schnee am linken Rand kompakter und daher besser zu fahren war.

Abfahrt aus dem Kar ins Prebertal
Abfahrt aus dem Kar ins Prebertal
Auf der weiteren Abfahrt aus dem Kar hinunter ins Prebertal ist der Schnee dann recht tief und daher schwerer fahrbar geworden. Philipp hat mit einer Blitzwachsung versucht, seine fahrbaren Untersätze zu beflügeln. Diesem Versuch war aber kein Erfolg gegönnt.

Hardcore Einsatz für den Geröllski
Hardcore Einsatz für den Geröllski
Auch die Einfahrt in den Ölasch’ngraben haben wir noch auf Skiern zurückgelegt. Und aus der Erfahrung von weiter oben, wie schwierig es sein kann, im Steilgelände anzuschnallen, sind die Latten auch beim Überfahren der ausgeaperten Steine angeschnallt geblieben. Auch Andreas hat sich für diese Methode entschieden.

Abfahrt im Ölaschngraben
Abfahrt im Ölaschngraben
Danach ging es weiter entlang der oder über die Lawinenkegel der Vortage weiter hinunter. Am Ende des durchgehenden Schneebandes haben wir abgeschnallt. Danach sind wir mit ein bisserl Schneefleckerl hupfen noch bis zum letzten Zipfel Schnee oberhalb der Moarhütte abgefahren und haben nach kurzem Abstieg den Ausgangspunkt bei der Hütte wieder erreicht.

Frühling im Prebertal; aber noch gute Schneelage am Berg; in Bildmitte der Ausläufer des Ölasch‘ngrabens (von li. o.)
Frühling im Prebertal; aber noch gute Schneelage am Berg; in Bildmitte der Ausläufer des Ölasch‘ngrabens (von li. o.)
Die Ausrüstungs- und Körperpflege im Bach ist diesmal auch fotografisch dokumentiert worden. Leider sind die Bilddokumente der Zensur zum Opfer gefallen und können daher hier nicht gezeigt werden. Bald danach haben wir den frühlingshaften Talschluss verlassen und sind in die Krakau hinaus gefahren.

Gebratene Spargel-Schinkenröllchen auf mariniertem Frühlingssalat
Gebratene Spargel-Schinkenröllchen auf mariniertem Frühlingssalat
Auf der Sonnenterrasse vom Stigenwirth haben wir nach der schweißtreibenden Tour vor allem Flüssigkeit nachgetankt. Gegessen haben wir auch und zwar ein gebratenes Spargel-Schinkenröllchen auf mariniertem Frühlingssalat. Bevor jetzt der Heinrich sagt, dass so ein kleines grünes Häufchen einen ausgewachsenen Mann nicht wirklich satt machen kann, sei ihm verraten, dass daran auch nicht gedacht war. Dies deshalb, weil wir am Abend noch eine Einladung bei Andreas und Gisela hatten. Und bei dieser haben Gisela und der auf der Tour bestens aufgewärmte Kochkünstler Brigitte und mich köstlich verwöhnt. Es gab zur Vorspeise gebackenes Ei auf Ruccolabett, danach Lachsforelle aus der Weizklamm mit Bärlauchbutter und Spargelrisotto und zum Abschluss Giselas Schokoküchlein mit Vanilleeis. Da hätte auch der Heinrich große Freude daran gehabt. Danke auch an dieser Stelle noch einmal für den köstlichen Abend.
Gebackenes Ei auf Ruccolabett
Gebackenes Ei auf Ruccolabett

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