Roteck und Gr. Barbaraspitze

Früher Tourenstart nach der Vollmondnacht
Früher Tourenstart nach der Vollmondnacht
Bei den fast frühsommerlich hohen Tageserwärmungen ist ein früher Tourenstart angezeigt. Das bewährte Tourenziel kann man aber jedenfalls gleich lassen. Deshalb bin ich diesmal schon am Vorabend in die Krakau angereist. Eine dünne Wolkenschicht hat in dieser Vollmondnacht keine perfekte Abstrahlung zugelassen und es war zu erwarten, dass die Schneedecke schon sehr früh ihre Festigkeit verlieren würde.

Aufstieg im Ölasch’ngraben
Aufstieg im Ölasch’ngraben
Schon um 5.39 Uhr bin ich daher bei 4 Grad plus im Prebertal gestartet. Wie am Mittwoch ging es mit aufgepackten Skiern vom Ausgangspunkt bei der Möslhütte hinauf zum Ölasch’ngraben und dann durch diesen weiter aufwärts. Beim ausgeaperten Ausstiegsbereich aus der Steilrinne bin ich vom Schatten in die Sonne gekommen. Und die hat dann während des gesamten weiteren Verlaufs der Tour herunter geheizt.

Aufstieg ins Moarkar
Aufstieg ins Moarkar
Am unteren Ende des immer noch durchgehenden Schneebandes hinauf bis zum Roteckgrat bzw. zur Gr. Barbaraspitze habe ich angeschnallt und auch gleich die Harscheisen montiert. Die wären für den Aufstieg durch die nächste Rinne ins Moarkar zwar nicht notwendig gewesen, aber weiter oben haben sie mir dann gute Dienste geleistet.

Blick zurück aus dem Moarkar zum Preber und weiter in die Krakau
Blick zurück aus dem Moarkar zum Preber und weiter in die Krakau
Im Kar habe ich mir dann an derselben Stelle wie am Mittwoch eine Trinkpause gegönnt. Die starke Erwärmung der letzten Tage hatte alle Steilflanken entladen. Nur vereinzelt sind noch wenige kleine Reste herunter gekullert. Gestärkt ging es dann im Kar weiter hinauf und über den doch recht ansehnlichen Lawinenkegel unterhalb Flanke im Bereich der direkten Einfahrt ins Kar aufwärts.

Schlussanstieg im Moarkar
Schlussanstieg im Moarkar
Beim Ausstieg aus dem Kar haben dann die Harscheisen auf dem wegen des zu diesem Zeitpunkt noch ungünstigen Einstrahlwinkels sehr harten Schnee gute Dienste geleistet. Problemlos konnte ich so aus dem Kar auf den Gratrücken hinaus queren und danach noch in den Sattel zwischen den beiden Tagesgipfeln hinauf steigen.

Blick zurück über den Grat zur Gr. Barbaraspitze
Blick zurück über den Grat zur Gr. Barbaraspitze
Danach waren es nur mehr wenige Schritte bis hinauf zum Skidepot am Beginn des Roteckgrats. Etwa 2 ½ Stunden nach meinem Aufbruch habe ich abgeschnallt und etwa 10 Minuten später war ich am Gipfel. Der Grat war im Bereich der Wechten gut ausgetreten, die Griffe und Tritte waren vielfach trocken. Nur bei ganz wenigen Passagen waren noch kleine eisige Reste zu beachten. Die Steigeisen durften aber diesmal im Rucksack bleiben.

Selfie am Roteck
Selfie am Roteck
Den Aufenthalt am Gipfel habe ich zum Fotografieren, Einsaugen der Tiefblicke und dem Eintrag im nassen und fast vollen Gipfelbuch verwendet. Gerne hätte ich ein neues mit hinauf getragen, aber leider hat es bei der Beschaffung eine Panne gegeben. Schließlich ging es entlang des Grats wieder abwärts und mit den Skiern im Gepäck gleich weiter hinunter in den Sattel zwischen den beiden Gipfeln.

Blick zurück von der Gr. Barbaraspitze zum Roteck
Blick zurück von der Gr. Barbaraspitze zum Roteck
Dort habe ich wieder angeschnallt, aber schon wenige Minuten später die Latten einige Meter unterhalb der Gr. Barbaraspitze deponiert. Am zweiten Gipfel war es jetzt auch Zeit für eine kleine Stärkung und für das Absetzen von Mitteilungen in die Heimat. Danach bin ich die wenigen Schritte bis zum Skidepot wieder abgestiegen und habe für die Abfahrt umgerüstet.

Wieser Max im Endspurt
Wieser Max im Endspurt
Bevor ich losgefahren bin, habe ich noch den Endspurt von Wieser Max bei seinem Schnellanstieg mit angesehen. Als er die Stoppuhr gedrückt hatte, musste ich ihn nach seiner Aufstiegszeit fragen. Die hat er mir mit 1 Std 35 min genannt. Und wäre dies gegenüber meinen 2 ½ Stunden schon sehr schnell gewesen, so hat er mir als Zusatzinformation noch mitgeteilt, dass in dieser Zeit auch die Anfahrt mit dem Fahrrad vom sog. Bahnhof (Abzweigung Ranten-und Prebertal) enthalten sei. Na ja. Jeder so, wie er mag.

Direkte Einfahrt ins Moarkar
Direkte Einfahrt ins Moarkar
Danach bin ich aber zuerst einmal in den Sattel und dann weiter über die direkte Einfahrt ins Moarkar abgefahren. In der nächsten Steilstufe hinunter ins Kar war der Schnee stellenweise trotz der frühen Stunde schon ziemlich tief. Am flacheren Karboden hat’s dann wieder recht gut getragen.

Abfahrt im Ölasch’ngraben
Abfahrt im Ölasch’ngraben
In der Rinne unterhalb des Kars hat es dann ordentlich gerauscht unter den Latten. Nur ganz selten bin ich etwas tiefer eingebrochen. Über den ausgeaperten Bereich am Übergang zum Ölasch’ngraben habe ich sie wieder aufgepackt. Danach galt es in der Steilrinne hinunter ins Prebertal unsanfte Berührungen mit dem Geröll auf den Lawinenkegeln möglichst zu vermeiden. Das eine oder andere Mal war dies unvermeidbar, aber die angeschnallten Geröllskier sind ja genau für solche Einsätze bestimmt.

Abstieg vorbei an blühendem Enzian
Abstieg vorbei an blühendem Enzian
Am unteren Ende des durchgehenden Schneebandes habe ich sie dann gleich wieder aufgepackt und über die Reste der Schneeflächen in der direkten Abstiegslinie drüber getragen. Nach ca. 100 Hm im Abstieg vorbei an blühendem Enzian war ich wieder am Ausgangspunkt der Tour und habe diese schon sehr früh beendet.

Blick zurück zu den Tourenzielen bei der Abreise
Blick zurück zu den Tourenzielen bei der Abreise
Nach dem Umziehen und dem Verstauen der Ausrüstung ging es motorisiert wieder Tal auswärts. Beim Bahnhof war Max gerade dabei, die Skiausrüstung gegen sein Radldress zu tauschen. Er wollte noch – wie er mir schon auf der Barbaraspitze verraten hatte – bis zum Rantensee hinauf radeln und sich so sein Mittagessen verdienen.

Die winterlichen Gipfel Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitze hoch über blühenden Wiesen in der Krakau
Die winterlichen Gipfel Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitze hoch über blühenden Wiesen in der Krakau
Ein solches hatte ich mir zu dieser Zeit definitiv noch nicht verdient. Zum zweiten Frühstück gab es einen Kärntner Reindling. Und auch wenn ich mir dick Butter drauf geschmiert habe, so ist dies für den Heinrich doch eine kulinarische Nullmeldung. Dass dies nicht so bleiben soll ist auch mir ein Bedürfnis. Daher sei meinem kulinarischen Tourenkollegen verraten, dass ich bei meiner nachmittäglichen Heimkehr noch viel gegrilltes Fleisch serviert bekommen habe. Davon gibt es allerdings kein Fotodokument, aber ich kann festhalten, dass es ausgezeichnet gemundet hat. Und unserem Schwiegersohn Charly auch an dieser Stelle noch einmal ein „Danke!“ für die ausgezeichnete Bewirtung.

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