Seitnerzinken

mit dabei:
Chris, Steffi, Riki und Flo

Vaterstolz; mit den Kindern auf Tour
Vaterstolz; mit den Kindern auf Tour
Diese Tour an einem Wundertag bei frühlingshaften Bedingungen hatte nur insofern einen Schönheitsfehler, als Lisi, die sich nach einer Erkrankung noch erholt, nicht dabei war. Für mich war es insofern eine ganz besondere Tour, als ich erstmals mit unseren beiden Kindern gemeinsam auf Tour war. So oft sind wir im Familienkreis gemeinsam auf Pisten unterwegs gewesen, aber im Gelände noch nicht. Jetzt kann es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis das – medizinisch unverdächtige – Skitourenvirus auch noch die übrigen Familienmitglieder befällt. Die Inkubationszeit ist die einzige Unbekannte dabei. Begleitet haben uns auch noch Riki und Flo auf ihrer allerersten Skitour; und sie haben sich bei dieser Premiere großartig angestellt.

Aufstieg zur Gamperhütte (im Hintergrund der Kreuzkogel)
Aufstieg zur Gamperhütte (im Hintergrund der Kreuzkogel)
Am Parkplatz Bichlerhütte im Bretsteigraben, wo wir nach der Anfahrt auf stellenweise ziemlich vereister Straße eingeparkt haben, galt es einmal, für die Skitourenneulinge mit dem ungewohnten Gerät Freundschaft zu schließen. Auch Steffi hat ihre neuen Tourenskier erstmals aufgefellt. Danach konnte es auf der stellenwiese ziemlich glatten Forststraße in Richtung Gamperhütte los gehen. Im Schatten war es anfangs noch eher frostig. Chris hat unterwegs den obligaten LVS Check durchgeführt.

Trinkpause im Kar
Trinkpause im Kar
Nach dem Forsthaus sind wir nach rechts über die Wiese zum darüber zurückführenden Forstweg abgezweigt. Diesem sind wir dann – sehr bald schon in der Sonne – ohne einen weiteren Abschneider bis zur Waldgrenze gefolgt. Chris hat uns danach eine Spur durch das Kar hinaufgezogen. Sehr bald haben wir uns aber eine Pause gegönnt und schon einmal die spätere Abfahrtsroute über die Gipfelflanke in Ausgenschein genommen.

Aufstieg am Rücken
Aufstieg am Rücken
Danach ging es weiter im Kar und danach halblinks aufwärts. Nach einigen langen Kehren gab es dann auf Höhe des Steinmanns am Sattel zwischen dem Schrattnerkogel und dem Seitnerzinken die nächste Trinkpause. Und waren wir bis dahin bei vollkommener Windstille unterwegs, so haben wir uns jetzt beim Weitergehen am langen Rücken nach rechts hinauf zum Seitnerzinken über das leichte Lüfterl gefreut. Das hat zumindest ein bisschen für Kühlung in der gleißenden Sonne gesorgt.

Gipfelfreude am Seitnerzinken
Gipfelfreude am Seitnerzinken
Sehr genau haben wir uns unterwegs an der Wechtenkante die möglichen Einfahrtsbereiche und die Schneekonsistenz in der südseitigen Flanke angeschaut. Nach 3 ½ Stunden sehr gemütlichen und genussvollen Aufstiegs sind wir schließlich am Gipfel gestanden. Knapp nach uns ist dort auch Mario H., den ich zwar sehr regelmäßig bei der Saisonabschlussveranstaltung des Tourenforums des LWD treffe, in der freien Natur aber schon sehr lange (erinnerlich zuletzt zusammen mit seinem vor 2 Jahren verstorbenen Vater ) nicht mehr begrüßt habe, angekommen. Auch an dieser Stelle sei ihm für das von uns geschossene Gipfelfoto noch einmal gedankt genauso wie seinem Freund Robert für den Schluck aus dem Flachmann.

Abfahrt vom Seitnerzinken
Abfahrt vom Seitnerzinken
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast haben wir schließlich die Ausrüstung in den Abfahrtsmodus getrimmt und sind anfangs entlang des Aufstiegsweges über den Rücken zurückgefahren. An der zuvor ausgeloteten Stelle sind wir dann in die Flanke eingefahren. Nach dem ersten etwas zögerlichen Schwung im etwas steileren Bereich unterhalb der Wechte haben auch die „Premierengäste“ im Laufe der weiteren Abfahrt ihre Hetz gehabt. Der Schnee war zwar stellenwiese schon etwas tief, eine Stunde vorher wäre er sicher noch besser gewesen, aber sehr gut fahrbar. Entsprechend flott und lustvoll haben wir daher die zuvor schweißtreibend erarbeitete Höhe wieder abgebaut.

Abfahrt durch die kurze Rinne ins Kar
Abfahrt durch die kurze Rinne ins Kar
Auch die kurze westseitige Rinne vom kleinen Sattel am Ende der Flanke hinunter ins Kar war zwar etwas tiefer als erwünscht, aber auch gut fahrbar. Im weiten Kar gab es dann viele sehr schöne, dazwischen ein paar schnittige Schwünge. Die flotte Abfahrt haben wir mehrfach zum Zurückschauen und Ablegen von Oberbekleidung unterbrochen. Schließlich sind wir wieder an den Beginn des Forstweges auf Höhe der Waldgrenze nach rechts gequert – die etwas steilere Geländestufe geradeaus hinunter haben wir uns, wie schon im Aufstieg, auch jetzt geschenkt – und haben uns am Forstweg nach unten treiben lassen.

Ein einziges Mal waren dabei der Gleichgewichtssinn bei der Durchfahrt unter einem umgestürzten Baum und danach die Oberschenkel beim Wiederaufrichten echt gefordert. Dann ging es gemächlich weiter hinunter bis zur Jagdhütte. Dort sind wir wieder nach links abgebogen und auf dem Forstweg wieder talauswärts gebraust. Der war zwar inzwischen ziemlich tief geräumt worden, der vereiste Untergrund bildete aber eine immer noch ausreichende und vor allem schnelle Unterlage für die Abfahrt zurück zum Parkplatz.

Friedas Bratl
Friedas Bratl
Nach langjähriger Übung ist das Verstauen der gesamten Tourenausrüstung von 5 Leuten im Inneren des Autos keine logistische Großtat mehr. Und als alles an seinem Platz war, sind wir auf der stellenweise immer noch recht eisigen Straße wieder talauswärts gefahren. Eingebremst haben wir uns dann bei der Schaffer Frieda, die samstags immer ihr legendäres Bratl serviert. Und da haben wir – einschließlich der dazu servierten Granten (Preiselbeeren) – ordentlich zugeschlagen. Der Heinrich hätte auch seine Freude gehabt, wäre er mit uns am Tisch gesessen. Bei Frieda gibt es immer auch noch einen abschließenden süßen Gruß aus der Küche. Derart gestärkt haben wir schließlich wieder die Heimreise angetreten. Die Nahrungsaufnahme – jetzt aber vorwiegend in flüssiger Form – ist abends noch weitergegangen. Zum 25. Mal haben wir da mit unseren Nachbarn vor dem Haus unser „Chinesisch Neujahr“ (Eingeweihte wissen, was wir seit einem Vierteljahrhundert zu dieser Zeit immer zelebrieren) gefeiert. Und weil es ein so besonderes Jubiläum war, ist der Rotweinkonsum diesem auch gerecht geworden. Ob das den biertrinkenden Heinrich auch noch interessiert, sei dahingestellt.

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