Rappoldkogel

mit dabei:
Valentin, Steffi und Charly

Anfahrt
Anfahrt
Schon in der letzten Woche wäre unser 6-jähriger Enkel Valentin gerne mit seiner Schwester Antonia auf ihrer ersten Skitour mit dabei gewesen. In Ermangelung eines zweiten Bindungsadapters, der auf die Schnelle im Lockdown nicht beschafft werden konnte, musste er leider verzichten. Wir haben ihm eine eigene Skitour versprochen. Diese sollte nach seinem Wunsch eine ausschließliche Bubentour mit Papa und Opa werden. Mama durfte diesmal aber, weil sie Zeit hatte, ausnahmsweise mit dabei sein.

Mit der Sonne im Rücken dem Tourenziel entgegen
Mit der Sonne im Rücken dem Tourenziel entgegen
Bei herrlichem, aber eiskaltem Winterwetter sind wir beim Alten Almhaus gestartet. Valentin hat sich sofort an die erhöhte Standposition gewöhnt und gleich einmal einen flotten Schritt eingeschlagen. Und wir sind ihm gefolgt. Vorbei an der tiefwinterlichen Baumlandschaft sind wir später entlang der Langlaufloipe, manchmal auch daneben, bis zum tiefsten Punkt im Sattel nordöstlich vom Schwarzkogel abwärts gegangen.

Ab jetzt geht es aufwärts
Ab jetzt geht es aufwärts
Ab da ging es dann aufwärts. Valentin wollte gleich einmal die in den Bindungsadapter eingebaute Steighilfe testen. Auch die nochmals erhöhte Standposition hat nicht an seinem Gleichgewicht gerüttelt. Nachdem wir uns durch den versetzten schmalen Zaundurchgang durchgeschlängelt hatten, war einmal eine erste Pause zur Stärkung angesagt.

Aufstieg durch den Wald
Aufstieg durch den Wald
Danach ging es am Forstweg weiter aufwärts. Einem widerborstigen Fell an Valentins Ski musste in diesem Bereich schon ein zweites Mal mittels Tapes zum Haften verholfen werden. Unaufhörlich hat die Sonne vom wolkenlosen Himmel gelacht und uns etwas gewärmt. Schließlich sind wir vom Forstweg abgebogen und steiler durch den Wald angestiegen. Die erhöhte Hangneigung hat Valentins Schritte weiter beflügelt. Die eine oder andere kurze Pause hat er nur eingelegt um Äste von ihrer schweren Schneelast zu befreien.

Das Bäumchen zollt dem Sechsjährigen Tribut
Das Bäumchen zollt dem Sechsjährigen Tribut
Das Versprechen, an der Baumgrenze noch einmal eine kleine Stärkung aus konzentriertem Zucker zu bekommen, hat Valentins Schrittlänge und Geschwindigkeit noch einmal angekurbelt. Weiter oben hat er sich dann wieder Päuschen zum „Bewundern des Panoramas“ gegönnt. Immer wieder hat Valentin auch Überlegungen angestellt, ob wir nun schon höher als die Wolken seien. Die waren aber weit und breit in unserem Umfeld zum Vergleich nicht präsent. Und die ganz weit entfernten waren „ganz sicher tiefer als wir“.

Der Sonne entgegen
Der Sonne entgegen
Von dieser Erfolgsmeldung beflügelt hat er gleich wieder einen flotten Schritt eingeschlagen. Gleich darauf hat ihn aber die dicke, glänzende Raureifauflage auf der Schneedecke zum Anstellen eines Vergleichs wieder stoppen lassen. Er hat gemeint, dass dies wie seine Lieblingsnudeln ausschaue. Auf Nachfrage hat sich dann herausgestellt, dass die riesigen Plättchen des Oberflächenreifs tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den Parmesanspänen, die er sich in grober Form und großer Menge gerne auf seine Nudeln (meist ohne Sugo!) draufhobelt, haben.

Gipfelfreude
Gipfelfreude
Der kulinarische Ausflug hat schließlich nach dem Erreichen des Gipfelkreuzes mit dem Verzehr ziemlich vieler Schokoriegel („So viele wie ich möchte“) im wahrsten Sinne des Wortes gegipfelt. Dies hatte er, nachdem dies von seiner Schwester in der Vorwoche so vorgelebt worden war, auch für sich reklamiert. Wir Erwachsenen hatten in der Zwischenzeit genug Zeit, die Ausrüstung auf die Abfahrt umzutrimmen. Auch ins Gipfelbuch mussten wir uns noch einschreiben.

Ab jetzt „Alle mir nach!“
Ab jetzt „Alle mir nach!“
Schließlich haben wir angeschnallt und unsere Abfahrt gestartet. Die ersten paar Schwünge ist Valentin im etwas windgepressten Schnee noch in meiner Spur nachgefahren. Als ich kurz gestoppt habe, um ein Foto zu schießen, ist er an mir vorbeigebraust und weg war er. Das, was er in den Weihnachtsferien am Krakauer Lift zusammen mit seinen Geschwistern so sehr geübt hatte, nämlich das Fahren abseits der Piste, kam ihm jetzt zugute.

Abfahrt in den Sattel
Abfahrt in den Sattel
Vor allem in der engen Waldpassage etwas weiter unten, war es uns nicht mehr möglich, ihm zu folgen. Nur durch lautes Zurufen konnte ich einen kurzen Zwischenstopp einfordern. In kürzester Zeit waren wir danach wieder am Forstweg. Nach ein paar Stockschüben in der anfänglichen Flachpassage haben wir auch dort wieder Fahrt aufgenommen und uns beim versetzten Zaundurchgang wieder eingebremst. Ab da sind wir dann noch bis in den Sattel abgefahren und haben am Rande der Langlaufloipe abgeschwungen.

Rückweg entlang der Loipe
Rückweg entlang der Loipe
Jetzt haben wir für den verbleibenden, stetig ansteigenden Rückweg zum Alten Almhaus die Felle nicht mehr aufgezogen, sondern die Skier auf die Rucksäcke gepackt. Entlang der Loipe und später am Wanderweg sind wir bis zum Ausgangspunkt der Tour zurückgegangen. Valentin hat noch einmal die Gelegenheit genutzt, seinen „Parmesan“ am Wegrand genau unter die Lupe zu nehmen.

Verdiente Belohnung
Verdiente Belohnung
Beim Auto angelangt wäre es jetzt natürlich schön gewesen in der Hütte einzukehren. Das Angebot, uns von dem vor der Hütte aufgebauten Standl zu versorgen und dann an einem Stehtisch in der Nähe zu verzehren, konnten wir nicht annehmen, da diese inzwischen schon im Schatten gestanden sind und es merklich kalt geworden ist. Valentin durfte aber für seine großartige Leistung beim Aufstieg und bei der Abfahrt als verdienten Lohn noch eine „kleine“ Packung Schnitten entgegennehmen. Die hat er dann während der Heimfahrt nicht mehr ausgelassen und wird sie sicher mit seinen Geschwistern teilen. Auch Mama und Papa werden ihren Teil abbekommen. Den haben sie sich auf der Tour auch verdient. Und vielleicht bleibt für den Opa noch eine kleine Kostprobe übrig. Darauf freue ich mich.

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