Wölzer Schoberspitze

mit dabei:
Hans-Jörg, Michael und Christoph

Durch den Hinteregger Graben dem Tourenziel entgegen
Durch den Hinteregger Graben dem Tourenziel entgegen
Im Hinteregger Graben sind wir mit aufgepackten Schiern losmarschiert. Und weil der lange Weg hinein zur Knollihütte eine durch ein Schneewieserl präparierte, nahezu durchgehende feste Schneedecke aufwies, haben wir uns dazu entschlossen, die Schier am Rucksack zu lassen. Erst nach der Bachquerung 500 m vor der Knollihütte haben wir angeschnallt. ?Eisenschulter? Hans-Jörg hat noch bis zur Hütte weitergetragen.

Aufstieg von der Knollihütte ins Kar zwischen Schoberspitze und Bernkadlereck
Aufstieg von der Knollihütte ins Kar zwischen Schoberspitze und Bernkadlereck
Dort haben wir uns kurz gestärkt, bevor es nach dem langen Grabenhatscher endlich steiler hinauf ging. Die inzwischen leicht durchscheinende Sonne , gepaart mit dem herrlichen Schigelände hinauf ins flache weite Kar zwischen Schoberspitze und Bernkadlereck, hat unsere Schritte beflügelt. Bei der Abfahrt wollten wir hier keinesfalls im tiefen Sulz versinken und auch beim südseitig ausgerichteten Gipfelhang wollten wir nicht zu spät dran sein.

Aufstieg zum Ostkamm
Aufstieg zum Ostkamm
Oberhalb des Kars hat sich die Sonne aber wieder hinter einer Quellwolkenschicht versteckt und mit zunehmender Höhe ist es immer frischer geworden. Zuerst sind wir über die immer steiler werdende Flanke in einem weiten Bogen nach rechts hinauf. Im Steilaufschwung unterhalb des Ostkamms haben aber sehr tiefe Fischmäuler und die Steilheit des Geländes ein weiteres Aufsteigen auf Schiern trotz längst montierter Harscheisen vereitelt.

Aufstieg zum Ostkamm
Aufstieg zum Ostkamm
Also haben wir wieder aufgepackt und sind weiter hinauf in Richtung Ostkamm gestapft. Diesem sind wir dann bis zum Gipfelaufschwung gefolgt. Dort mussten wir aber feststellen, dass die Gipfelflanke nicht nur überhaupt nicht aufgefirnt war, sondern sich pickelhart präsentiert hat.

Über den letzten Steilaufschwung zum Gipfel der Schoberspitze
Über den letzten Steilaufschwung zum Gipfel der Schoberspitze
Also haben wir beschlossen, die Schier hier zu deponiern, dafür aber die Steigeisen zu montieren und den Gang auf den alpinsten Gipfel des Hinteregger – und des Eselsberger Grabens im Westalpenstil anzugehen. Hans Jörg war diesmal unser Stiegenbauer und hat als erster die Stufen hinauf zum Gipfel geschlagen.

Vater und Sohn auf der Wölzer Schoberspitze
Vater und Sohn auf der Wölzer Schoberspitze
Nach insgesamt 4 ¼ Stunden Aufstiegszeit haben wir den Gipfel erreicht. Die weiter westlich gelegenen Gipfel steckten inzwischen in den Wolken. Hans Jörg ist es auch nicht gelungen trotz nikotingeschwängerter Nachhilfe eine Gipfelwolke über der Schoberspitze zu produzieren. Also haben wir uns nach dem Gipfelaufenthalt bei immer noch passabler Sicht wieder an den Abstieg zum Schidepot gemacht.

Abfahrt über die Südflanke
Abfahrt über die Südflanke
Nach dem Umrüsten für die Abfahrt haben wir trotz der wegen des aufkommenden Windes inzwischen noch einmal gefallenen Temperatur uns dazu entschlossen, über die Südflanke abzufahren. Der gleichmäßig steile Hang war zwar sehr hart, aber doch griffig, sodass eine kontrollierte Abfahrt kein Problem war.

Hineinqueren in den SO Hang
Hineinqueren in den SO Hang
Knapp oberhalb der Felsabbrüche sind wir wieder ostwärts in den Steilhang gequert, über den wir vorher aufgestiegen waren. Auch hier sind sehr große Fischmäuler im Hang ein Zeichen dafür, dass die Temperaturentwicklung über den gesamten Winter keine absolut stabile Schneedecke zusammengebracht hat. Bei der nächsten starken Erwärmung möchte ich mich nicht unbedingt in der Auslaufzone der zu erwartenden Grundlawinen aufhalten. Die niedrigen Temperaturen dieses Tages haben aber jedenfalls für sichere Verhältnisse sowohl beim Anstieg als auch bei der Abfahrt gesorgt.

Abfahrt zur Knolli Hütte
Abfahrt zur Knolli Hütte
Der weitere Weg hinunter ins Kar war anfangs auch noch von einem harten Harschdeckel mit einer dünnen Neuschneeauflage geprägt. Im weiteren Kargelände ist sukzessive das Rauschen unter den Schiern immer lauter geworden. Auf Paradefirn sind wir so bis zur Knollihütte abgefahren.

Auf der "Piste" talauswärts durch den Hintereregger Graben
Auf der "Piste" talauswärts durch den Hintereregger Graben
Danach galt es mit vielen Stockschüben zuerst rechts des Hinteregger Baches talauswärts zu gleiten. Und nach der Bachquerung und dem kurzen Gegenanstieg hinauf zum Forstweg auf der linken Talseite ging es dann ? im Gegensatz zum langen Anmarsch am Vormittag ? dank der ?Präparierung? durch das kleine Raupenfahrzeug sehr komfortabel wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour, den wir 7 Stunden nach unserem Aufbruch wieder erreicht haben.