mit dabei:
Michael
Die 40. Tour dieses Wahnsinnswinters hat mit dem höchsten Punkt meiner unmittelbaren Heimat auch ein würdiges Ziel gefunden.
Durch die SO-Exposition der Route war es angebracht, schon sehr früh aufzubrechen. Also haben wir uns schon um 1/2 5 Uhr auf den Weg gemacht. Da die Tauwettersperre der Forststraße ins Prebertal bei der Klausnerbergsäge inzwischen beendet ist (für das Gatter ins Prebertal benötigt man allerdings einen Schlüssel; dieser kann aber gegen Gebühr ausgeborgt werden), konnten wir bis zum Ausgangspunkt der Tour bei der Moarhütte fahren. Am Lausbichl haben wir dabei die letzte noch vorhandene Wechte mit viel Schwung durchpflügt.
Um ¾ 7 Uhr sind wir jedenfalls schon aufgebrochen. Da die Nacht recht mild war, konnten wir durch den ?Ölasch?n graben? ohne Steig- und Harscheisen problemlos ansteigen.
Auf dem weiteren Weg durch die lange Mulde hatte ich dann mein spezielles Aha-Erlebnis. Die aufsteigende Feuchtigkeit hat uns plötzlich eingehüllt und ich dachte schon, dass wir jetzt genauso ohne Sicht den weiteren Weg ansteigen müssten wie ich am 19.4. am Nachbarberg Preber. Die Wetterprognose hatte aber jedenfalls freie Gipfel versprochen und deshalb hatten wir mit der momentanen Sichtbeeinträchtigung kein Problem, zumal der Aufstiegsweg einerseits bestens bekannt und andererseits sowieso vorgegeben ist.
Im Moarkar ist aber von hinten die Sonne wieder durchgekommen und je weiter wir angestiegen sind, umso klarer ist die Sicht geworden. Schließlich haben wir auf die Quellwolken hinunter geschaut, während von oben die Sonne vom blauen Firmament auf uns herunter gelacht hat. Aus dem südseitigen Steilgelände des Rotecks konnten wir durch die Erwärmung bereits ab ½ 9 Uhr fortlaufend Entladungen bobachten. Der nicht verfestigte Schnee des letzten Niederschlagsereignisses hat sich mit Getöse, aber ohne Gefahr für die Aufstiegsroute, von den erwärmten Felsplatten verabschiedet.
Im Bereich des steilen Ausstiegs aus dem Kar auf den Grat war der Schnee schon ziemlich tief. Durch die heuer außergewöhnlich gute Schneelage konnten wir in weiterer Folge bis zum Gipfel der Großen Barbaraspitze ansteigen. Die Aufstiegszeit bis dahin gemütliche 2 Std 40 min.
Nach kurzer Pause sind wir in den Sattel zwischen Gr. Barbaraspitze und Roteck gleich auf Fellen abgefahren und die letzten Höhenmeter zum Schidepot am Beginn des Grats wieder angestiegen.
Der weitere Anstieg am Grat mit der unproblematischen kurzen Kletterei war sehr typisch. An der Südseite ist der Schnee durch die Sonnenbestrahlung seit in der Früh patzweich, jeder Tritt auf der schattigen Nordseite ist dagegen wegen des harten Schnees mit der Gefahr des Abrutschens verbunden und daher mit Bedacht zu setzen.
10 min später waren wir jedenfalls am höchsten Punkt der Krakau angelangt (Das Roteck überragt den Preber um 2 m). Die sich weiter unten immer noch bildenden starken Quellwolken in Verbindung mit den daraus herausragenden Gipfeln haben ein stimmungsvolles Bild abgegeben.
In Hinblick auf die weitere Tageserwärmung haben wir recht bald auch hier wieder den Rückweg angetreten und sind am Grat zum Schidepot abgestiegen. Nach dem Umrüsten für die Abfahrt sind wir entlang des Aufstiegsweges abgefahren. Mittlerweile war der Tiefblick bis ins Prebertal frei der Schnee aber noch etwas tiefer als beim Anstieg.
Vor allem bei der Einfahrt ins Kar und in dessen steileren oberen Abschnitt war daher etwas Kraft für die Schwünge gefordert. Recht flott haben wir so, begletet von weiteren Entladungen aus der Südflanke und jetzt auch vom Preber, die Höhe wieder abgebaut. In den flacheren Passagen war der Schnee besser, in den steileren etwas schwerer zu fahren.
Bald waren wir wieder an der steilen Einfahrt des ?Ölasch?ngrabens?, der sich in seiner unteren Hälfte mittlerweile mit einem riesigen Nasschneerutsch, ausgelöst durch eine große Entladung aus der Preberflanke, gefüllt hatte. Deshalb war die Abfahrt im unteren Teil der Rinne etwas ruppelig und uneben.
Nach dem Überwinden des Lawinenkegels sind wir aber dann noch bis 100 m oberhalb der Moarhütte bis zum letzten Schneefleckerl auf einem durchgehenden Schneeband abgefahren. Nach den paar Metern zu Fuß bis zum Auto gab es dann die Körperflege im frischen Bachwasser.
Anschließend ging es zurück in die Krakau zum Einkehrschwung bei Vater, der uns zum wiederholten Male mit seinem Schweinsbraten verwöhnt hat. Auch an dieser Stelle dafür noch einmal ein ?Danke? an ihn.