Dockneralm

mit dabei:
alleine

Maria Teresa Pereira
Maria Teresa Pereira
This mountain trip and also this report I dedicate to Teresa Pereira, a wonderful, 17 years old Potuguese girl, who lost her fight against cancer last week. She was very strong and fought till to the last minute.

Tete, we will miss you!

Your „Graz family“

Die Vorweihnachtstour ging, wieder einmal auf den Hausberg. In den letzten Tagen hatte es ordentlich geschneit und noch viel mehr gestürmt. Dass es kein Spaziergang werden würde, war von Vornherein klar, aber dass es ein solcher Kampf gegen den Berg werden würde, hat mich doch ein bisschen überrascht. Etwas später als gewöhnlich ging es beim Elternhaus in Krakauebene bei -8 Grad los.

Ausgangspunkt der Tour: das Elternhaus in Krakauebene
Ausgangspunkt der Tour: das Elternhaus in Krakauebene

Die ersten paar hundert Meter waren gleich einmal zum Spuren, danach folgte eine kurze „Erholungsphase“ entlang des bestens präparierten FIS-Lifthanges, bevor es dann ab der Bergstation wieder ans Eingemachte ging. Mehr als knietief war hier der leicht verblasene Neuschnee.

So blieb es im alten Hohlweg bis hinauf zum Fixl Weg, welcher wiederum zum „Erholen“ einlud, da er am Vortag geräumt worden war. Lediglich die Neuschneeauflage der letzten Nacht musste gespurt werden.

Links und rechts des Weges hat der Winter-Weihnachtswald sich von seiner schönsten Seite gezeigt.

Weihnachtswald
Weihnachtswald

Dort, wo der Forstweg zur Fixl Hütte nach rechts abbiegt, war dann der gemütliche Teil der Tour endgültig vorbei und ab nun richtige Spurarbeit angesagt. Fast ohne Gegenwind und mit der Sonne im Rücken ging es im Zeitlupentempo sehr schweißtreibend voran. Des öfteren bin ich dabei bis zu den Hüften im Schnee versunken.

Spuren ist bei dieser Schneehöhe Schwerarbeit
Spuren ist bei dieser Schneehöhe Schwerarbeit

Und obwohl manche kleine Geländestufe ob der Schneehöhe nur mit größter Mühe überwunden werden konnte, lebte doch die Hoffnung, dass der viele Triebschnee in diesen Flachpassagen von weiter oben hierher verfrachtet worden sein könnte und daher dort dar Aufstieg leichter werden würde. An ein Aufgeben war schon auch deshalb nicht zu denken.

So war es dann auch. Ab der Waldgrenze nahm die Neuschneehöhe deutlich ab. Im Gegenzug hat der Wind aus NNW, also genau aus der Richtung, in die ich wollte, ordentlich zugelegt.

Für die Spur bis hierher beanspruche ich keinen Schönheitspreis. Aber im Kampf gegen die Natur hat die Ästhetik nicht wirklich einen Platz. Wenn also jemand meinen verworrenen Windungen folgen sollte und sich auch noch dafür bedanken möchte, so kann er dies gerne mit einer – und wenn auch noch so kleinen – Spende an die Steirische Kinder-Krebs-Hilfe Kto.Nr. 4426 300, BLZ 38000 (RLB) tun. So kann vielen, die viel härter gegen die Natur ankämpfen und die niemals aufgeben, eine kleine Unterstützung gegeben werden.

Mit jedem Höhenmeter hat die Windstärke zu- und der Flugschnee in Ermangelung desselben abgenommen. Dafür war jetzt die Schneedecke stellenweise ziemlich hart. Die Windstärke hat nach oben hin weiter zugelegt. Und obwohl ich mich – gegen meine Gewohnheit – schon mit Jacke, Stirnband und Gesichtsschutz verhüllt hatte, ist an den wenigen ungeschützten Stellen im Gesicht schön langsam ein gewisses Maß an Starre spürbar gewesen.

Nach 3 Std 20 min (übliche Aufstiegszeit 2 Std) war ich am Gipfel, der sich in den Pausen zwischen den Windböen fast als idyllisch gezeigt hat. Der Querbalken des großen Kreuzes hat ordentlich im Sturm geächzt.

Der am Stamm angebrachte Corpus Christi ist zwar immer wieder ein Fingerzeig zum beschaulichen Innehalten, aber an diesem Tag war mir nicht danach zumute, zumal mein Gesicht inzwischen ordentlich eingefroren war und auch die Augenlider schon mit Eis verkrustet waren.

Den Gesichtsschutz verwende ich nur ganz selten; diesmal war ich aber sehr froh darüber, ihn rechtzeitig angelegt zu haben.
Den Gesichtsschutz verwende ich nur ganz selten; diesmal war ich aber sehr froh darüber, ihn rechtzeitig angelegt zu haben.

Obwohl ich am Gipfel nur – 10 Grad gemessen habe, hat doch der stetige Gegenwind ganze Arbeit geleistet. So ging es nach dem schnellen Umrüsten auf die Abfahrtsposition und dem Verstauen der Felle, diesmal mit Rückenwind, wieder hinunter. Im Gegensatz zu den Vorjahren musste ich mir um mein Material keine Sorgen machen. Galt es nämlich sonst einen halbwegs passablen und materialschonenden Weg zwischen den abgeblasenen Rücken zu finden, so stellte sich dieses Problem heuer überhaupt nicht. So ist die Abfahrt bis zur Waldgrenze durch leicht gepressten Pulverschnee abwechselnd mit Harschflächen und Triebschneelinsen zu einem Genuss geworden.

Ab der Waldgrenze war an genussvolles Skifahren nicht mehr zu denken. Meine Versuche, im unverspurten Gelände zu schwingen, endeten jeweils damit, dass ich mich bis zur Hüfte im Tiefschnee eingegraben habe. Die einzige Möglichkeit halbwegs ökonomisch hinunterzukommen war somit, mich in meine Aufstiegsspur hineinzustellen und dieser bis hinunter zum Weg zu folgen. Über den Forstweg ging es dann zwischenzeitig etwas flotter talwärts, bevor im Hohlweg die weiter oben bewährte Methode neuerlich zur Anwendung gelangte.

Der letzte Teil der Abfahrt war dann die Genussabfahrt auf dem bestens präparierten Krakauer Lifthang, wo am 11. und 12.2.2006 mit zwei Damenslaloms wieder die Krakauer FIS Tage über die Bühne gehen.

Bei der Talstation des Liftes befinden sich auch Start und Ziel des Holzstraßen Krähen Duathlons, der am 4.3.2006 durchgeführt wird. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Mountainbike und Tourenski.

Zu Hause (jetzt bei -5 Grad) angekommen galt es dann nach der Körperpflege einmal, den ausgeleerten Energiespeicher wieder zu füllen. Vater sei an dieser Stelle ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für die ausgezeichnete Verpflegung (diesmal Geselchtes mit Sauerkraut) gesagt.

Allen Besuchern dieser Seite wünsche ich abschließend eine besinnliche letzte Adventwoche und ein frohes Weihnachtsfest.

Weihnachten steht vor der Tür
Weihnachten steht vor der Tür

Franz