Sauofen

mit dabei:
Hans Jörg, Michael und Philipp

Die letzten Nebelreste beim Aufbruch in den Katschbachgraben
Die letzten Nebelreste beim Aufbruch in den Katschbachgraben
Im Laufe der Woche habe ich die Tourenverhältnisse im Bereich des Sölkpasses ausgelotet. Dem Hubsi Marktler aus Unzmarkt auch an dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank für seine Informationen. Seinem (Sub)informanten, dem Bartl Metnitzer aus St. Peter haben wir vor Ort persönlich danken können, da er gleichzeitig mit uns bei der Kreutzer Hütte aufgebrochen ist und der erste Teil seines Weges zum Schafkopf mit dem unsrigen ident war.

Anstieg durch den Katschbachgraben
Anstieg durch den Katschbachgraben
Vorbei ging es also an den Jagdhütten auf dem langen flachen Weg hinein in den Talschluss des Katschbachgrabens. Ab der Dorfer Hütte galt es dann die Höhenmeter zu machen. Der Steilaufschwung am Talschluss hat aber mit einem sehr bestigen Schneemix diese Aufgabe nicht geradezu erleichtert. Eine Mischung aus Schwimm- und Triebschnee mit einem brüchigen Deckel darüber hat die Spuranlage nicht gerade einfach gemacht.

Aufstieg im oberen Bereich des Steilaufschwungs
Aufstieg im oberen Bereich des Steilaufschwungs
Eine Dreiergruppe aus St. Peter hat diese Aufgabe aber vorzüglich gelöst und eine möglichst sichere Spur entlang der Geländerücken in den Steilaufschwung gezaubert. Dafür haben wir uns bei unserer kurzen Begegnung ja auch bedanken können. Die drei hatten es aber so eilig, noch rechtzeitig vor Beginn des Abfahrtslaufes in Kitzbühel wieder zu Hause zu sein, dass sie die Tour auf halbem Weg zur Reichascharte abgebrochen haben und sehr hurtig wieder abgefahren sind.

2 ½ Spurer aus St. Peter
2 ½ Spurer aus St. Peter
Und die Kürze dieser Begegnung ist auch für mich ein kleines Problem. Das von euch im Gegenlicht ohne Sucher (über einen solchen verfügt meine Kamera nicht) geschossene Foto hat einen von euch im wahrsten sinne des Wortes geköpft. Dafür gibt es hier und jetzt eine Entschuldigung. Und da ihr mir in der Eile auch eure Namen nicht verraten habt, gibt es mit dem Foto in der Bildergalerie nur einen 2 ½ fachen Dank für die Spur. Vielleicht könnt ihr mir eure Namen noch nachreichen. Und bei der nächsten Begegnung gibt es dann ganz sicher als Dank auch einen Schnaps.

Reichascharte
Reichascharte
Nach dem Überwinden der Steilstufe ging es dann ? kurzzeitig in der Sonne ? in der langen flacheren Mulde hinauf in Richtung Reichascharte. Und war der Schnee auch hier anfangs noch nicht ganz berechenbar, weil sich tragender Harschdeckel und etwas brüchigere Passagen abgewechselt haben, so waren auf den letzten 100 Hm hinauf zur Scharte ca. 15 ? 20 cm feinster Pulverschnee zu spuren, der schon im Aufstieg die Vorfreude auf die spätere Abfahrt hat aufkommen lassen.

Aufstieg von der Reichascharte zum Westgrat; im Hintergrund: Preber und Roteck (li.), Schrein und Süßleiteck (re.)
Aufstieg von der Reichascharte zum Westgrat; im Hintergrund: Preber und Roteck (li.), Schrein und Süßleiteck (re.)
Auf der Scharte haben wir in der wärmenden Sonne kurz den gewaltigen Ausblick in die Bergszenerie der Schladminger Tauern genossen und danach den Schlussanstieg zum Schidepot am Westgrat in Angriff genommen. Es war hier zwar hart, die Harscheisen sind für das kurze Stück aber bei fast allen von uns im Rucksack geblieben.

Die letzten Meter zum Gipfel mit Tiefblick zur Reichascharte
Die letzten Meter zum Gipfel mit Tiefblick zur Reichascharte
Für den Gipfelgang über den Blockgrat galt dasselbe auch für die Steigeisen. Auch sie sind wegen der wenigen leicht vereisten Tritte bei der unproblematischen Kraxlerei nicht aus ihren warmen Quartier im Rucksack heraus geholt worden.

Gipfelfreude am Sauofen (2.415 m)
Gipfelfreude am Sauofen (2.415 m)
Den Gipfelaufenthalt bei Windstille und der schon wieder unglaublichen Fernsicht über hunderte Kilometer haben wir dann ausgiebig zelebriert. Der Blick zu den in der Umgebung bestiegenen Gipfeln hat viele Erinnerungen aus den letzten Jahren wach gerufen. Irgendwann hat aber jeder schöne Augenblick ein Ende und es galt wieder zum Schidepot abzusteigen.

Feinster Pulver unterhalb der Reichascharte
Feinster Pulver unterhalb der Reichascharte
Nach dem Umrüsten für die Abfahrt ging es zuerst über den harten Hang hinunter zur Reichascharte. Danach wurde die Hoffnung aus dem Aufstieg nicht nur nicht enttäuscht, sondern sogar noch übertroffen. Der Pulverschnee in der Mulde hat sich als erstklassig erwiesen.

Abfahrt durch die Rinne in den Talschluss
Abfahrt durch die Rinne in den Talschluss
Den anschließenden Bereich mit wechselndem Harsch-, Bruchharsch- oder Pressschneedeckel galt es eben entsprechend angepasst zu fahren. Aber es ging ganz gut. Viel besser jedenfalls auch hier als im Anstieg erwartet.

Abfahrt durch die Rinne in den Talschluss
Abfahrt durch die Rinne in den Talschluss
Durch den Steilaufschwung zieht in der direkten Linie ein Rinne nach unten. In dieser gab es wider Erwarten einen fast durchgängig tragfähigen festen Harschdeckel auf dem wir bestens in den Talschluss abgefahren sind.

Beginn der langen flachen Abfahrt entlang des Fortsweges bei der Gingl Hütte
Beginn der langen flachen Abfahrt entlang des Fortsweges bei der Gingl Hütte
Die Spuren unserer (2 ½ fach abgelichteten) vorauseilenden St. Peterer Kollegen haben uns auch zu einer Passage über den Bach geführt, wo wir ohne nasse Füße zu bekommen über eine Schneebrücke passieren konnten. Und sehr schnell waren wir wieder zurück bei der Brücke neben der Dorfer Hütte, von wo der lange Rückweg entlang des Forstweges in Angriff genommen wurde.

Flüssiges Brot
Flüssiges Brot
Die wenigen Gegensteigungen haben zwar auch bei der ?Abfahrt? noch etwas an Kraftaufwand verursacht, aber spätestens beim Einkehrschwung wurde dieser Energieaufwand wieder ersetzt. Und habe ich meinem kulinarischen Kritiker Heinrich bei einem Treffen in der Vorwoche versprochen, dass nach der dieswöchigen Tour hoffentlich etwas für ihn dabei sein wird, so kann ich ihm leider wieder nur – nach seiner Diktion – ?unnötiges Suppen- und Süßzeug? bieten. Das flüssige Brot dazu wird ihn hoffentlich etwas gnädiger in der kulinarischen Nachbetrachtung dieser großartigen Tour stimmen.

Kaffepause bei Vater im ?Elternhaus?
Kaffepause bei Vater im ?Elternhaus?
Nach einem Kaffeestopp bei Vater im ?Elternhaus? in Murau ging es dann mit dem schon in die Jahre gekommenen fahrbaren Untersatz von Philipp zurück nach Graz. Nach dem Verlust eines Schmutzfängers funktioniert die vollautomatische akustische Kurvenanzeige nur mehr bei Linkskurven. Aber da das Gefährt noch so gut in Schuss ist, überkommt auch uns Passagiere jetzt schon die große Wehmut, wenn Philipp von der beabsichtigten Neuanschaffung spricht. Die strikte Packordnung im Kofferraum wird uns genauso abgehen, wie das zeitenweise ? wegen zeitverzögerter Heizung – frostige Klima und der eine oder andere sperrige Ausrüstungsgegenstand im Innenraum.

Abschließend noch eine Bitte:
Christoph, der diesmal wegen Prüfungsvorbereitungen und der Intensivierung seines Frisbee Trainings als Vorbeitung auf die Junioren WM in Florenz im Juli nicht dabei war, erhebt im Rahmen einer Projektarbeit Daten über das Schitourengehen in der Steiermark. Er ersucht alle Berkameradinnen und Bergkameraden, soweit sie dies noch nicht getan haben, den Fragenbogen http://tinyurl.com/skitouren im Internet auszufüllen.

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