Zirbitzkogel

mit dabei:
Michael

Der Marienfeiertag wird schon seit Jahren traditionell nicht in einem Einkaufstempel, sondern in der Ruhe und an der frischen Luft am Berg verbracht. Da der Warmwettereinbruch der letzten Tage sehr stark an den Schneemengen der letzten Woche geknabbert hat, ist als lohnendes Tourenziel nur mehr die gut festgefahrene „Piste“ auf den Zirbitzkogel übrig geblieben. Und da geht es bekanntermaßen auch nicht ganz so einsam zu wie bei unserer Eröffnungstour am letzten Samstag. Aber gegenüber den Massen, die sich zu den Einkaufszentren gewälzt haben, war auch hier oben nichts los.

Aufbruch bei der Sabathyhütte
Aufbruch bei der Sabathyhütte
Schönwetter war eigentlich angesagt für diesen Feiertag, aber das hat irgendwo anders stattgefunden. Bei der Anfahrt hat es stellenweise noch geregnet. Bei unserem Aufbruch hat uns eine steife, allerdings warme Brise schon angekündigt, was uns weiter oben erwarten würde.

Aufstieg unterhalb vom Lindersee
Aufstieg unterhalb vom Lindersee
Vorbei an der Linderhütte ging es entlang der gut festgetretenen und festgefahrenen Spur aufwärts. Ab der Waldgrenze hat nicht nur der Wind auf das Gehtempo gedrückt, auch der Nebel hat sich dazu gesellt und uns die Sicht in alle Richtungen geraubt. Das Orientieren im ohnedies bekannten Gelände ist aber dank der Markierungsstangen sowieso auch bei solch unwirtlichen Verhältnissen kein Problem.

Die letzten Meter zum Gipfel
Die letzten Meter zum Gipfel
Auf Höhe des Lindersees haben wir eine kurze Trinkpause eingelegt. Danach ging es, anfangs noch im Windschatten, danach bei stetig zunehmender Windstärke über den Aufschwung hinauf in Richtung Gipfel. Diesen haben wir schließlich nach etwas mehr als 1 ½ Stunden Aufstiegszeit erreicht. Der starke Wind und die hohe Luftfeuchtigkeit haben uns dann veranlasst, die Gipfeljause im Winterraum des Schutzhauses einzunehmen. Die Hütte selbst war geschlossen.

Das Schutzhaus im Winterkleid
Das Schutzhaus im Winterkleid
Nach der Jause und dem Umrüsten für die Abfahrt haben wir uns entlang der Markierungsstangen in Richtung Abfahrtsroute hinüber getastet. Das habe ich vor etwas mehr als 3 Monaten heuer schon einmal gemacht, als ich zusammen mit Christoph bei unserer 3 ½ tägigen Weitwanderung von Graz nach Krakauebene nach der zweiten Nacht im Schutzhaus im Nebel den Weg nach Neumarkt hinunter gesucht habe. Damals lag allerdings nach dem ersten Wintereinbruch etwas weniger Schnee und die Markierungen waren größtenteils auch sichtbar.

Abfahrt zum Lindersee
Abfahrt zum Lindersee
Die Abfahrt hinunter in Richtung Lindersee haben wir wegen der sofort beschlagenen Brille und der damit fehlenden Sicht etwas schaumgebremst begonnen. Später ging es dann auf dem „Frühjahrsfirn“ sehr lustvoll hinunter.

Wiederanstieg vom Lindersee
Wiederanstieg vom Lindersee
Beim See angekommen haben wir auch deshalb beschlossen, noch einmal aufzufellen und abermals anzusteigen. Beim 2. Anstieg hatten wir ungleich mehr Begleiter als beim ersten Mal und 37 min später haben wir wieder den Gipfel erreicht.

Umrüsten für die Abfahrt
Umrüsten für die Abfahrt
Der Wind hatte sich noch immer nicht beruhigt. Und bei 2 Plusgraden lief man Gefahr von den vom Gipfelkreuz abtauenden Eisbrocken getroffen zu werden. Wir haben daher etwas unterhalb im Windschatten der total zugefrorenen kleinen Kapelle für die Abfahrt umgerüstet.

Kolonnenverkehr zum Gipfel
Kolonnenverkehr zum Gipfel
Danach ging es – wegen der inzwischen bereits eingetretenen Gewöhnung an die widrigen Verhältnisse – etwas flotter talwärts als beim ersten Mal. Eine stetig aufsteigende Kolonne von Schitourengehern hat uns gezeigt, wie sehr sich dieser Sport mittlerweile auch bei widrigen Verhältnissen zur Trendsportart entwickelt hat. Knapp oberhalb der Waldgrenze hat uns schließlich der Nebel wieder freigegeben und entlang der festgefahrenen Spur am Forstweg sind wir zur Linderhütte abgefahren.

Die letzten Schwünge oberhalb der Sabathyhütte
Die letzten Schwünge oberhalb der Sabathyhütte
Danach ging es entlang der Aufstiegsspur zurück zur Sabathyhütte, wo wir nach dem Verstauen der feuchten Ausrüstung schließlich eingekehrt sind. Und weil mein Fotoapparat nicht nur oberflächlich sondern auch innerlich so viel Feuchtigkeit aufgenommen hat, gibt es von der guten Milzschnittensuppe nur ein verschwommenes Bild.

Deftiger Tourenabschluss
Deftiger Tourenabschluss
Da aber Feiertag war gab es auch noch ein Hauptgericht. Und bis dahin hat auch die Optik der Kamera wieder klar gesehen. Der deftige Tourenabschluss an diesem Feiertag wird auch den Heinrich in der vorweihnachtlichen Hektik freuen.

Abendstimmung am Marienfeiertag
Abendstimmung am Marienfeiertag
Nach der Heimkehr bin ich dann doch noch auf Einkaufstour gegangen. Aber nur der Christbaumkauf stand am Plan. Von diesem heimgekehrt hat der Föhn am Abendhimmel vor der nächsten Kaltfront noch einmal für einen herrlichen Tagesabschluss gesorgt. Und diesen will ich all den Besuchern meiner Tourenseite nicht vorenthalten.