Tockneralm

mit dabei:
Der Weihnachtshase

Bei einem Kurzaufenthalt in der Krakau ist eine Frühmorgentour auf die Tockneralm schon fast Tradition. So bin ich auch diesmal schon knapp nach 6 Uhr dem Lichtkegel meiner Stirnlampe auf der gewohnten Aufstiegsroute über die Höfl Leite hinauf zur Schilift Bergstation gefolgt.

Aufbruch - gleich auf Skiern - um 06.06 Uhr
Aufbruch - gleich auf Skiern - um 06.06 Uhr
Danach bin ich über die Wiese in Richtung Hohlweg und habe den ersten Zaun überstiegen. Wegen der geringen Schneelage auf dieser Route sind heuer noch nicht alle Zäune geöffnet. Auf der anderen Seite des Zaunes, dem “ Hasenwohnzimmer“ schaut es derzeit noch viel unaufgeräumter aus als im letzten Jahr. Da ist diesmal aber nicht der Weihnachtshase mit seinem vorweihnachtichen Stress schuld, sondern Schlägerungsarbeiten und die dabei hinterlassenen Spuren. Über das herumliegende Astwerk habe ich daher die Skier noch bis zum Hohlweg hinüber getragen und weil unter den Bäumen so wenig Schnee lag gleich noch ein Stück den Hohlweg hinauf.

Morgenlicht im Osten
Morgenlicht im Osten
Dort wo der Weg dann flacher wird, gab es ausreichend Schnee. Bis zum Gipfel mussten die Ski dann nur mehr einmal zum Übersteigen des nächsten Zaunes knapp vor der Einmündung in den Forstweg, der vom Berger heraufführt, abgeschnallt werden. Dieser und auch Weg hinauf zur Fixl Hütte ist zwar geräumt, aber so schonend, dass man keine Gefahr läuft die Skier gröber zu ramponieren.

Ab der Fixl Hütte hat ein kräftig roter Streifen am östlichen Horizont meinen Aufstieg begleitet. Der gut ausgetretenen Spur bis zur Waldgrenze folgend, war ich sehr bald über diese hinweg. Ab da habe ich mich beim weiteren Anstieg in einer selbst gewählten geraden „Krakauer Spur“ aber immer wieder einbremsen müssen, um die Morgenstimmung nicht nur zu genießen, sondern mit vielen Experimenten mit dem Fotoapparat festzuhalten.

Roter Schnee auf der Tockneralm
Roter Schnee auf der Tockneralm
Als dann am Niederfeld die Sonne endgültig aufgegangen ist, habe ich eine längere Pause einlegen müssen, um auch dies festzuhalten. Einen so intensiven Sonnenaufgang habe ich in den Bergen selten erlebt. Sicher auch deshalb, weil ihr nur ein sehr schmaler Wolkenspalt zur Verfügung gestanden ist, in dem sie ihre Leuchtkraft präsentieren konnte.

Noch Fragen?
Noch Fragen?
Beim weiteren Anstieg hinauf zum Hochfeld und über dieses zum Gipfel hatte sie sich bereits wieder hinter den Wolken versteckt. Im letzten Teil des Anstiegs ist auch noch ein frisches Lüfterl aufgekommen. Den Gipfel habe ich schließlich wegen der langen Fotopause erst 2 ¼ Stunden nach meinem Aufbruch erreicht.

Tockneralm – Kreuz mit Franz
Tockneralm – Kreuz mit Franz
Den Gipfelaufenthalt habe ich dann wegen der frischen Brise nicht weiter zelebriert: schnell umziehen, jausnen, trinken und noch einige Fotos schießen. Danach habe ich auf Abfahrtsbetrieb umgestellt und bin entlang der Aufstiegsroute talwärts gebraust.

Einsame Spur im Triebschnee
Einsame Spur im Triebschnee
Der Windharschdeckel mit einer dünnen Triebschneeschicht darauf war größtenteils tragfähig. Sehr schnell habe ich auf dieser Unterlage die Waldgrenze wieder erreicht. Im lichten Hochwald hinunter zu Fixl Hütte gab es den gewohnt wechselnden Schneemix. Über weite Bereiche ist der dünne Harschdeckel zwar gebrochen, aber ich habe sicher schon viel schlechteren Schnee gelobt. Man muss nur mit etwas mehr Schwung hineinfahren, dann ist auch bei diesen Verhältnissen noch ein lustvolles Abfahren möglich.

Skitourenfreundlich geräumter Fixl-Weg
Skitourenfreundlich geräumter Fixl-Weg
Am Fixl Weg ging es dann sehr flott weiter abwärts. Ein kurzes Stück noch nach rechts und dann hinein in den Hohlweg mit der Zaunquerung. Im unteren teilweise ausgeaperten (oder war dort vielleicht noch gar kein Schnee?)Wegabschnitt habe ich dann abgeschnallt und die Ski dann auch noch über die Schlägerungsstelle bis zum nächsten Zaun getragen.

Krakauer FIS – Hang
Krakauer FIS – Hang
Dann gab es nach der Querung zur Schilift Bergstation noch eine Genussabfahrt über den Krakauer F.I.S. Hang, wo im Februar wieder zwei Damen F.I.S. Slaloms ausgetragen werden. Eine halbe Stunde nach dem Start am Gipfel habe ich trotz der Tragepassage schon meine Ski an die Hausmauer gelehnt und mich gleich ins Familienfrühstück eingebaut. Und bevor der Heinrich traurig die Lektüre dieser Tourenbeschreibung beschließt, sei ihm noch verraten, dass es zu Mittag beim Stigenwirth noch einen leckeren Tafelspitz gegeben hat. Den hat aber mein Fotoapparat nach dem morgendlichen Sonnenaufgangs-Intensiveinsatz verschlafen.