Gleinalm

mit dabei:
Philipp

Ohne Ski geht’s leichter
Ohne Ski geht’s leichter
Auch am – laut Aussagen des Lawinenwarndienstes – heikelsten Wochenende der Skitourensaison muss man auf Skitouren nicht unbedingt verzichten. Es ist aber jedenfalls angezeigt, sich mit kleineren Brötchen zu begnügen. Die von uns begangene Route ist stellenweise mit so wenig Schnee gesegnet, dass wir mehr als die Hälfte der Zeit ohne Skier unterwegs waren. Aber das skifahrerische Vergnügen stand an diesem Tag ganz sicher nicht im Vordergrund. Dieses hatten wir ja in den letzten Wochen nicht zu knapp in vollem Umfang genießen können.

Aufstieg vorbei an der Hausgrabenhütte
Aufstieg vorbei an der Hausgrabenhütte
Anfangs gab es auch auf dieser Tour noch ausreichend Schnee. Über den geräumten Weg vom Parkplatz im Weitental zur Rodelpiste und dann entlang derselben sind wir recht flott bis zur Einmündung des Hüttengrabens beim Starthaus aufgestiegen. Danach ging es um einen Meter höher auf dem nicht mehr geräumten Weg weiter in Richtung Zechneralm.

Aufstieg zum Melkboden
Aufstieg zum Melkboden
Am Aufstiegsweg von der Alm zum Melkboden hat uns der wegen der geringen Schneelage und der tiefen Temperatur in den vergangenen Wochen angewachsene Schwimmschnee in einer ziemlichen Mächtigkeit überrascht.

Die letzten Meter zum Lärchkogel-Gipfel
Die letzten Meter zum Lärchkogel-Gipfel
Vom Melkboden ging es dann entlang der Wechte weiter aufwärts. Viel Anraum auf den letzten Bäumchen, an den Zaunstehern und sogar am Stacheldraht haben viele Fotostopps eingefordert. Eine Stunde und 50 min nach unserem Aufbruch im Weitental waren wir schließlich am Gipfel.

Viel Anraum am Lärchkogel-Gipfelkreuz
Viel Anraum am Lärchkogel-Gipfelkreuz
Und weil zu diesem Zeitpunkt noch ein sehr frisches Lüfterl geblasen hat, haben wir uns in die komfortable Umkleidebox zurückgezogen. Dort haben wir gejausnet und Flüssigkeit nachgefüllt. Danach ging es gleich auf Fellen abwärts in den nächsten Sattel am Weg zum Speikkogel. Bei dieser geringen Schneelage kann ein solches Vorhaben nicht unbedingt als Fellpflege bezeichnet werden. Unweigerlich überfährt man immer wieder einmal einen Stein oder einen anderen harten Widerstand.

Eisiger Anraum am Speikkogel
Eisiger Anraum am Speikkogel
Da der gegenüberliegende Anstieg auch nicht gerade als Piste bezeichnet werden kann, haben wir die Skier am Sattel deponiert und sind auf Schusters Rappen in Richtung Speikkogel aufgestiegen. Im nächsten Geländeaufschwung sind wir dabei einige Male ganz schön tief im Schnee eingebrochen. Der größte Teil dieses Bereiches war mit eisigem Anraum überzogen.

Die letzten Meter zum Lenzmoarkogel
Die letzten Meter zum Lenzmoarkogel
Knapp eine ¾ Stunde nach unserem Aufbruch am Lärchkogel waren wir trotz vieler Fotostopps am zweiten Gipfel des Tages, dem Speikkogel. Obwohl schon wegen der tollen Fernsicht ein längerer Aufenthalt angezeigt gewesen wäre, sind wir gleich in Richtung Lenzmoarkogel weiter gewandert und haben den dritten Gipfel des Tages eine ¼ Stunde später erreicht.

Windharschplatten am Rückweg zum Speikkogel
Windharschplatten am Rückweg zum Speikkogel
Mittlerweile war zwar der Wind vollkommen eingeschlafen. Ewig hat es uns am Lenzmoarkogel aber nicht gehalten. Nach dem Genuss der Rundum-Fernsicht und einigen Fotos ging es – gestärkt durch etwas Tee – zurück zum Speikkogel.

Wieder auf Skiern zurück am Lärchkogel
Wieder auf Skiern zurück am Lärchkogel
Dort haben wir uns noch eine kurze Jausenpause gegönnt und in der Windstille – jetzt ohne Jacke – den Abstieg zu unserem Skidepot fortgesetzt. Auf Skiern ging es schließlich die letzten 10 Minuten hinauf zum Lärchkogel.

Beginn der Abfahrt vom Lärchkogel
Beginn der Abfahrt vom Lärchkogel
Und weil auch hier – was ganz selten vorkommt – absolute Windstille herrschte, haben wir trotz der Möglichkeit, den Schutzraum zu benützen, gleich im Freien für die Abfahrt umgerüstet. Anschließend ging es anfangs wegen der äußerst geringen Schneelage sehr vorsichtig entlang des ursprünglichen Aufstiegsweges wieder hinunter.

Das große Abfahrtsvergnügen hat sich dabei nicht sofort eingestellt. Auch als der Steineslalom vorbei war, hat die weitere Abfahrt auf den sehr harten Windgangeln anfangs das Gefühl einer Abfahrt über die schneefreie Schlossbergstiege vermittelt.

Weiter unten ist dann aber entlang der Wechte doch noch ein feines Abfahrtsfeeling aufgekommen. Die Wechtenkante hat aber jedenfalls dran erinnert, ihr möglichst fern zu bleiben. Einige große Schneeschollen am Waldrand darunter haben auch an die hier lauernde Gefahr eines Wechtenbruchs erinnert.

Abfahrt unterhalb der Zechneralm
Abfahrt unterhalb der Zechneralm
Nach dem Bereich mit der dicken Schwimmschneeschicht folgte die Abfahrt hinunter zur Zechneralm. Der schwere Pulver war hier – wie auch im Hang unter der Hütte – nur mit sehr viel Kraft zu fahren. Steilere Varianten, wie die Abfahrt über das Seetal bzw. der Schlag vom Melkboden ins Weitental wären mir jedenfalls viel zu gefährlich gewesen, so wie sie seitlich eingeblasen waren. Abschließend ging es entlang der Aufstiegsspur zurück zur Rodelpiste und über diese zum Ausgangspunkt der Tour.

Knuspriges Backhenderl
Knuspriges Backhenderl
Den Einkehrschwung wollten wir nach der Rückfahrt aus dem Lobminggraben in St. Stefan ob Leoben machen. Wegen eines bevorstehenden Faschingsumzuges war aber die dortige Gastronomin nicht in der Lage uns zu versorgen. Also musste sich der nach der langen Höhenwanderung doch recht große Hunger noch ein wenig gedulden. Und den Heinrich wird es erst recht freuen, dass am Grazer Stadtrand nicht nur eine köstliche gelbe Kürbisrahmsuppe mit Weißbrotscheiben, sondern auch ein knuspriges Backhenderl mit einem Vogerlsalat den Weg in unseren Körper gefunden hat.

Philipp bei seiner ersten Skitour
Philipp bei seiner ersten Skitour
Abschließend sei noch erwähnt, dass Philipp vor ziemlich exakt 9 Jahren mit einer Tour auf den Lärchkogel erstmals mit uns auf Tour gegangen ist. Und hat er damals wegen der tiefen Temperaturen seine beiden Felle am Weg von der Zechneralm zum Gipfel nur mit viel Unterstützung durch Draht und Klebeband an seinen Skiern halten können, so hat er diesmal bei der Zwischenabfahrt vom Lärchkogel nur eines bei einem Steinkontakt eingerissen. So wie ihn schon damals das Malheur nicht davon hat abhalten können, mit uns weiterhin auf Tour zu gehen, so wird auch diesmal der kleine Defekt kein Hinderungsgrund für viele weitere gemeinsame Touren sein.

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