Herberge und Hinkareck

mit dabei:
Michael, Daniel, Andreas und Aragon

Track und Profil: Garmin Oregon 450
Track und Profil: Garmin Oregon 450
In einem so schneearmen Winter ein Tourenziel zu finden, wo man halbwegs Mann und Material schonend hinauf und wieder hinunter kommt, ist nicht so leicht. Da nach den feuchten Niederschlägen der Weihnachtszeit die Schneehöhe – sofern überhaupt noch möglich – weiter abgenommen hat, mutiert die Tourenplanung schön langsam zur eigentlichen Herausforderung.

Früher Aufbruch in der Kurzteichen
Früher Aufbruch in der Kurzteichen
Ein Ziel mit möglichst freien Flächen war gefragt, da die Schneedecke im Wald als nicht mehr existent zu betrachten ist. Und bis zu den höher gelegenen freien Flächen sollte auch noch ein halbwegs breiter, nicht geräumter Forstweg führen. Daher haben wir uns für die Kurzteichen als Ausgangspunkt der Tour entschieden.

Aufstieg zur Herberge
Aufstieg zur Herberge
Die wahre Herausforderung war dann aber, dort hin zu kommen. Die Forststraße war stellenweise so dick mit Blankeis überzogen, dass Eislaufschuhe das bessere Fortbewegungsmittel gewesen wären, als das allradgetrieben Fahrzeug. Ketten waren für konventionell angetriebene Autos jedenfalls angesagt.

Aufstieg zur Herberge
Aufstieg zur Herberge
Mit der Morgenröte im Rücken ging es dann den Forstweg entlang hinein in den Talschluss und weiter entlang der obligaten Aufstiegsroute hinauf in Richtung Herberge. Zwei Meter weniger Schnee als in normalen Wintern geben im Augenblick ein ungewohntes Bild von der Landschaft. Die kurze Waldpassage war komplett schneefrei.

Zum 1. Mal auf der Herberge
Zum 1. Mal auf der Herberge
Danach gab es aber einen festen Harschdeckel und darüber eine mit zunehmender Seehöhe ebenso an Höhe zunehmende Neuschneeauflage. Viel Zeit für das Genießen der schönen Morgenstimmung über der Nebeldecke im Tal haben wir uns auch gegönnt, denn schon knapp 1 ¼ Stunden nach unserem Aufbruch haben wir auf der Herberge erstmals die Ausrüstung auf Abfahrtsposition getrimmt.

Abfahrt von der Herberge
Abfahrt von der Herberge
Eine Viertelstunde später haben wir erstmals durch die Pulverschneeauflage talwärts gejubelt. Am unteren Ende des Gipfelhanges haben wir wieder die Felle aufgezogen und sind erneut zur Herberge aufgestiegen. Dort gab es dann ein Wiedersehen mit Andreas und Ari (Anderl und Aragon), die sich uns für die zweite Abfahrt und den Rest der Tour angeschlossen haben.

2. Abfahrt mit tierischer Begleitung
2. Abfahrt mit tierischer Begleitung
Mit tierischer Begleitung ging es abermals talwärts. Ari ist es egal, wem er nachjagt. Er ist immer auf Tuchfühlung hinten dran. Und wenn er dann irgendwann draufkommt, dass er nicht seinem Herrchen nachgelaufen ist, macht er kehrt, tigert wieder hinauf und schließt sich dem nachkommenden Andreas wieder an. Müdigkeit kommt dabei offensichtlich bei ihm nie auf.

Aufstieg von der Herberge zum Enzianboden
Aufstieg von der Herberge zum Enzianboden
Die gab es auch bei uns noch nicht. Und nach dem erneuten Aufziehen der Felle ging es zum dritten Mal hinauf zur Herberge, mit dem Unterschied zu den beiden vorigen Anstiegen, dass wir jetzt gleich in Richtung Enzianboden weitergegangen sind.

Aufstieg zum Hinkareck mit Tiefblick zur Herberge
Aufstieg zum Hinkareck mit Tiefblick zur Herberge
Nach der kurzen Zwischenabfahrt und einer Trinkpause haben wir dann die restlichen Höhenmeter hinauf zum Hinkareck in Angriff genommen. Sehr gnädig war diesmal das Wetter zu uns. Nicht nur, dass die Sonne vom Himmel gelacht hat, auch der sonst hier oben immer recht frisch blasende Wind hatte eine Ruhepause eingelegt. Die war ihm auch gegönnt, hatte er doch am Vortag den gesamten Neuschneezuwachs von den Rücken und Kämmen in die Bereiche daneben verfrachten müssen.

Andreas, Aragon, Lugauer, Daniel u. Michael (v.l.n.r.)
Andreas, Aragon, Lugauer, Daniel u. Michael (v.l.n.r.)
Den Gipfelaufenthalt haben wir wegen der freundlichen äußeren Umstände und wegen der herrlichen Sicht neben dem neuen Gipfelkreuz zelebriert. Obwohl Andreas meint, dass für Ari nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt (siehe Tour Schwarzensteinplan vom 21.01.2012), habe ich diesmal meine Jause nicht aus den Augen gelassen, was ihn aber nicht daran gehindert hat, meinen am Boden liegenden Handschuh zu verschleppen.

Verfolgungsrennen
Verfolgungsrennen
Nach der Stärkung und dem Umrüsten für die Abfahrt ging es durch den windverblasenen Schnee von den Kuppen daneben wieder sehr lustvoll talwärts. Sehr tief sind wir erst in Richtung Osten gequert und haben uns für den letzten Hang hinunter in die Teichen absolut nichts erwartet.

Abfahrt in die Kurzteichen
Abfahrt in die Kurzteichen
Aber auch hier gab es einen tragfähigen Harschdeckel. Einzig das viele Totholz, das stellweise sehr weit herausragt, galt es mit Sicherheitsabstand zu umfahren. Entlang des Forstweges ging es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour, den wir bereits zu Mittag wieder erreicht haben.

Sehr vorsichtig sind wir dann auf der nach wie vor sehr glatten Forststraße aus dem Tal hinausgefahren, um uns in Kalwang zu stärken. Auch der Heinrich wird hoffentlich verstehen, dass nach der kurzen Tour und der feiertäglichen Völlerei eine Suppe und dazu ein Radler vollkommen ausreichend waren.