Deneck

mit dabei:
Gerhard

Track: Garmin Oregon 450
Track: Garmin Oregon 450
Für diesen Tag das geeignete Ziel zu finden, war die erste Herausforderung im Vorfeld der Tour. Und ich meine, dass wir es ziemlich gut getroffen haben. Während in Graz den ganzen Tag über die Farbe Grau vorherrschend war und ab dem frühen Nachmittag auch noch starker Schneefall eingesetzt hat, sind wir von Beginn der Tour an bei wolkenlosem Himmel unterwegs gewesen.

Aufstieg bei der Stampferhütte mit Blick zum Sauofen (li. Bildrand)
Aufstieg bei der Stampferhütte mit Blick zum Sauofen (li. Bildrand)
Bei – 10 Grad sind wir bei der Kreutzerhütte gestartet und zum Aufwärmen gleich einmal recht flott in den Katschbachgraben hinein gegangen. Ab der Abzweigung zur Stampferhütte hat uns dann neben der Muskelpumpe auch die wärmende Strahlung der Sonne gewärmt.

Aufstieg oberhalb der Stampferhütte
Aufstieg oberhalb der Stampferhütte
Oberhalb der Hütte sind wir noch eine Kehre am Forstweg und danach stetig in vielen Kehren zu den Etrachböden aufgestiegen. Ein brüchiger Harschdeckel und stellweise eine dicke Schwimmschneeschicht haben den Aufstieg etwas mühsamer gemacht als erwartet.

Gämse I
Gämse I
Eine Gämse, die im Sicherheitsabstand knapp oberhalb von uns auf Futtersuche war, hat mit vielen Pfeiflauten ihre Artgenossen gewarnt. Diese haben wir während unserer Jausenpause dann in einer langen Prozession oberhalb der Etrachböden in Richtung Gipfelaufbau wechseln gesehen.

Aufstieg über die Etrachböden
Aufstieg über die Etrachböden
Der flachere Teil des Anstiegs bis zum Gipfelaufbau hat mit einem festen Harschdeckel als Unterlage aufgewartet. Auf den letzten steileren Metern dieses Abschnitts und auch am Gipfelaufbau haben die rechtzeitig montierten Harscheisen gute Dienste geleistet. Gerhard, von einem Infekt leicht gezeichnet, hat beschlossen, auf den Gipfelanstieg zu verzichten und ist am Fuße des Gipfelaufbaus zurückgeblieben.

Deneck 2.433 m
Deneck 2.433 m
Ich bin noch so weit wie möglich auf Schiern angestiegen und habe sie schließlich knapp unterhalb des Vorgipfels deponiert. Danach ging es die letzten Meter hinauf zum schönen neuen Gipfelkreuz mit Strahlenkranz und Christuskorpus, welches das im Jahr 2010 umgestürzte einfache Metallkreuz mehr als ersetzt.

Hochwildstelle
Hochwildstelle
Am Gipfel war es vollkommen windstill, die Sonne hat sich langsam hinter der aus dem Süden aufziehenden Bewölkung versteckt. Ich habe gejausnet und telefoniert und als ich gerade meinen Abstieg begonnen habe, ist Gerhard doch noch nachgekommen. Er hat aber gleich mit mir wieder den Abstieg angetreten.

Beginn der gemeinsamen Abfahrt vom Deneck
Beginn der gemeinsamen Abfahrt vom Deneck
Seine Schier hatte er am Fuße des Gipfelaufbaus zurückgelassen und ist dorthin wieder abgestiegen. Ich habe inzwischen meine Ausrüstung auf Abfahrtsbetrieb umgerüstet und bin ihm über die Gipfelflanke nachgefahren. Von dort sind wir dann gemeinsam in einer langen Schrägfahrt – zwischendurch sogar kurz ansteigend – bis oberhalb der Etrachböden in Richtung Südost abgefahren.

Abfahrt durch die nach SW ausgerichtete Rinne
Abfahrt durch die nach SW ausgerichtete Rinne
Ab da ging es dann in einer leicht eingeblasenen Mulde hinunter bis auf den flachen Boden und von dort in der Aufstiegsspur weiter bis zu jener Stelle, wo die nach Südwesten ausgerichtete Rinne in den Katschbachgraben hinunterzieht.

Abfahrt durch die nach SW ausgerichtete Rinne
Abfahrt durch die nach SW ausgerichtete Rinne
Nach dem verblasenen obersten Abschnitt haben wir wegen der Hangexposition hier bestens fahrbaren Pulverschnee vorgefunden. Auch weiter unten, wo sich über dem Lockerschnee ein dünnes Krusterl gebildet hatte, war die Abfahrt immer noch ein Genuss.

Abfahrt bei der Stampferhütte
Abfahrt bei der Stampferhütte
Das blieb auch noch so in der etwas flacheren Mulde zurück in Richtung Aufstiegsspur, änderte sich aber schlagartig in der südseitig ausgerichteten steileren Stufe im lichten Wald oberhalb der Stampferhütte. Der dicke, aber doch brüchige Harschdeckel bildete hier eine so gut wie unfahrbare Unterlage. Die Bergab-Spitzkehrentechnik war das beste Mittel, die Höhe halbwegs unbeschadet abzubauen.

Abfahrt bei der Jagdhütte
Abfahrt bei der Jagdhütte
Nach einigen genussvollen Schwüngen in der flacheren Passage auf Höhe der Hütte haben wir uns schließlich in die Aufstiegsspur hineingestellt und sind entlang der Forstwege zurück zum Ausgangspunkt der Tour gebraust. Bei immer noch -1 Grad haben wir die Ausrüstung im Auto verstaut und die Rückfahrt angetreten.

Wiener Schnitzel
Wiener Schnitzel
Heinrich hat mich mit seinem heutigen Kommentar wissen lassen, dass er seinen letzten Urlaubstag vor einer Woche mit 5 Stunden Schneeschaufeln verbracht und sich anschließend ein knuspriges Backhenderl gegönnt hat. Nun, geschaufelt haben wir an unserem heutigen Urlaubstag nicht, aber etwas mehr als 5 Stunden waren wir nach der langen Anfahrt auch im Schnee unterwegs. Dementsprechend groß war der Hunger nach der Tour. Beim Einkehrschwung in Murau haben wir uns daher nach der Suppe ein knuspriges Schnitzerl mit Beilagen gegönnt. Den Digestif hat uns Vater, den wir kurz im Elternhaus besucht haben, mit seinem Zirberl kredenzt. Anschließend ging es – ab Judenburg bis Graz im dichten Schneefall – wieder nach Hause.

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