mit dabei:
Hans-Jörg und Michael
Nach dem gestrigen 85. Geburtstag meiner Taufpatin (Noch einmal alles Gute auch an dieser Stelle, liebe Tante!) war eine Tour zum Ausdampfen nach der Feier gerade recht.
Der Wetterbericht hatte für unser Oberland Regen vorausgesagt, als einzig begünstigter Bereich blieb der Süden. Unser Tourenziel war also dort zu suchen.
Nach dem Wühlen im tiefen Faulschnee vom Donnerstag hatten wir uns schon ? entgegen unseren Prinzipien ? für einen Aufstieg entlang der Schipiste auf die Petzen entschieden. Bei der Anfahrt über die Pack hat uns aber die sehr hohe Bewölkung mit bester Sicht auf alle Gipfel zum Umplanen bewogen.
Von Ledenitzen am Faaker See sind wir noch ein Stück in Richtung Bertahütte hinaufgefahren. Bei einer Seehöhe von ca. 760 m war aber an einer Kreuzung Endstation. Von dort sind wir entlang der tief zugeschneiten Straße mit einigen Abkürzungen entlang des markierten Sommerweges durch den lichten Wald, unterbrochen durch eine kurze Jausenpause, bis zum Ferlacher Sattel angestiegen.
Vom Sattel sind wir in südlicher Richtung hin zu den NO-Abstürzen des Mittagskogels. Das laufende Auf- und Ab hat in der nächsten halben Stunde hat zwar einiges an Kraft gekostet, aber keinen Höhengewinn gebracht. Besser wäre es gewesen gleich am zugeschneiten Weg bis zu den aus dem Kar auslaufenden Rinnen etwas abzufahren.
So haben wir nach einer letzten kurzen Abfahrt und der Querung eines Lawinenkegels den anfangs steilen Anstieg aus der Rinne auf den Rücken zwischen den Rinnen begonnen und sind am Rücken weiter angestiegen.
Weiter oben öffnet sich das Kar und der gut tragfähige Harschdeckel mit einer firnigen Auflage war ? in Hinblick auf die folgende Abfahrt ? Motivation genug für den weiteren Aufstieg bis zur Scharte an der Staatsgrenze zu Slowenien.
Der letzte etwas steilere Hang dort hin war ? da im Schatten liegend und etwas eingeblasen – von der Schneequalität her nicht das Gelbe vom Ei. Der folgende Wechtengrat hinauf zum Gipfel hatte ebenso einen etwas labilen Bereich.
Nach 3 Std 50 min waren wir am Gipfel, den an diesem Tag außer uns und einem Slowenen, der von der anderen Seite heraufgekommen ist, niemand erreicht hat.
Der Blick in die Julischen Alpen mit dem 2.863 m hohen Triglav war ebenso überwältigend wie in alle übrigen Richtungen. Hans?Jörg ist es trotz redlichen Bemühens nicht gelungen, mit seinen Rauchopfern eine Gipfelwolke zu erzeugen und die Sicht zu trüben. Die angenehme Temperatur am Gipfel habe ich mit 6 Grad (plus) gemessen und es hat nur eine leichte Brise geblasen.
Nach dem Gipfelaufenthalt haben wir die Abfahrt in der direkten Linie in Angriff genommen. Und war schon der Gipfelhang von der Schneequalität her ein Gedicht, so war die Rinne hinunter ins Kar mit Paradefirn erst recht ein Genuss. Auch die weitere Abfahrt im Kar war vom Feinsten. Weiter unten am Rücken ist nach der Querung von mehreren kleinen Lawinenkegeln der Schnee dann etwas tiefer aber immer noch fahrbar geworden.
Wir sind dann gleich ganz hinunter bis zum Weg und auf diesem wieder bis zum Ferlacher Sattel angestiegen.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir durch die im Tagesverlauf gestiegenen Temperaturen mehrere Entladungen aus dem Steilgelände beobachten können, ohne uns im Einzugsbereich der Lawinenbahnen zu befinden.
Am Sattel haben wir uns in die Aufstiegsspur hinein gestellt und sind in vielen Kehren ? diesmal ohne Abkürzungen ? die vielen Kilometer bis zum Ausgangspunkt der Tour abgefahren.