Hochschwung

mit dabei:
Michael

Morgenstimmung im Bretsteingraben
Morgenstimmung im Bretsteingraben
Am letzten Sonntag und zu Wochenbeginn hatte es im Oberland gestürmt. In der Folge ist die Lawinenwarnstufe auf 4 hinauf geklettert. Nach der darauf folgenden Erwärmung haben wir eine südseitig ausgerichtete Tour ausgewählt, weil wir doch auf Firn für die Abfahrt spekuliert haben. In der Früh war zwar das Wetter schon sehr schön, am Ausgangspunkt beim Koinebauern im Bretsteingraben hatte es aber noch zapfige -15 Grad.

Aufstieg beim Koine
Aufstieg beim Koine
Mit der Morgensonne im Rücken sind wir über die mit einer dicken, glitzernden Raureifauflage bedeckten Wiese gestartet. Im kurzen Waldstück hatte sich noch etwas Pulverschnee konserviert. Der tief geräumte Forstweg danach bis hinauf zur Tubayhütte war dann stellenweise etwas eisig.

Aufstieg über die nächste Geländestufe
Aufstieg über die nächste Geländestufe
Nach der Hütte sind wir – mit kurzen Abschneidern – weiter dem Weg gefolgt und danach über die kurzen Geländestufen im Kar weiter angestiegen. Nach 1 ½ Stunden haben wir uns eine Jausenpause gegönnt und dabei schon einmal Routenstudium für die spätere Abfahrt betrieben.

Gipfelflanke
Gipfelflanke
Danach ging es über die nächste – im Aufstiegsbereich teilweise etwas ausgeaperte – Geländestufe weiter hinauf bis auf Höhe des kleinen Jagdunterstands. Nach der Querung der Gipfelflanke sind wir dann der in Aufstiegsrichtung am linken Rand verlaufenden Spur gefolgt. Auch dieser Bereich war stellenweise etwas ausgeapert.

Schlussanstieg
Schlussanstieg
Je höher wir gekommen sind, umso weiter hat sich uns die Sicht nach Westen bis hin zum Hochkönig und die vielen am Hauptkamm dazwischen liegenden Gipfel geöffnet. Obwohl der Schnee und auch die Spur stellenweise etwas hart waren, sind wir ohne Verwendung von Harscheisen angestiegen. Da hat sich die Investition in neue Steigfelle im Vorfeld der Tour jedenfalls gelohnt.

Gipfelselfie
Gipfelselfie
Nach 2 ¾ Stunden (mit Pause) waren wir am Gipfel. Und bläst dort oben üblicherweise immer der Wind, so war es diesmal nur ein frisches Lüfterl. Gegen dieses mit warmer Oberbekleidung geschützt haben wir uns an der Südseite einige Meter unterhalb des Gipfels niedergelassen und darauf gebaut, dass die Sonne die Schneeoberfläche in unserem Sinne bearbeiten werde.

Schneebrett im Authaler Talschluss
Schneebrett im Authaler Talschluss
Die Gipfelrast haben wir neben der Stärkung für das in die Ferne schauen und auch das Beobachten der Hänge rund um uns genutzt. Und da haben uns große Schneebretter im Authaler Talschluss wie auch schon im Tubaykar beim Anstieg gezeigt, dass die hohe Lawinenwarnstufe zu Wochenbeginn absolut ihre Berechtigung gehabt hat. Das akribische Beobachten der vor uns Abfahrenden hat uns gezeigt, dass auf den ersten hundert Metern der leichte Wind das Auffirnen verhindert hat. Aber für weiter unten haben wir uns doch ein firniges Abfahrtsvergnügen erwartet.

Abfahrt in der Gipfelflanke
Abfahrt in der Gipfelflanke
Das hat sich dann nach den ersten harten, aber griffigen Metern auch eingestellt. In weitere Folge haben wir keinen der während der Jausenpause und im Aufstieg ausgewählten Hänge ausgelassen. Einmal haben wir auch ein kurzes Stück mit abgeschnallten Skiern waagrecht – nur ja keinen Höhenmeter in der Abfahrt herschenkend – überwunden. So haben wir die Höhe sehr genussvoll und mit vielen Jauchzern gespickt abgebaut.

Tragfähiger Deckel in der Flachpassage
Tragfähiger Deckel in der Flachpassage
Auch die flacheren Passagen, an denen die Sonne wegen des Einstrahlwinkels ihr Werk nicht vollenden konnte, waren durchaus tragfähig, sowie die kurzen Steilpassagen über die nächsten Geländestufen wieder schön aufgefirnt.

Abfahrt zur Tubayhütte
Abfahrt zur Tubayhütte
Am Weg oberhalb der Tubayalm sind uns auch ein paar Schwünge im dort noch konservierten Pulver gelungen. Auch über die Alm ging es auf einem griffigen Harschdeckel talwärts. Dem geräumten Weg danach sind wir teilweise in der Böschung daneben ausgewichen. Der unter den Bäumen konservierte Pulverschnee hat das Abfahrtstempo dosiert. Zwischendurch haben wir es aber auch am eisigen Weg tuschen lassen und sind danach wieder in die Böschung geflüchtet.

Firn auch auf der Wiese beim Grenimoar
Firn auch auf der Wiese beim Grenimoar
Der letzte Hang über die Wiese hinunter zum Koine hatte sich in der vormittäglichen Kälte bestens konserviert und ist exakt zum Zeitpunkt unserer Abfahrt oberflächlich auch etwas aufgegangen. Also haben wir auch am Schluss dieser Genussabfahrt noch einmal jubeln dürfen.

Bratl von der Frieda
Bratl von der Frieda
Direkt neben dem Auto haben wir abgeschnallt. Und weil gerade Mittagszeit war, sind wir danach schnurstracks Tal auswärts gefahren. Weil es bei der Schaffer Frieda samstags immer ihr „weltberühmtes“ Bratl gibt, haben wir den Einkehrschwung – und das wird den Heinrich freuen – natürlich nicht ausgelassen.

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