Griesmoarkogel und Himmeleck

mit dabei:
Chris, Hans Jörg und Philipp

Bereit zum Aufbruch
Bereit zum Aufbruch
Chris ist spät in der Nacht aus Innsbruck zurück gekommen und hat nach einer Woche“Gesäßmuskeltraining“ beim Sitzen im dortigen Hörsaal bzw. auf den langen Zugfahrten hin und zurück über Bewegungsmangel geklagt. Philipp ist nach fast 2 Wochen Asien (Shanghai – Seoul – und wieder Shanghai) mit vielen Terminen ebenso am Vortag zurückgekommen und hat, wie er meint, die Tour zur Akklimatisation dringend gebraucht. Für Hans Jörg und mich, schließlich, war eine Bewegungseinheit zwischen ausgedehnten gemeinsamen Geburtstagsfeiern am Donnerstag und auch heute gleich im Anschluss an die Tour absolut nötig, um einen kleinen Teil der beim Feiern in übermäßiger Menge zugeführten Energie zu verbrennen.

Aufstieg zur Beisteiner Alm oberhalb vom Steinbruch
Aufstieg zur Beisteiner Alm oberhalb vom Steinbruch
Mit Philipp ist auch seine frisch servierte und geputzte Limousine wieder für uns bereit gestanden. Flott sind wir damit in die Liesing gefahren und haben direkt neben dem Auto angeschnallt. Entlang des obligaten Aufstiegsweges ging es nach dem LVS – Check vorbei am Gehöft Reichenstaller hinauf zum Steinbruch und danach weiter hinauf in Richtung Beisteiner Alm.

Aufstieg zum Griesmoarkogel (dahinter Gamskögel und Grießsteine)
Aufstieg zum Griesmoarkogel (dahinter Gamskögel und Grießsteine)
Chris hat die unter der Woche aufgesparte Energie in Bewegung umgesetzt und ist uns gleich einmal auf und davon gerannt. Wir sind gemütlich hinterher und haben uns auf der Beisteiner Alm eine Trinkpause gegönnt. Danach ging es hinauf über den langgezogenen Rücken in Richtung Griesmoarkogel. Viel Zeit habe ich während des Anstiegs für das Studium möglicher Abfahrtsrouten vom Himmeleck verwendet. Bei der heurigen geringen Schneelage in Verbindung mit der durch die teilweise Bewölkung abgeschwächten Sonneneinstrahlung hat sich eine Abfahrt über die SO Flanke ins Liesingkar in direkter Linie als sehr gut und vor allem sicher aufgedrängt.

Griesmoarkogel 2.009 m
Griesmoarkogel 2.009 m
Bei unserer Ankunft am Griesmoarkogel hatte „Bergläufer“ Chris bereits ausreichend Zeit gehabt, seine neue Lawinenschaufel auszuprobieren und ein tiefes Schneeloch gegraben. Ohne längeren Aufenthalt haben wir den nächsten Teil der Tour in Angriff genommen. Die Zwischenabfahrt in den Liesingkarsattel auf Fellen, aus Bequemlichkeit gleich mit geöffneten Schuhen und der Bindung in der Aufstiegsstellung, war wegen der wechselnden Schneeverhältnisse ein kleiner Balanceakt.

Himmeleck 2.096 m
Himmeleck 2.096 m
Danach ging es entlang der Wechte hinauf aufs Himmeleck. Chris hat auch wieder sehr schnell aufgeschlossen und gemeinsam haben wir den Aufenthalt am zweiten Tagesgipfel genossen. Die Wolkenbasis war so hoch, dass alle umliegenden Gipfel in unserem Sichtbereich lagen. Dazwischen gab es auch sonnige Abschnitte, aber nicht zu viel davon. Dies hätte eine Abfahrt über die steile Flanke wegen des allzu schnellen Aufweichens der Schneedecke vereitelt.

Abfahrt SO Flanke (mit Tiefblick zur Liesingkaralm)
Abfahrt SO Flanke (mit Tiefblick zur Liesingkaralm)
So aber haben die Verhältnisse – wie schon beim Anstieg zum Griesmoarkogel erwartet – perfekt gepasst und wir sind über die Wechte in die Flanke eingefahren. In der Folge haben wir viele unterschiedliche Arten von Schnee durchfahren. Ganz am Anfang gab es noch pulvrigen Triebschnee, danach einen etwas schnittigen Bereich, danach einen gut tragenden, leicht angefirnten Harschdeckel. Mit abnehmender Höhe ist der Schnee dann schmieriger, noch weiter unten dann sulzig, aber nicht tief geworden.

Abfahrt SO Flanke
Abfahrt SO Flanke
Durch die Steilheit des Geländes war aber jeder Bereich gut zu fahren und daher kein schlechter Schwung dabei. Im letzten Teil der Abfahrt galt es dann noch eine möglichst gute Linie durch den Staudengürtel zu finden. Auch das ist ganz gut gelungen und nach dem Abschwingen im Kar wurde einmal ausgiebig bis in die Gipfelregion zurück geblickt.

Abfahrt zur Liesingkaralm
Abfahrt zur Liesingkaralm
Im Kar selbst, das durch mehrere tiefe Gräben durchschnitten ist, haben wir uns – wieder durch einige Stauden – so weit nach Süden bewegt, dass für die Abfahrt zur Liesingkaralm kein weiterer Graben – zumindest kein tiefer – mehr zu queren war. Der letzte Hang hinunter zur Alm hat uns dann noch mit lupenreinem Pulver für den Staudentango zuvor entschädigt.

Abfahrt entlang des Sausteigls
Abfahrt entlang des Sausteigls
Anschließend ging es entlang einer gut ausgefahrenen Spur im Sausteigl hinunter zum Steinbruch, wo sich die Runde für uns geschlossen hat. Am Aufstiegsweg sind wir neben dem Bruch abgefahren und danach in flotter Fahrt dem Forstweg gefolgt. Am Aufstiegsweg im Wald wäre für eine Abfahrt ohne Feindkontakte zu wenig Schnee gewesen.

Abfahrt beim Reichenstaller
Abfahrt beim Reichenstaller
Ohne ein weiteres Nebengeräusch sind wir, vorbei am Reichenstaller, bis zum Auto abgefahren und haben dort diese durch die direkte Abfahrt vom Himmeleck so großartige Tour beendet. Nach dem Verstauen der Ausrüstung ging es motorisiert wieder hinaus aus der Liesing. Spätestens jetzt war der Limousine von außen nicht mehr anzusehen, dass Philipp sie am Vortag mit poliertem Lack und mit Glycerin eingelassen Reifen aus der Werkstatt abgeholt hatte. Das warme Wetter hatte den unasphaltierten Weg stellenweise ordentlich aufgeweicht und einen Teil des Drecks haben wir jetzt mit uns geführt.

Schweinsbraten
Schweinsbraten
Im warmen Inneren des aufgeheizten Fahrzeugs, für das schon auf der Hinfahrt ein Bröselverbot ausgesprochen worden war, haben wir uns fast nicht zu schwitzen getraut 😉 und uns daher bei der Einkehr bei der Flüssigkeitszufuhr zurückgehalten. Der Heinrich wird mit Freude vermerken, dass abermals ein Schweinsbraten nach der Fritattensuppe zu unserem Favoriten auf der Speiskarte gekürt worden ist.

Osterpinzen - Backstube
Osterpinzen - Backstube
Nach der Heimfahrt sind wir gerade rechtzeitig angekommen als die Osterpinzen in großer Zahl das Backrohr verlassen haben. Die Verkostung derselben als Begleitung zum Kaffee hat einstimmig ergeben, dass sie genauso gut schmecken wie sie ausschauen. Der kulinarische Teil des Tages war damit aber noch nicht beendet. Bei der anschließenden, eingangs angesprochenen Geburtsfeier unseres Nachbarn Hansi (Auch an dieser Stelle noch einmal „Alles Gute zum 60er!“) ging es munter weiter. Dem Heinrich werde ich aber diesmal keine weiteren Details mehr verraten, sonst wird er mir am Ende ob der Fülle des kulinarischen Angebots noch unbescheiden.

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