mit dabei:
Hans Jörg und Philipp
Eine Skitour am Dreikönigstag hat in unserer Skitourenrunde schon langjährige Tradition. Da hat lediglich – so wie im letzten Jahr – totaler Schneemangel sein Veto dagegen einwenden können. Widrige Wetterverhältnisse waren jedenfalls nie ein Grund auf die Tour zu verzichten. Wind und Kälte haben – so wie diesmal – lediglich unserer Schritte beflügelt. Aber der Reihe nach:
Schon bei der Anfahrt über den Präbichl haben wir registriert, dass es ziemlich ungemütlich werden könnte. Stellenweise sind wir im Blindflug unterwegs gewesen, so stark geweht hat es. Auch am Ausgangspunkt der Tour in der Eisenerzer Ramsau hat ein sehr frischer, böiger Wind geblasen Und das bei – 12 Grad.
Flotten Schrittes sind wir nach dem LVS Check in die Lasitze gestartet und haben dann in Richtung Hochalm hinauf gespurt. Durch die Neuanlage eines Forstweges hat sich im Bereich der unteren Steilstufe ein veränderter Anstiegsweg ergeben, der einmal registriert werden musste. Ab der markierten Abzweigung weiter hinauf zur bekannten Anstiegsroute war dann wieder alles beim Alten. Viel haben wir während des Aufstiegs über Michael geredet und an ihn gedacht, war diese Tour genau vis à vis seines Schicksalsberges doch eine seiner Lieblingstouren.
Durch märchenhaften Winterwald haben wir an Höhe gewonnen. Und war es in diesem Bereich fast windstill, so hat nach dem Erreichen der Hochalm dort der Blasius wieder ordentlich an Stärke aufgenommen. Die Wechten waren aber angesichts der gegenüber vorangegangenen Wintern eher dürftigen Schneelage im überschaubaren Bereich.
Nichts desto trotz war das Spuren im gepressten Schnee schweißtreibend und ich habe mir mit Philipp diese Aufgabe geteilt. Auch weiter hinauf auf der Schwarzensteinplan war die Schneehöhe nicht epochal, der vorhandene Schnee aber auch hier etwas gepresst und daher schwerer zu spuren als erwartet.
Knapp 2 Stunden nach unserem Aufbruch haben wir erstmals „Pepis Wohnzimmer“ erreicht und im Windschutz des Baumes gejausnet und uns für die erste Abfahrt vorbereitet. Hans Jörg hat noch ein Rauchopfer dargebracht und dann ging es jubelnd abwärts.
Bis hinunter zur Hochalm war kein schlechter Schwung dabei und daher die Motivation für den Wiederanstieg groß. Hans Jörg – nach längerer Krankheit noch rekonvaleszent – hat uns hier verlassen und ist weiter ins Tal abgefahren.
Philipp und ich sind in der durch einige nach uns Aufsteigende mittlerweile gut festgetretenen Spur abermals entlang der Schwarzensteinplan angestiegen und 25 Minuten später haben wir oben schon wieder abgefellt. Danach ging es – jetzt ganz rechts außen – wieder talwärts. Obwohl hier über weite Strecken schon 2 Spuren im Hang waren, hat es trotzdem ordentlich gestaubt.
Die Entscheidung noch einmal anzusteigen wurde dadurch sicher beflügelt. Philipp hat zudem die Thromboseprophylaxe vor dem samstägigen Langstreckenflug nach Seoul motiviert. Wieder wurden die Felle aufgezogen und abermals haben wir – bei jetzt etwas nachlassendem Wind – die lustvoll abgebaute Höhe wieder zurückerobert und schließlich im „Baumwohnzimmer“ ein letztes Mal abgefellt.
Jetzt ging es in der Nähe der Aufstiegsspur wieder talwärts. Diesmal haben wir aber auf der Hochalm nicht abgeschwungen, sondern sind gleich weiter entlang der Aufstiegslinie ins Tal abgefahren. Die noch etwas dürftige Schneelage hat mir im Bereich des holzigen Schlages unterhalb des neuen Forstweges einen Einfädler beschert. Nach dem Abtauchen habe ich dann aber gemerkt, dass im grundlosen Neuschnee das Aufstehen doch seine Zeit braucht. Philipp hat 2 Minuten mitgestoppt, bis ich wieder in der Lotrechten war und zu ihm abfahren konnte.
Nach dem Abschwingen in der Ramsau war dann das Ausbeuteln der vollgepappten Oberbekleidung die wichtigste Aufgabe. Beim Abschnallen und Verstauen der Ausrüstung haben wir uns wegen der noch immer eindeutig im zweistelligen Minusbereich liegenden Außentemperatur gesputet.
Bei der Rückfahrt über den Präbichl sind wir stellenweise wegen des immer noch böig blasenden Windes im Whiteout gelandet. Bei der Einkehr am Heimweg haben wir uns mit Suppe und Schweinsbraten sowie Elektrolythen aus dem Bierglas die verbrauchte Energie wieder zugeführt. Und ich weiß, dass sich darüber auch der Heinrich freuen wird.