Kragelschinken und Plöschkogel

mit dabei:
Chris und Lisi

Skischuhe anziehen unter Dach
Skischuhe anziehen unter Dach
Weil Chris während der Skitourensaison Geburtstag hat, haben wir schon öfters diesen Ehrentag gemeinsam am Berg verbracht. Dass diesmal auch seine Lisi mit dabei war, hat ihn natürlich besonders gefreut. Als Gratulant hat sich schon während der Anfahrt zum Ausgangspunkt der Tour auch Petrus eingestellt. Nur leider hat er den falschen Schalter erwischt und es aus vollen Kübeln regnen lassen. Rechtzeitig zur Ankunft in der Eisenerzer Ramsau hat er allerdings zumindest den Mengenregler gefunden und auf Nieselregen zurück geschraubt.

Aufstieg auf der Teicheneggalm
Aufstieg auf der Teicheneggalm
In dieser feuchten Umgebung sind wir auf der üblichen Route entlang der Rodelpiste in die Lasitze gestartet. Vorbei am Forsthaus ging es – wie schon vor zwei Wochen anlässlich der Geburtstagstour von Andreas – hinauf in den Talschluss. Die kleine Brücke haben wir diesmal gleich links liegen lassen und nach der Überquerung des zugeschneiten Baches sind wir flott zur Teicheneggalm angestiegen. Bis dahin sind wir äußerlich nicht nur wegen des Schweißflusses ob des flotten Aufstiegs im schwer zu spurenden Nassschnee feucht geworden. Der Nieselregen ist erst nach der kurzen Trinkpause beim weiteren Anstieg hinauf zum Teicheneggsattel in leichten Schneefall übergegangen.

Die letzten Meter zum Gipfel am Kragelschinken
Die letzten Meter zum Gipfel am Kragelschinken
Chris hat hier die Führungsrolle übernommen und uns entlang des Rückens hinauf zum ersten Tagesgipfel die Spur gezogen. Böiger Wind hat kurzzeitig an unserer Standfestigkeit gerüttelt, sich aber nach oben hin wieder beruhigt. Ganz zum Schluss ist der frische Neuschnee auch trockener geworden und hat zu Stollenbildung an den Fellen geführt. Nach 1 Std 50 min haben wir das erste Mal unsere Felle abgezogen und uns für die Zwischenabfahrt zum Blauen Herrgott fertig gemacht.

Abfahrt vom Kragelschinken zum Blauen Herrgott
Abfahrt vom Kragelschinken zum Blauen Herrgott
Entlang der Aufstiegsspur ging es knapp eine Viertelstunde später – anfangs durch frisch aufgeschichtete Wechten – wieder zurück und dann nach links hinunter. Der hier wieder feuchtere und schwerere Schnee hat sich vor den Schuhen zu Keilen zusammengeschoben und unsere Abfahrt eingebremst. Erst mit zunehmender Steilheit sind wir richtig ins Fahren gekommen.

Plöschkogel
Plöschkogel
Über den letzten freien Hang hinunter zum tief eingeschneiten Wegkreuz sind wir dann recht genussvoll abgefahren. Dann sind die Felle wieder aufgezogen worden und gleich darauf ging es weiter in Richtung Plöschkogel. Über ungewohnt hohe seitlich eingeblasene, mittlerweile bockharte Wechten ging es in einem kurzen Auf und Ab zuerst über den fast ebenen Bereich nach Nordwesten und dann in wenigen Kehren hinauf zum zweiten Tagesgipfel, den wir 15 Minuten nach Beginn des Wiederanstiegs erreicht haben.

Zufahrt zur Kaltenbachrinne
Zufahrt zur Kaltenbachrinne
Während des Umrüstens für die Talabfahrt haben wir uns auch gestärkt. Wegen der feuchten Schneedecke war die Erwartungshaltung eher gedämpft. Die Zufahrt zur Kaltenbachrinne hat sich auch schon einmal etwas schwieriger gestaltet, weil uns der nasse Schnee in der Flachpassage sehr stark eingebremst und uns bei der Umrundung eines umgestürzten Baumes zu einer kurzen Langlaufeinheit gezwungen hat.

Abfahrt durch die Kaltenbachrinne
Abfahrt durch die Kaltenbachrinne
Ab der Einfahrt in die Rinne ist aber wieder Fahrspaß aufgekommen. Der Schnee war zwar schwer, aber durch die Steilheit des Geländes und das dadurch mögliche höhere Abfahrtstempo wurde die negative Erwartungshaltung in keinster Weise erfüllt; sollte sie auch nicht. Mit abnehmender Höhe ist nach unten hin der Schnee sogar noch kompakter und daher besser fahrbar geworden. Bis hinunter zum Forstweg war daher Jubeln angesagt.

Viele Stockschübe am Forstweg zurück in die Lasitze
Viele Stockschübe am Forstweg zurück in die Lasitze
Auf die weitere Abfahrt hinunter zu den Sprungschanzen und zur Loipe haben wir wegen eines dort stattfindenden Rennens auch diesmal verzichtet. Daher war entlang des von Forstökonomen sehr flach angelegten Weges zurück zum Forsthaus in der Lasitze wegen des sehr nassen Schnees wieder viel Anschieben angesagt. Schließlich haben wir auf der Rodelpiste doch noch einmal Fahrt aufgenommen und im leichten Nieselregen – zwischendurch hatten wir durch Wolkenlöcher sogar blauen Himmel gesehen – ging es zurück zum Ausgangspunkt der Tour.

Happy Birthday, Chris!
Happy Birthday, Chris!
Noch vor dem Verstauen der Ausrüstung war es jetzt höchst an der Zeit, unserer Innenleben vom Aggregatszustand her dem feuchten Äußeren anzupassen. Nicht besseres hätten wir dazu verwenden können als den Muskateller Frizzante von unserem Lieblingsweinbauern Adam am Schererkogel (www.adam-schererkogl.at/). Damit haben wir auf den Geburtstag von Chris angestoßen. Dem Florian sage ich „Danke!“ dafür, dass er dies für uns fotografisch festgehalten hat.

Tris (Steinpilzlasagne, Ravioli mit Montasio und Topfen-Kräuter-Gnocchi)
Tris (Steinpilzlasagne, Ravioli mit Montasio und Topfen-Kräuter-Gnocchi)
Die Einkehr am Heimweg ist diesmal flach gefallen, weil zu Hause schon das Geburtstagsessen für den Filius gewartet hat. Und weil gleich danach auch noch der Rest der Familie zum Gratulieren aufgeschlagen hat, ist die Dokumentation dieses Teils der Tour zum Leidwesen von Heinrich ausgeblieben. Weil wir aber am nächsten Tag alle zusammen zum Pistenskilauf nach Italien gefahren sind, muss jetzt ein Platzhalter von der dortigen ausgezeichneten Verpflegung herhalten.

Pistenpowdern am Monte Lussari
Pistenpowdern am Monte Lussari
Nach einem Skitag mit frühlingshaften Verhältnissen hat sich am Montag dann Petrus auch noch einmal seines Fehlgriffs vom Samstag besonnen und an der richtigen Schraube gedreht. 50 cm Neuschnee innerhalb von 12 Stunden hat er als Wiedergutmachung vom Himmel herabgeschickt. Wir sind beim Pistenpowdern am Monte Lussari aus dem Jubeln gleich gar nicht mehr heraus gekommen und werden noch lange von diesem einzigartigen Erlebnis zehren. Einzig der jüngste Enkel mit seinen 4 Jahren ist im Tiefschnee stecken geblieben und musste den Skitag bald wieder beenden. Er hat dafür aber am nächsten Tag – so wie wir auch – auf dem niederpräparierten kalten Neuschnee bei vielen Abfahrten seine Hetz gehabt.

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