mit dabei:
Chris, Philipp und Peter
An diesem Urlaubstag war nach dem Durchzug einer stürmischen Front erst einmal die Wahl des passenden Tourenziels gefragt. Wegen der zu erwartenden Verfrachtungen wollten wir uns unterhalb der Baumgrenze bewegen. Der Schneepegel am Gscheideggkogel hat uns über Nacht einen Neuschneezuwachs von einem halben Meter versprochen, die hochgerechneten Neuschneezuwächse auf der INCA Karte bedeutend weniger. In der Hoffnung, dass sich ein tatsächlicher Mittelwert vor Ort einfinden würde und auch, dass das laut der Wetteranimation sich öffnen sollende Wolkenfenster ab 11.00 Uhr sich tatsächlich auftun würde, haben wir uns auf eine Pulverschneeabfahrt bei Sonnenschein eingestellt.
Davor aber mussten wir erst einmal ins Radmertal kommen. Und da haben sich vorweg einige kleine Hindernisse aufgetan. Peter hat beim Zusteigen im Grazer Norden bemerkt, dass seine Skistöcke beim Einpacken in seinen Kofferraum nicht „Hier!“ gerufen hatten und daher noch im Skisack zu Hause kuschelten. Daher haben wir am Präbichl einmal einen Zwischenstopp eingelegt und dort Skistöcke aus dem Fundus vieler zurückgelassener Ausrüstungsgegenstände für den Tag organisiert. Die Fahrt über den Pass und weiter bis ins Radmertal war dann ob der rutschigen Fahrbahn eine sehr schaumgebremste Angelegenheit. Philipp hat uns aber sicher bis zum Ausgangspunkt bei der Kapelle in Hinterradmer chauffiert.
Wie zum Hohn war dort der Neuschneezuwachs wieder geringer als am Weg dorthin. Durch die zeitverzögerte Anfahrt sind wir etwas später als gewohnt entlang der obligaten Route zum Ochsenriedel (so heißt der Gscheideggkogel von der Radmarer Seite 😉 gestartet. Das hat wieder die Hoffnung genährt, dass sich schon beim ersten Anstieg Sonnenschein einstellen könnte. Genau das Gegenteil war aber der Fall und der Schneefall ist zwischendurch ziemlich heftig geworden.
Chris hat uns in einem sehr ambitionierten Tempo eine flotte Spur hinauf gezogen. Ohne eine Pause sind wir so schon 1 Std 40 min nach unserem Aufbruch zum ersten Mal am Gipfel gestanden. Jetzt haben wir uns gestärkt und für die Abfahrt umgerüstet. Während des Gipfelaufenthalts hat es kurzzeitig so ausgeschaut, als würde die Sicht besser werden. Aber gerade als wir unsere Abfahrt gestartet haben, ist der Gipfelhang wieder im Nebel verschwunden.
Die ersten Schwünge waren daher ob der fehlenden Konturen nicht berauschend, mit abnehmender Höhe ist die Sicht aber viel besser geworden. Entsprechend lustvoll sind wir daher weiter nach unten gebraust. Schließlich haben wir mit einem Schwenk nach rechts und einer Schrägfahrt die Aufstiegsspur angesteuert und dort die Felle wieder aufgezogen.
25 Minuten nach Beginn des Wiederanstiegs haben wir abermals am Gipfelkreuz angeschlagen. Am Weg hinauf hat der Schneefall aufgehört und – ab 11.10 Uhr , wie prognostiziert – immer wieder einmal die Sonne durchgeblinzelt. Die hat sich während der zweiten Abfahrt aber leider wieder eher bedeckt gehalten. Der Unterschied zum ersten Mal war aber die jetzt wesentlich bessere Sicht. Daher war von Beginn an jeder Schwung ein Genuss. Der Neuschneezuwachs war zumindest ausreichend hoch, sodass alte Spuren und verborgene Unebenheiten in der Altschneedecke den Abfahrtsgenuss nicht gestört haben.
Auch im lichten Wald und in der Waldschneise weiter hinunter bis zum Forstweg sind wir ordentlich ins Fahren gekommen. Sehr schnell war daher die Höhe bis zum Weg wieder abgebaut. Auf diesem haben wir uns nur mehr talwärts treiben lassen und nach einige flotten Schwüngen am Schlusshang direkt neben der Straße wieder abgeschnallt.
Die Fahrt aus dem Tal hinaus auf der mittlerweile ausgeaperten Straße war dann auch unproblematisch. Peters ausgeborgte Stöcke wurden bei einem kurzen Zwischenstopp am Präbichl wieder der Sammlung einverleibt. Danach sind wir noch bis zu unserer favorisierten Einkehrstätte in Traboch gefahren und haben uns dort wieder ein köstliches Schnitzel mit Salat einverleibt. Darüber wird sich sicher auch der Heinrich freuen.