Schwarzenstein

mit dabei:
Andreas

Aufstieg zur Hochalm
Aufstieg zur Hochalm
Jetzt hat es endlich auch in den Eisenerzer Alpen ausreichend geschneit. Das eröffnet uns die Möglichkeit, dort auf alten Pfaden unterwegs zu sein, wohl wissend, dass der Untergrund stellenweise noch bodenlos ist. Andreas, mit dem ich vor ziemlich exakt 9 Jahren zum ersten Mal genau auf dieser Tour gemeinsam an der frischen Luft unterwegs war, und ich haben uns daher für den relativ kurzen Anstieg von der Eisenerzer Ramsau zur Hochalm und weiter auf die Schwarzensteinplan entschieden. Die für eine „ordentliche“ Skitour zu geringe Höhendifferenz wollten wir durch Wiederanstiege von der Hochalm wett machen.

Michis Schicksalsberg Kaiserschild
Michis Schicksalsberg Kaiserschild
Über Nacht hatte es nur ganz wenig Neuschneezuwachs gegeben, dieser war aber mit viel Wind gefallen. Die Spurarbeit hinauf vom Ausgangspunkt in der Ramsau in die Lasitze und ab da weiter hinauf zur Hochalm war daher sehr überschaubar und auf wenige eingewehte Bereiche beschränkt. Von Beginn an hat sich die Sonne gezeigt und vis a vis am Kaiserschild den schon öfter an dieser Stelle beschriebenen Schatten geworfen, der uns immer wieder daran erinnert, dass unser dort vor 5 Jahren verunglückter Freund Michael immer mit uns auf Tour ist. Dies insbesondere auch deshalb, weil er den Schwarzenstein mit seinen Tiefschneeabfahrten so sehr gemocht hat.

1. Anstieg von der Hochalm
1. Anstieg von der Hochalm
Ab der Hochalm sind die Windzeichen vor allem am – in Aufstiegsrichtung – rechten Rand der Schwarzensteinplan ausgeprägter geworden. Weiter nach links hin sind wir in der Aufstiegsspur vom Vortag durch nahezu ohne Windeinfluss gefallenen Pulverschnee nach oben geeilt. 1 ½ Stunden nach unserem Aufbruch waren wir zum ersten Mal am angepeilten Umkehrpunkt, jener großen Fichte, die „Peppis Wohnzimmer“ beherbergt.

Peppis Wohnzimmer
Peppis Wohnzimmer
Jetzt haben wir uns nicht nur die Zeit für das Umrüsten, sondern auch für die Flüssigkeitszufuhr zum Auffüllen der durch Schweißfluss verlorengegangenen Körpersäfte genommen. Besonderes Augenmerk haben wir dabei auf die Versorgung der Felle gelegt, sollten diese am heutigen Tag doch noch mehrmals ihren vorgesehenen Platz an den Laufflächen einnehmen und dort auch haften bleiben.

Erste Abfahrt Schwarzensteinplan
Erste Abfahrt Schwarzensteinplan
In der Folge sind wir erstmals am rechten Rand der Plan durch den am Vortag leicht verspurten Tiefschnee mit der dünnen Neuschneeauflage abwärts gebraust. Hätten wir die Wiederanstiege nicht schon zuvor fix eingeplant gehabt, so hätten wir sie spätestens jetzt ins Auge gefasst. Nach der finalen Schrägfahrt zurück zur Hochalm kamen daher die Felle wieder drauf und in der – mittlerweile auch durch weitere Aufsteigende – verfestigten Spur ging es in einer knappen halben Stunde wieder aufwärts.

Zweite Abfahrt Schwarzensteinplan
Zweite Abfahrt Schwarzensteinplan
Während des Anstiegs ist ein Helikopter des Innenministeriums über uns hinweg nach Eisenerz hinuntergeflogen. Höchstwahrscheinlich hat er die Mitarbeiter der ZAMG für Wartungsarbeiten bei der Station am Speikkogel abgesetzt und später wieder abgeholt. In Peppis Wohnzimmer angekommen haben die pelzigen Aufstiegshilfen wieder ihren Platz im Fellsackerl eingenommen, wir haben alle Luken wieder dich gemacht und uns jetzt im linken Teil der Plan eine möglichst unverspurte Abfahrtslinie gesucht. Wieder war der Höhenabbau mit viel Genuss verbunden und das abermalige Wiederauffellen auf der Hochalm daher keine Frage.

3. Anstieg von der Hochalm
3. Anstieg von der Hochalm
Beim dritten Aufstieg sind wir einer Gruppe vor uns nachgeeilt und waren daher noch um ein paar Minuten schneller wieder oben. Weil das Wohnzimmer jetzt besetzt war, haben wir davor umgerüstet. Und weil es windstill war, war dies auch überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil, der Platz im Freien hat uns die Möglichkeit gegeben, während des Abziehens der Felle und der kurzen Jausenpause die auch schon während des Aufstiegs ausgemachte nächste Abfahrtslinie noch einmal zu begutachten.

Dritte Abfahrt Schwarzensteinplan
Dritte Abfahrt Schwarzensteinplan
Jetzt sind wir im lichten Baumbestand in der Mitte der Plan abwärts gecarvt. Vom Gefühl her war dies die beste der drei bisherigen Abfahrten und daher Auftrag für ein finales da capo. Die Felle haben noch ein letztes Mal ihre Haftfähigkeit unter Beweis stellen dürfen. Und ein letztes Mal – diesmal wieder in der obligaten knappen halben Stunde – sind wir wieder angestiegen. Jetzt wäre das Wohnzimmer zwar wieder frei gewesen, aber dem beim vorigen Mal festgetretenen Platz im Freien wurde der Vorzug eingeräumt.

Abfahrt auf der Hochalm
Abfahrt auf der Hochalm
Die letzte Genussabfahrt, in etwa der Linie vom dritten Mal folgend, hat dann nicht auf der Hochalm geendet. Entlang der Aufstiegsspur sind wir weiter abgefahren. Wohl wissend, dass die Schneebasis noch fehlt, haben wir mit vorausschauender Fahrweise dabei unsere Skier nicht beleidigt. Am Schluss haben wir uns daher jede Abkürzung verboten und sind eisern am Forstweg geblieben. Die Laufflächen haben es uns gedankt. Auf der Rodelpiste ging es in flotter Fahrt schließlich zurück zum Ausgangspunkt in der Ramsau.

Einkehrschwung unterm Erzberg
Einkehrschwung unterm Erzberg
Die Einkehr hat diesmal wieder am Parkplatz des Lebensmittelmarktes stattgefunden. Weil dieser in Eisenerz gelegen ist, hatten wir den Erzberg als Kulisse für die Zeit, die wir dem Verzehr der Leberkäsesemmel gewidmet haben. Dies wieder als Information für den Heinrich. Chris, der seine Arbeit an diesem Tag schon zu Mittag beendet hatte, ist zusammen mit Dario zu dieser Zeit vorbeigefahren und sie haben am Nachmittag – jetzt sogar bei Sonnenschein – auch noch zwei schöne Abfahrten zur Hochalm genossen.

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