Stadelstein

alleine

Bevor die Regenfront aus dem Westen da war, wollte ich die Vormittagstour am heutigen Urlaubstag schon beendet haben.

Morgenstimmung im Gößgraben
Morgenstimmung im Gößgraben
Also bin ich bereits um 1/2 8 Uhr am Parkplatz Moosalm bei ? 1 Grad gestartet. Eine herrliche Morgenröte hat mich anfangs begleitet. Rauchkoppe und Linseck waren kurz voll in der Morgensonne. Aber schon während des Anstiegs durch den Wald hat es sich eingetrübt.

v.r.n.l. Höchstein (Törlstein), Stadelstein und Speikkogel; darunter die Moosalm
v.r.n.l. Höchstein (Törlstein), Stadelstein und Speikkogel; darunter die Moosalm
Die Gipfel waren aber nach der Waldstufe wegen der hohen Wolkenbasis trotzdem noch sichtbar. Vorbei ging es an der Moosalm, der Blick zurück zeigte das Nebelmeer rund um Trofaiach und im Murtal. Im weiten Kar zwischen Speikkogel und Stadelstein hat der anfangs leichte Gegenwind ordentlich zugelegt. Das Spuren im windgepressten Schnee wurde dadurch und auch wegen laufend anstollender Felle (Wie war das mit den kleinen Sünden, die der liebe Gott sofort straft?) erschwert. Trotzdem war ich nach 2 ¼ Stunden beim Schidepot am Fuße des Gipfelaufschwungs.

Der Stadelstein und die immer wieder imposante Wechte zwischen Speikkogel und Stadelstein
Der Stadelstein und die immer wieder imposante Wechte zwischen Speikkogel und Stadelstein
Durch eine unachtsame Bewegung während des Abschnallens habe ich meine Brille abgeworfen und der Wind hat sie im Schrund zwischen der Geländekante und der riesigen Wechte versenkt. Die Bergeaktion habe ich mir für die Zeit nach dem Gipfelgang aufgehoben.

Tiefblick vom Stadelstein nach Eisenerz; links der Schwarzenstein
Tiefblick vom Stadelstein nach Eisenerz; links der Schwarzenstein
Nach wenigen Minuten war dann auch der Gipfel erreicht. Und obwohl dieser einer der schönsten Aussichtspunkte weit und breit ist, habe ich den Gipfelaufenthalt diesmal sehr kurz gehalten. Bei immer stärker werdendem Wind und Schneetreiben habe ich sehr bald wieder den Rückweg angetreten.

Beim Schidepot galt es dann meine Brille auszugraben. Als auch dies erledigt war, habe ich mich bei diffusem Licht in die Abfahrt gestürzt.

Der Schrund zwischen Geländekante und Wechte hat meine Sonnenbrille verschluckt
Der Schrund zwischen Geländekante und Wechte hat meine Sonnenbrille verschluckt
Die Schneeverhältnisse im Bereich bis kanpp oberhalb der Moosalm waren eigentlich grandios; windgepresst zwar, aber bestens fahrbar. Und hätte ich immer gewusst, ob es auf den nächsten Metern bergab oder zwischdurch vielleicht kurz bergauf geht, das Abfahrtsvergnügen wäre noch viel größer gewesen.

Der nächste Abschnitt der Abfahrtsstrecke bis zur Einfahrt in den Wald war mit einer zarten Kruste überzogen. Aber mit einer kleinen Umstellung in der Abfahrtstechnik war auch dieser Teil vollkommen unproblematisch.

Abfahrt unterhalb der Moosalm
Abfahrt unterhalb der Moosalm

Ohne Probleme ging es auch durch die etwas steilere Waldstufe. Habe ich mich hier beim Anstieg noch vor allfälligem Bruchharsch gefürchtet, so war dies vollkommen unbegründet. Der inzwischen einsetzende satte Regen hat den Schnee ordentlich aufgeweicht. Und mit ein bisschen mehr Kraft lässt sich auch ein solcher problemlos fahren.
Fast am Ende der Waldstufe ist mir der erste (und einzige) Tourenkollege dieses Tages begegnet.

Die abschließende flotte Waldwegabfahrt habe ich sowohl der eisigen Unterlage, als auch meinen frisch gewachsten Schiern zu verdanken. Mitunter ging es mir fast schon zu schnell. Jedenfalls war ich bereits vor 11 Uhr schon wieder zurück am Parkplatz.

einsamer Parkplatz bei Tourenende bereits vor 11.00 Uhr
einsamer Parkplatz bei Tourenende bereits vor 11.00 Uhr

Die schwierigere Aufgabe folgte dann bei der Rückfahrt nach Trofaiach, denn der bei 0 Grad fallende Regen hatte die spärlich gestreute Straße in eine eisige Piste verwandelt. Trotzdem war ich knapp nach Mittag bereits wieder zu Hause.

Ein nachmittäglicher Abstecher mit dem Fahrrad in die Stadt hat mir dann den krassen Gegensatz der dort herrschenden Einkaufshektik zur geruhsamen Einsamkeit am Berg vor Augen geführt. Und nach einem ebenso (selbst gewählten) lauten Abend beim alljährlichen Weihnachtssingen der „Steroid Connection“ freue ich mich schon auf die morgige Tour in den einsamen Bergen.