Hinkareck und Herberge

mit dabei:
Hans-Jörg, Michael, Bernhard und Philipp

Hans Jörg kurz vor dem ersten Gipfel nach der langen Pause mit bekannten Zielen im Hintergrund
Hans Jörg kurz vor dem ersten Gipfel nach der langen Pause mit bekannten Zielen im Hintergrund
Die wichtigste Meldung dieser tollen Tour gleich vorweg: Hans Jörg ist zurück! Nach langer Rekonvaleszenz war er erstmals wieder mit dabei. Auch Felipe hat sich bei seinem Zwischenstopp in Graz zwischen Terminen in Sofia und Panama die Zeit für diese mehr als gelungene Tour abgezwackt.

Nach Schneefällen unter der Woche mit starken Verfrachtungen und an einem angesagt windigen Tag kam für uns nur eine Destination im ?sicheren? Waldbereich mit einem halbwegs windgeschützen Anstieg in Frage. Da war der Anstieg auf das Hinkareck aus der Kurzteichen gerade richtig.

Aufbruch mit der Sonne im Rücken
Aufbruch mit der Sonne im Rücken
Beim Ende der erlaubten Fahrmöglichkeit am Parkplatz vor der Einmündung des Pfarrergrabens haben wir eingeparkt. Bernhards Rüstzeiten sind inzwischen schon rekordverdächtig kurz, sodass er – möglicherweise noch die Musik des Technikerballs vom Vorabend in den Beinen ? als erster mit der Sonne im Rücken den Aufstieg in Angriff genommen hat.

Gegenlichtstimmung beim Anstieg zum Hinkareck (Foto: H.J. Leis)
Gegenlichtstimmung beim Anstieg zum Hinkareck (Foto: H.J. Leis)
Auch am Talboden hat uns schon ein ein warmes Lüfterl aus allen Richtungen einen Vorgeschmack auf das geboten, was uns weiter oben erwarten würde. Der Wind hat beim Anstieg hinauf zum Hinkareck dann auch merklich zugelegt. Mein bei einem Fotostopp weggewehter Schistock ist von Michael geborgen worden. Danke dafür auch an dieser Stelle! Der Triebschnee und das Gegenlicht haben herrliche Stimmungen erzeugt, die durch Fotos nur annähernd wiedergegeben werden können.

Anstieg zum Hinkareck bei Kaiserwetter
Anstieg zum Hinkareck bei Kaiserwetter
Oberhalb der Waldgrenze hat dann der Wind noch einmal ordentlich an Stärke zugelegt und den Gleichgewichtssinn gefordert. Nicht gesicherte Ausrüstungsgegenstände (Bernhards Stirnband) hat er unbarmherzig mit sich genommen. Trotz der vielen Pausen zum Fotografieren haben wir nach 1 Std 50 min Aufstiegszeit den Gipfel erreicht.

Vom Wind erzeugtes - zeitlich begrenztes - Kunstwerk am Hinkareck mit den Rottenmanner Tauern
Vom Wind erzeugtes - zeitlich begrenztes - Kunstwerk am Hinkareck mit den Rottenmanner Tauern
Die Kulisse unter dem wolkenlosen Firmament mit dem Lugauer und den Gesäusebergen war gewaltig. Auch in Richtung Rottenmanner und Seckauer Tauern war die Sicht ungetrübt, der starke Wind aber doch etwas ungemütlich. Deshalb haben wir beschlossen, die Jausenpause auf die Zeit nach der Abfahrt zu verlegen.

Abfahrt vom Hinkareck; im Hintergrund Enzianboden und Herberge; am Horizont die Seckauer Tauern
Abfahrt vom Hinkareck; im Hintergrund Enzianboden und Herberge; am Horizont die Seckauer Tauern
Nach dem Umrüsten ging es also los entlang des Aufstiegsweges. Die ersten vom starken Wind begleiteten Meter ging es über harte und abgeblasene Schneeflächen, danach gab es einen festen Harschdeckel. Dieser war dann etwas weiter unten nicht mehr so richtig tragfähig, aber immer noch gut fahrbar. In den ostseitig ausgerichteten Passagen gab es pulvrigen Triebschnee. Und in den steileren sonnenausgesetzten Schlägen weiter unten hat dann sogar das ?Firnschwein zugeschlagen?, bevor auf den letzten flacheren Hängen hinunter zum Forstweg der Schienenschnee uns noch einmal gefordert hat. Philipp hat während der Abfahrt Bernhards Stirnband dem Wind wieder entrissen und auch beim folgenden Aufstieg sich als Meister der herrenlosen Dinge herausgestellt, indem er die aus meinener offenen Deckeltasche entfleuchte Karte geborgen hat.

Aufstieg zur Herberge; im Hintergrund das Gößeck
Aufstieg zur Herberge; im Hintergrund das Gößeck
Unten angekommen war für uns alle klar, dass der ostseitige Pulver am schönsten war. Und da in Folge der nicht erwarteten Fahrmöglichkeit bis zum hoch gelegenen Ausgangspunkt auch das ?Höhenmeter ? Plansoll? noch nicht erfüllt war, haben wir nach der ausgiebigen Jausenpause noch einmal aufgefellt. Auch Bernhard, dem ich am Vortag eine Tour mit maximal einem Gipfel versprochen hatte, war selbstverständlich dabei. Entlang einer schön angelegten Spur ging es dann im windgeschützten Bereich hinauf auf die Herberge, die wir nach einer weiteren ¾ Stunde Aufstiegszeit erreicht haben. Und die Herberge ist ja beileibe kein Gipfel. Somit habe ich auch mein Versprechen nicht gebrochen.

Abfahrt von der Herberge in die Kurzteichen
Abfahrt von der Herberge in die Kurzteichen
Wider Erwarten war es auch oben im Windschatten der Bäume sehr angenehm. Trotzdem – die Jause war ja schon am Talboden verzehrt worden ? haben wir uns sehr bald wieder für die zweite Abfahrt des Tages fertig gemacht. Diese hat uns dann im Gegensatz zur ersten mit gleichmäßiger Schneequalität von oben bis unten verwöhnt. Die 10 cm dicke Triebschneeauflage auf einem festen Harschdeckel ist unter unseren Schwüngen nur so weggestaubt. Es wäre jammerschade gewesen, wenn wir diese kleine Sonderschicht des zweiten Anstiegs mit dieser tollen Abfahrt über herrliches Schigelände ausgelassen hätten.

Stärkung im Markt Cafe in Kalwang
Stärkung im Markt Cafe in Kalwang
Schnell haben wir wieder den Talboden erreicht und sind entlang des Forstweges, die lange Kehre über die firnige Wiese abkürzend, sehr flott wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour gefahren. Danach ging es zurück nach Kalwang zum verdienten Einkerschwung auf Radler und Suppe zum Auffüllen des Elektrolythaushalts.

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